Von Tobias Faller, 23.08.2016
Der TV Hochdorf hat beim Saisonauftakt gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim eine Leistung erbracht, die Lust auf mehr macht. Am Ende setzte sich zwar der Zweitligist mit 29:27 durch, doch der TVH ärgerte seinen Gegner gewaltig. Es war ein Auftritt, der Lust auf mehr machte.
Auf beiden Seiten mussten die Trainer auf Spieler verzichten. Während Benjamin Matschke auf Seite der Friesenheimer auf Alexander Feld, Denni Djozic und Dominik Claus verzichten musste, konnte Stefan Bullacher nicht auf Robin Egelhof und Vincent Klug zurückgreifen. Erfreulich ist, dass der ehemalige Hochdorfer Pascal Kirchenbauer nach seinem Kreuzbandriss zurück auf dem Feld ist.
Die Hochdorfer 3:2:1-Deckung bereitete dem Rückraum der TSG zu Beginn der Partie Probleme, doch auch die TVH-Angreifer bissen sich am Mittelblock der Friesenheimer die Zähne aus und suchten vermehrt den Abschluss über die Außenpositionen. Zwar konnten sich die Eulen schon Mitte der ersten Halbzeit auf 12:7 absetzen, doch der TVH blieb dran. Ladi Kovacin bot zwischen den Pfosten eine ansprechende Leistung und entschärfte einige Bälle, darunter auch zwei Siebenmeter von TSG-Top-Torjäger Philipp Grimm. Vor der Pause konnten die Pfalzbiber den Rückstand jedoch noch einmal verkürzen. Nach zwei Fangfehlern von Pascal Durak war es einmal Nikola Sorda und dann kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal Daniel Lanninger, die den Halbzeitstand von 11:12 herstellten.
Die TSG Friesenheim kam jedoch um einiges besser aus der Kabine als der TV Hochdorf. Nicht einmal drei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als sich Stefan Bullacher dazu veranlasst sah, die Grüne Karte zu legen. Vorhergegangen waren nicht weniger als vier Tore des Gegners, darunter drei Gegenstöße, bei denen Lennart Schulte, der in der zweiten Halbzeit das Hochdorfer Tor hütete, chancenlos war — 11:16. In der Folge berappelte sich der TVH jedoch und bot den Friesenheimern wieder Paroli. Schulte knüpfte im weiteren Verlauf der Partie nahtlos an die Leistung von Kovacin im ersten Durchgang an und so begann die Aufholjagd der Hochdorfer.
In dieser Phase zeigten die Gastgeber ihren besten Handball. In der Abwehr wurde zugepackt, im Angriff kam man nach tollen Ballstafetten immer wieder zu guten Wurfmöglichkeiten, die die TVH-Spieler immer wieder für sich nutzen konnten. Beim Spielstand von 27:26 lagen die Hochdorfer sogar kurzweilig in Front, doch die TSG schlug zurück, erzielte sogar das Führungstor und hatte dann etwas Glück, dass Steffen Bühler auf der anderen Seite einen Siebenmeter über das Tor warf. Die restliche Zeit spielte das Team von Benjamin Matschke routiniert herunter; ausgerechnet Alexander Falk erzielte fünf Sekunden vor Spielende das entscheidende 29:27 für die Eulen, was auch den Endstand darstellte.
»Wir haben ein schönes Handballspiel gesehen, es waren viele Zuschauer da und es ging um einen guten Zweck. Das Spiel war spannend, die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen und ich hoffe, dass wir uns alle in elf Tagen wiedersehen«, bilanzierte Stefan Bullacher kurz. In elf Tagen steht das erste Ligaspiel der Pfalzbiber an. Dann kommt der letztjährige Zweite der Ost-Staffel, der TuS Fürstenfeldbruck, nach Hochdorf. Zuvor steht jedoch erst noch das DHB-Pokal-Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen in Ferndorf an. »Wir wollen das nicht schon vorher abschenken«, zeigt sich Co-Kapitän Daniel Lanninger in Angriffslaune. Wenn der TVH so spielt wie heute, könnte er tatsächlich ein unangenehmer Gegner für den Deutschen Meister werden.
Für den TV Hochdorf spielten: Kovacin, Schulte – Claussen (2), Götz, Lanninger (5) – Schwenzer (2), Novo (5) – Bühler (7/3) – Bayer (1), Klee (1), van Marwick, Sorda (4).
Für die TSG Ludwigshafen-Friesenheim spielten: Klier, Peribonio – Weber (3), Dietrich (2), Schmidt (1) – Grimm (9/2), Falk (3) – Dippe (8/2) – Heß, Durak (3), Kirchenbauer, Slaninka.
Foto: Milo Foto