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Mannheim – Respektvolles Zusammenleben: Deutsch-israelische Fachkonferenz befasst sich mit hochaktueller Thematik

Heute
Foto:Generalkonsul des Staates Israel, Dan Shaham, Oberbürgermeister von Haifa, Yona Yahay und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.„Zusammenhalt in Vielfalt – Herausforderung für die Stadt“. Unter diesem Motto tagte am Freitag, 9. Oktober, in der Jüdischen Gemeinde eine öffentliche Fachkonferenz. Sie ist eine von vielen Veranstaltungen im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehung zwischen Deutschland und Israel, die in den vergangenen Monaten in Mannheim stattgefunden haben. Damit wurde ein Dialog zwischen den Partnerstädten Haifa und Mannheim fortgesetzt, der im März dieses Jahres in Israel seinen Anfang nahm. Zu der Fachkonferenz empfing Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz gemeinsam mit Schoschana Maitek-Drzevitzky, Erster Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Mannheim, unter anderem den Schirmherren der Veranstaltung, Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel, sowie den Oberbürgermeister von Haifa, Yona Yahav.

„Das Thema der Fachkonferenz ist hochaktuell. Die Flüchtlingssituation stellt die Stadt Mannheim, genauso wie viele andere deutsche Kommunen, vor eine besondere Herausforderung“, sagte der Oberbürgermeister bei seiner Begrüßungsrede. Damit deutete das Stadtoberhaupt direkt auf die Frage hin, die im Fokus der Fachkonferenz stand: wie es gelingen kann, in einer immer vielfältiger werdenden Stadtgesellschaft das Zusammenleben und die Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekonsens zu organisieren. Dr. Kurz machte deutlich, dass die deutsch-israelische Konferenz eine neue Qualität in der Kooperation der Städte Mannheim und Haifa markiert. Die Städte arbeiten in konkreten Handlungsfeldern zusammen, tauschen sich über Probleme aus und suchen gemeinsame Lösungen. Mit Blick auf das Thema der Veranstaltung führte der Oberbürgermeister aus: „Der Begriff der Inklusion weist uns den Weg: Es geht nicht um das Aufnehmen einer Minderheit in einer Mehrheitsgesellschaft, sondern um die Möglichkeit einer gleichberechtigten Teilhabe aller Gruppen einer Gesellschaft“.

Der Oberbürgermeister der israelischen Partnerstadt Haifa, Yona Yahav, wandte sich mit einem eindrucksvollen Plädoyer an die Zuhörerinnen und Zuhörer: Die israelische Gesellschaft habe in der Vergangenheit Fehler bei der Integration gemacht, da die europäische Kultur als überlegen missinterpretiert wurde. Richtig sei stattdessen eine Haltung, bei der allen Kulturen und Religionen Respekt und Wertschätzung entgegengebracht werde.

Der Schirmherr der Veranstaltung, der israelische Generalkonsul Dr. Shaham, machte auf seine eigene Biographie aufmerksam: Seine Eltern wanderten aus Marokko nach Israel ein. Vor diesem Hintergrund wies er auf die besondere Rolle der Kommunen hin. „Die Städte sind die Orte, in denen Integration stattfindet.“ Shaham lobte auch die Jüdische Gemeinde Mannheim. Sie sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie Integration ohne die Preisgabe der eigenen Identität realisiert werden könne.

Die Mannheimer Stadträtin Prof. Dr. Heidrun Kämper leitete auf die anschließende Podiumsdiskussion hin, die sie auch moderierte: Integration bezeichnete sie als „Nebeneinander der Kulturen, Religionen, Seinsweisen und als Miteinander der Menschen.“ Bei der Diskussion wurde folglich auch erörtert, was die beiden Partnerstädte voneinander lernen können. Die Stadträtin schloss mit den Worten: „Eins muss uns klar sein: Zusammenleben in Vielfalt ist in Israel die Gründungsvoraussetzung des Staates – in der Bundesrepublik, immer noch, eine nationale Unregelmäßigkeit.“

Den Gastvortrag hielt der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Freundeskreises der Haifa-Foundation, Prof. Gert Weisskirchen. Er wies auf die historische Herausforderung hin, die sich durch den aktuellen Zuzug von Flüchtlingen in großer Zahl ergibt. Er forderte die Kommunen auf, die Konflikte, die durch die Zuwanderung zweifelsfrei entstehen werden, ungeschminkt zu analysieren und gemeinsam mit Vertretern der Zivilgesellschaft Optionen für ein gemeinsames Handeln zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang betonte er, dass Identität kein Schicksal sei, sondern Ergebnis einer Konstruktion, die von jeder Generation neu erfunden werde. Somit sei gerade im urbanen Raum, den er als gesellschaftliches Laboratorium bezeichnete, die Chance gegeben, „gemeinsam ein besseres Leben für alle zu gestalten“.

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