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Heidelberg – Fünftes Treffen ehemaliger Heidelbergerinnen und Heidelberger jüdischen Glaubens – OB Dr. Eckart Würzner: „Mittlerweile ist eine verlässliche und tiefe Freundschaft entstanden“

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Die Gruppe der ehemaligen Heidelbergerinnen und Heidelberger jüdischen Glaubens beim Besuch der Synagoge. Foto: Tobias Dittmer

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar (red/ak) – Vor genau 20 Jahren haben sich erstmals ehemalige Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens auf Einladung der Stadt Heidelberg in ihrer alten Heimat getroffen. Nun sind die früheren Heidelbergerinnen und Heidelberger vom 8. bis 12. Mai bereits zum fünften Mal in der Neckarstadt zusammengekommen. „Das zeigt, welch verlässliche und tiefe Freundschaft mittlerweile entstanden ist. Das ist angesichts der unmenschlichen Geschehnisse in der Vergangenheit unserer Stadt, die unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erleben mussten, alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner zur Begrüßung im Großen Saal des Rathauses.

Insgesamt elf ehemalige Bürgerinnen und Bürger der Stadt folgten mit Angehörigen der Einladung. Sie waren neben Deutschland auch aus Belgien, England, Schottland, Israel, den USA und Brasilien angereist. Die Teilnehmer nahmen während ihres mehrtägigen Treffens unter anderem an Zeitzeugengesprächen in einer Schule teil. Zudem standen Besuche in der Hochschule für jüdische Studien, in der Synagoge, auf dem jüdischen Friedhof sowie in der Ausstellung „Jewish Mathematicians“ an. Bei einer Stadtrundfahrt sowie einer Schifffahrt auf dem Neckar konnten sich die „Ehemaligen“ ein Bild vom heutigen Heidelberg machen.

 

Besuch der Ausstellung zur eigenen Lebensgeschichte

Zudem besuchten die Teilnehmer des Treffens die Ausstellung „Begegnung“, die vom Förderverein Begegnung gemeinsam mit der Stadt Heidelberg im Foyer des Rathauses präsentiert worden war: Auf einzelnen Tafeln waren dort die Lebensgeschichten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens  beschrieben. Das Leben der Heidelberger Juden war während des Nationalsozialismus von Schmähungen, Drohungen, gewalttätigen Übergriffen sowie massiven Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen geprägt. „Meine Erinnerungen an diese Zeit sind gar nicht gut, wenn ich an die ganzen Schikanen denke, die ich durchmachen musste: vom Tragen des Judensterns bis zum Verbot, durch die Straßen zu gehen“, sagte Hans Flor, der 1926 in Heidelberg geboren wurde und im Februar 1945 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Dort wurde er glücklicherweise wenige Monate später durch die russische Armee befreit.

 

„Vor Beginn der Nazi-Herrschaft lebten in Heidelberg rund 1100 Menschen jüdischen Glaubens. Im Jahr 1945, als Deutschland besiegt und die Welt von der Geißel des nationalsozialistischen Rassenwahns befreit wurde, waren es nur noch einige wenige“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte muss immer in unserer Erinnerung bleiben und zugleich Ansporn sein, gegen jegliche Art von Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit vorzugehen.“

 

„Wir freuen uns, dass die Stadt Heidelberg uns eingeladen hat“

 

Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens emigrierten in der NS-Zeit ins Ausland: Dort standen sie vor einem kompletten Neuanfang – so wie Michael Ludwig Pinkuss, der 1935 als Sohn des Rabbiners Dr. Fritz Pinkuss in Heidelberg geboren wurde und im August 1936 als Kleinkind mit seiner Familie nach Brasilien emigrierte, wo er noch heute lebt. „Wir freuen uns, dass die Stadt Heidelberg uns eingeladen hat und damit die Vergangenheit nicht nur als Vergangenheit begreift, sondern auch als Möglichkeit, um für die Zukunft zu lernen“, sagte der 80-Jährige, der ergänzte: „Wir sind bereits zum dritten Mal bei diesem Treffen dabei und finden es interessant, dass man sich mit den anderen Teilnehmern unterhalten und austauschen kann.“ „Die ganze Idee dieses Treffens ist sehr positiv. Ich merke, dass mir dabei eine enorm positive Einstellung und sehr viel Interesse entgegen schlägt“, sagte Dr. Peter Hans Marx, der 1937 in Mannheim geboren wurde und die ersten zwei Lebensjahre bis zur Emigration nach Palästina in Heidelberg verbracht hat. Er lebt heute in Belgien.

 

 

 

 

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