Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – (rbe) Mit einem hochverdienten 2:0-Erfolg gegen den bisherigen Tabellenführer Eintracht Trier, eroberte der SV Waldhof Mannheim am 20. Spieltag der Regionalliga Südwest die Tabellenspitze zurück.
Die Jungs von Trainer Kenan Kocak zeigten von Beginn an, wer an diesem Tage Herr im Carl-Benz-Stadion sein sollte. Angepeitscht von 11299 Zuschauern brachten die Waldhöfer eine souveräne und hochengagierte Leistung und ließen über die gesamte Spielzeit nichts anbrennen.
Bereits in der 5. Minute hätte es 1:0 stehen können, doch Jannik Sommer verpasste eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite um Haaresbreite. Giuseppe Burgio per Kopf und ein direkter Freistoß von Daniel Di Gregorio folgten noch in der ersten Viertelstunde (12./14.).
Trier fand überhaupt nicht ins Spiel, was auch auf ein engagiertes Pressing der Waldhöfer zurückzuführen war. Auch im weiteren Spielverlauf zeigten die Waldhöfer Dominanz und kamen zu teils guten Möglichkeiten. Trier durfte sich bereits glücklich schätzen, nicht frühzeitig in Rückstand zu geraten.
Zweimal war es Philipp Förster, der sowohl einen Freistoß als auch einen Eckball scharf in den Trierer Strafraum brachte und so für Gefahr sorgte. Letzteren zimmerte Daniel Di Gregorio im Fallen nur knapp über das Trierer Gehäuse (18.). In der 24. Minute nahm sich dann Giuseppe Burgio ein Herz, verzog aus 18 Metern allerdings knapp am Pfosten vorbei.
Eine Minute später fiel dann die verdiente Führung für die Hausherren: Hanno Balitsch setzte sich am Mittelkreis erfolgreich gegen zwei Gegenspieler durch und verschaffte Philipp Förster die Chance zu einem tödlichen Pass in den Lauf von Jannik Sommer, der sich die Möglichkeit nicht nehmen ließ und zum 1:0 einnetzte.
Die folgenden Minuten waren dan von viel Mittelfeldgeplänkel und einigen Foulspielen geprägt. Waldhof blieb spielbestimmend, schaffte es aber erst kurz vor dem Pausenpfiff wieder gefährlich vor den Kasten von Chris Keilmann zu kommen – und das gleich wieder mit Erfolg: Giuseppe Burgio vollendete nach einem Kurzpass von Jannik Sommer in den Rücken der Trierer Abwehr zum 2:0.
Nach der Pause waren auch die Trierer zunächst etwas präsenter. Chancen konnten sie sich aber weiterhin nicht herausspielen. Waldhof spielte abgeklärt und ballsicher. Allerdings wehrten sich die Trierer deutlich mehr als in der ersten Halbzeit.
Marcel Seegert, nach einem Freistoß von Philipp Förster, sowie Christian Mühlbauer ebenfalls nach einem Freistoß, hatten die ersten Möglichkeiten in Halbzeit zwei (56./65.).
Vorallem der sehr präsente Philipp Förster, der an diesem Tag lediglich im Abschluss etwas konsequenter hätte sein können, sorgte immer wieder für Gefahr vor dem Tor der Eintracht. In der 70. Minute verzog er aus 17 Metern und ebenso in der 80. Minute aus etwas kürzerer Distanz. Auch drei Minuten vor Schluss sollte ihm der Torerfolg nach einem Alleingang nicht gegönnt sein.
Die Trierer wiederum kamen über die gesamte Spielzeit kaum gefährlich vor den Kasten von Waldhof-Keeper Markus Scholz, der über die gesamte Spieldauer ziemlich beschäftigungslos blieb. Lediglich Florian Riedel schaffte es, in der 84. Minute den einzigen wirklichen Torschuss für Eintracht Trier an diesem Tage abzugeben. Sein strammer Schuss aus rund 35 Metern ging jedoch knapp am Tor vorbei.
Mit fortdauernder Spielzeit erkannten die Trierer, dass beim Waldhof an diesem Tag nichts zu holen sein würde. Der Frust hierüber äußerte sich in mehreren, teils rabiaten Tacklings gegen diverse Waldhof-Spieler. Schiedsrichter Robert Kampa zeigte ein ums andere Mal Gnade und beliess es lediglich bei gelben Karten.
Insgesamt hätte das Ergebnis aufgrund der Mannheimer Dominanz noch höher ausfallen können. Am Ende blieb es jedoch bei einem souveränen 2:0-Sieg für den Waldhof, was für den SVW die Tabellenspitze und für Eintracht Trier einen deutlichen Dämpfer im Kampf um die Regionalliga-Meisterschaft bedeutet.
Die Waldhof-Anhänger im Stadion feierten die gute Leistung ihrer Mannschaft schon während des Spiels und auch noch Minuten nach dem Schlusspfiff mit “Spitzenreiter! Spitzenreiter!”-Sprechchören und viel Beifall. Vor dem Spiel hielten die Waldhof-Fans ausserdem eine sehenswerte Choreografie zwischen Ost- und Südtribüne ab – auch zum Gedenken an das kürzlich verstorbene Waldhof-Urgestein Walter Spagerer.
Für Mannheim gilt es nun, den gelungenen Restrundenauftakt auch kommende Woche bei der Spielvereinigung Neckarelz zu bestätigen, während Trier gegen die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim punkten muss, um oben dran zu bleiben.
(Text: Raphael Ebler)
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