Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar.
Der 79. und letzte Platz der Stadt Ludwigshafen in der bundesweiten Grünflächen-Rangliste ist nach Ansicht der Grünen im Rat als Weckruf zu verstehen. Die Stadtratsfraktion sieht in Ludwigshafen große Defizite, setzt aber andere Kriterien an als die Berliner Morgenpost, von der der Großstadtvergleich stammt. Während die BewohnerInnen der Ludwigshafener Außenbezirke durchaus Zugang zu naturnahen Grünflächen haben, sind viele Teile der Innenstadt überdurchschnittlich versiegelt bzw. unterdurchschnittlich mit Grünflächen versorgt. Für viele InnenstadtbewohnerInnen sind fußläufig kaum nennenswerte Grünflächen erreichbar. Das große Entwicklungsprojekt “City West” verspricht da Verbesserungen, allerdings frühestens in einem Jahrzehnt. Seit Jahren reichen die Mittel der Stadt für Nachpflanzungen von Bäumen an Straßen und Plätzen nicht aus. Private Abholzaktionen verschärfen die Situation; eine Baumschutzsatzung fehlt. Private Initiative wird wenig gefördert; weder bei der Dach- und Fassadenbegrünung noch bei der privaten Pflege von öffentlichen Kleinflächen. Die Nachbarstadt Mannheim könnte dabei Vorbild sein. Weitere Bürgergärten, naturnahe Spielplätze und Schulgärten könnten die Identifikation mit dem Grün in der Stadt verbessern. In der Bewirtschaftung der städtischen Grünflächen ist insgesamt ein Umsteuern notwendig. Die Personalausstattung des städtischen Grünbereichs rennt dem Pflegeanspruch seit Jahren hinterher. Die Grünen setzen auf mehr Naturnähe und Biodiversität. Der letzte Platz für Ludwigshafen in der bundesweiten Grünflächen-Rangliste auf der Basis von Satellitenfotos ist nach grüner Ansicht nicht sachgerecht; zur Beurteilung des Mangels in Ludwigshafen ist vielmehr eine qualitative Diskussion notwendig.
Quelle Text:Die Grünen im Rat