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Mannheim – Jedes Jahr mehr Hilfesuchende am Mannheimer Hauptbahnhof

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Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar.Steigende Zahlen bei der Bahnhofsmission – Erste Anlaufstelle in Notlagen

Brennpunkt Bahnhof – wo jeden Tag wie in Mannheim ca. 110.000 Menschen ankommen, warten, abfahren, kommt es ständig zu kleinen oder großen Notlagen. Dafür gibt es die Bahnhofsmission. Und sie wird immer häufiger gebraucht, wie die beiden Träger Caritas und Diakonie anlässlich des bundesweiten Tags der Bahnhofsmission am Samstag, 16. April, mitteilen.

Mehr als 39.000 Mal hat die Mannheimer Bahnhofsmission im Jahr 2015 geholfen, das sind 3500 Fälle mehr als im Vorjahr und 5600 mehr als 2013. Das Spektrum reicht von der Unterstützung am Fahrkartenautomaten bis zum seelsorgerlichen Gespräch. 24.744 Mal waren Reisende die Hilfesuchenden. Die Mitarbeiter assistieren ihnen beim Umsteigen, organisieren die Weiterfahrt oder betreuen sie während der Wartezeit in der Bahnhofsmission.
Rund 28.000 Mal öffnete die Bahnhofsmission 2015 ihre Tür auf Gleis 1 für Menschen in Not – das ist eine Verdoppelung in den vergangenen zwei Jahren. „Es kostet die Hilfesuchenden Überwindung, bei uns zu klingeln. Deshalb bitten wir jeden erst einmal herein“, sagt Birgit Fischer, Leiterin der Mannheimer Bahnhofsmission. Egal, ob die Menschen einen Kaffee brauchen, ein offenes Ohr oder praktische Unterstützung wie bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit – dort bekommen sie es. Es gibt allerdings nur Sachleistungen, kein Geld. Wenn die Bahnhofsmission nicht selbst helfen kann, vermittelt sie weiter. Dafür nutzt sie ein großes Netzwerk, in dem die sozialen Dienste von Diakonie und Caritas ein wichtiger Teil sind. Das ist umso wichtiger, als immer mehr Menschen mit psychischen Problemen, finanziellen Schwierigkeiten und Suchterkrankungen kommen.

Unter den Hilfesuchenden waren 2015 auch 1202 Flüchtlinge. „Wir hatten vorwiegend mit Einzelschicksalen von Flüchtlingen zu tun, die Familienangehörige auf der Flucht verloren hatten, die noch nicht registriert waren oder einfach nicht wussten, wie es für sie weitergeht“, berichtet Birgit Fischer. In acht Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr öffnete die Bahnhofsmission sogar ausnahmsweise nachts, um gestrandete Flüchtlinge aufzunehmen. Denn die Bahnhofshalle schließt um 1 Uhr, ein nahes Hotel, in dem sonst zwei Zimmer zur Verfügung standen, hatte während dieser Zeit ebenfalls geschlossen.
Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission, der in zwei Nachtschichten im Einsatz war, öffnete die Tür für mehrere Familien, versorgte sie mit Tee und Plätzchen. Er erzählt: „Wir kamen an unsere Kapazitätsgrenzen. Einer Familie mit kleinen Kindern, alle gesundheitlich angeschlagen und todmüde, gaben wir den eigentlich nicht vorgesehenen Raum der Stille. Dass dies notwendig war, konnte man daran sehen, dass sie sich dort auf den Teppich legten und innerhalb von einer Minute alle eingeschlafen waren.“

Unverändert gefragt ist das Angebot Kids on Tour, bei dem Kinder auf festgelegten Zugstrecken von Ehrenamtlichen begleitet werden – beispielsweise wenn die Eltern getrennt leben. Auf Mannheimer Initiative ins Leben gerufen, wird es jetzt von den deutschen Bahnhofsmissionen in Kooperation mit der Deutschen Bahn angeboten. 1200 Mal waren Ehrenamtliche aus Mannheim im vergangenen Jahr dafür im Einsatz.

Rund 50 Ehrenamtliche sowie drei Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst engagieren sich bei der Mannheimer Bahnhofsmission. Sie arbeiten im Schichtsystem und ermöglichen Öffnungszeiten von 14 Stunden täglich. (juk/Fotos: Dagmar Winkler)

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