Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Gegen Springe die Saisonbilanz veredeln
(gek) „Vor der Partie gegen Essen waren wir schon nervös“, gestand Torwart Kevin Klier. „Vom Kopf her waren wir aber frei.“ Und die spielfreudige Auswahl von Ben Matschke zeigte den Westdeutschen vor der Rekordkulisse von 1710 Zuschauern früh, dass an diesem Abend nichts zu holen ist. 18:10 zur Halbzeit, 29:15 elf Minuten vor dem Ende – das waren zwei Eckdaten der Partie, die für sich sprachen. „Wir haben eine großartige Leistung gezeigt“, zog der 31-jährige Keeper der Rothemden ein erfreuliches Resümee. „Das war schon toll anzugucken“, hatte auch Co-Trainer Carsten Hoffmann seine Freude am Auftritt von Gunnar Dietrich und seinen Kollegen. Am Ende feierten die Spieler, alle Verantwortlichen der TSG und die Eulen-Fans ein 34:26 gegen TuSEM Essen. Damit ging der zweithöchste Saisonsieg in die Statistik ein, mit dem Rang vier gefestigt wurde.
„Noch ein Training, noch ein Spiel“, merkte Trainer Ben Matschke nach der gestrigen Einheit in der Friedrich-Ebert-Halle an. Dann ist das Spieljahr 2015 für die TSG-Ballwerfer tatsächlich auch zu Ende, ist Schluss mit dem Spielstress. Eine Hürde haben die Pfälzer noch zu überspringen, ehe es in eine kurze Winterpause gehen wird. HF Springe stellt sich am Mittwoch, 30. Dezember 2015, in Ludwigshafen vor. Angeworfen wird das Match um 19 Uhr.
„Wir genießen die Situation, wie sie ist“, gibt Patrick Weber zu. „Uns steht aber nicht gut, überheblich zu werden. Wir haben bisher jeden Gegner gleich ernst genommen. Und das werden wir auch gegen Springe tun.“ Der Neuling, der sich in der Aufstiegsrelegation im Mai – zusammen mit dem VfL Eintracht Hagen – gegen Elbflorenz durchgesetzt und den Aufstieg realisiert hatte, ist gegen die Matschke-Fraktion Außenseiter und kommt nach Friesenheim mit einem neuen Mann an der Außenlinie. Wenige Tage nach der 25:32-Heimniederlage gegen die HG Saarlouis hat der Klub kurz vor Weihnachten Chefcoach Sven Lakenmacher entlassen. Co-Trainer Wjatscheslaw „Slava“ Gorpischin übernahm das Amt und kehrt mit seinem Team an eine alte Wirkungsstätte zurück. Im Übrigen schloss sich Oliver Tesch vor dieser Saison dem Liganovizen an. In der letzten Runde war „Oli“ noch für die Eulen am Ball.
Springes Auswärtsauftritte können sich sehen lassen, obwohl bisher nicht ein einziger Punkt erbeutet werden konnte. „Die Gäste haben sich nie abschießen lassen“, weiß Patrick Weber. Nur ein einziges Mal fiel eine Niederlage auswärts deutlicher aus, das war das 24:31 bei Aufstiegskandidat Coburg. Ansonsten gilt für die anderen Vergleiche das, was Torwart Robert Wetzel nach der jüngsten Partie in Wilhelmshaven sagte: „Wir haben lange mitgehalten, aber am Ende hat es leider nicht gereicht.”
Wenngleich „Niki“ Claus, Marco Hauk, Pascal Kirchenbauer und Martin Slaninka fehlen werden, wollen die Eulen gegen das Schlusslicht ihre sehr gute Heimbilanz ausbauen. Dabei verweist Trainer Ben Matschke auf die Fans: „Die Halle wird ein Faktor sein.“ Die Fans sollen helfen, die Belastung der letzten Tage auszublenden. „Wir dürfen uns nicht ausruhen und keine Nachlässigkeiten zeigen“, meint Kevin Klier, der eine gewisse körperliche und geistige Müdigkeit verspürt. „Die ist schon da.“ Worauf wird es ankommen? „Es gilt, früh Stärke zu beweisen und gut ins Spiel zu kommen“, hofft Kevin Klier auf eine Zeichen setzende Anfangsphase. „Der Aufsteiger wird frei aufspielen und kämpfen, um für eine Überraschung zu sorgen. Wir wollen aber unser letztes Heimspiel unbedingt gewinnen und jeder wird nochmals Vollgas geben.“ Kapitän Philipp Grimm warnt: „Wir dürfen uns dem Gegner nicht anpassen.“ Und wünscht sich das i-Tüpfelchen auf eine brillante Saisonbilanz: „Optimal wäre es, so zu spielen wie gegen Essen. Dann haben wir die nächsten Punkte, die wollen wir alle. “
TSG Ludwigshafen-Friesenheim
gegen
HF Springe
am Mittwoch, 30. Dezember 2015,
Friedrich-Ebert-Halle, 19 Uhr.
Foto: Ein letztes Mal in diesem Jahr: Kai Dippe will alles geben
Jürgen Pfliegensdörfer