Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar. Es ist ein denkwürdiger Tag, an dem die diesjährigen Internationalen Musiktage im Dom zu Speyer beginnen. Am 3. Oktober 2015 jährt sich zum 25. Mal der „Tag der Deutschen Einheit“. Dies ist Anlass, Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie Nr. 2 B-Dur „Lobgesang“ mit Solisten, dem Domchor Speyer, dem Chor der St. Hedwigskathedrale, Berlin und dem Barockorchester „L’arpa festante“ zur Aufführung zu bringen (3.10., 17.00 Uhr, Dom zu Speyer). Der Abend steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl. „Es ist gelebte deutsche Einheit, das der Speyerer Domchor dieses wunderbare Werk zusammen mit einem Chor aufführt, der in dem ehemaligen Ostteil der Hauptstadt beheimatet ist“, so der künstlerische Leiter der Musiktage, Domkapellmeister Markus Melchiori.
Seit vielen Jahren schon erfreuen die Internationalen Musiktage Dom zu Speyer ihr Publikum. Aus der ganzen Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus kommen die Gäste zu den Konzerten und können in der einzigartigen Atmosphäre der Speyerer Kathedrale Konzerte mit herausragenden Musikerinnen und Musikern erleben. “Dieser große Zuspruch verbunden mit einem hohen Qualitätsanspruch ist auch für 2015 unser Ansporn. Wir freuen uns auf zwei spannende Wochen, schöne Konzerte und viele Begegnungen, “ so Melchiori abschließend.
Termine der ersten Festivalwoche:
Samstag, 3.10., 17:00 Uhr: Eröffnungskonzert
zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Psalm 95 „Kommt, lasst uns anbeten“, op. 46 Symphonie Nr. 2 B-Dur „LOBGESANG“, op. 52 Louis Dité (1891-1969) Introduktion, Passacaglia und Fuge über ein Thema von Joseph Haydn Letizia Scherrer, Sopran Judit Scherrer, Sopran Sebastian Kohlhepp, Tenor Chor der St. HedwigsKathedrale Berlin
Domchor Barockorchester „L‘arpa festante“ Markus Eichenlaub, Orgel Leitung: Markus Melchiori und Harald Schmitt
„Chor der St. Hedwigskathedrale in Berlin“
Unterlagen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts belegen, dass es zu dieser Zeit bereits eine Choralschola sowie einen Chor, bestehend aus Knaben- und Männerstimmen gegeben hat – wann daraus ein gemischter Chor entstand, ist nicht bekannt. Dem Rang der Kirche entsprechend wurde aus dem Propstei-Chor ein Chor der Basilika, dann 1930 der Kathedralchor. 1934 wurde Karl Forster Domkapellmeister an der St. Hedwigs-Kathedrale. Unter seiner Leitung entwickelte der Chor eine in der damaligen Zeit einmalige Klangfarbe und Klangreinheit und wurde nicht nur durch seine kirchenmusikalischen Auftritte bald über die Grenzen der Stadt und des Landes hinaus bekannt. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war er der erste intakte Chor in Berlin, so dass er zwangsläufig zum musikalischen Kulturträger der Stadt wurde. Die Zeitgeschichte prägte dann auch die Geschichte des Chores. Der Bau der Mauer trennte den Chor in Ost und West. Der Domkapellmeister und ein Großteil des Chores wirkte danach nur noch im westlichen Teil Berlins ohne seinen Stammsitz, die Kathedrale. In der Folgezeit arbeiteten Anton Lippe, Roland Bader und Dr. Alois Koch mit dem „Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin”.
Im Ostteil der Stadt gelang es Michael Witt, ab 1975 aus dem stark dezimierten Restchor einen neuen „Domchor von St. Hedwig Berlin” aufzubauen. Zentrale Aufgabe des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale ist die musikalische Gestaltung der Kathedral-Liturgie an den Sonn- und Feiertagen. Dabei reicht das vielfältige Repertoire von der altklassischen Vokalpolyphonie bis hin zur Moderne. Zentraler Schwerpunkt sind die Messvertonungen der Klassik und Romantik.
Regelmäßige Konzerte in der Kathedrale, im Konzerthaus Berlin, der Philharmonie und vielen Kirchen in Deutschland und im europäischen Ausland ergänzen die vielfältigen musikalischen Aktivitäten des Chores. Seit 1. August 2005 ist Harald Schmitt Leiter des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale. Der Chor ist Mitglied im Verband Deutscher KonzertChöre, im Berliner Chorverband und der Chöre AG Berlin.
Sonntag, 4.10., 20:00 Uhr:
Kryptakonzert in der Reihe „Via Mediaeval“, Historia Sancti Martini, Ensemble „Diabolus in Musica“.
„Historia Sancti Martini” Offizium zu Ehren des hl. Martin Der hl. Martin gilt als „Miles Christi“ (Soldat Gottes), dessen Popularität durch seine großen Wohltaten und Wunder als Soldat, Eremit, Mönch und Bischof (gegen seinen Willen) und nicht zuletzt durch die Vita Sancti Martini, die im Jahr 397 von seinem engen Freund Sulpicius Severus verfasst wurde, begründet ist.
Das Ensemble Diabolus in Musica rekonstruiert in seinem Konzert die „Historia Sancti Martini“, die feierliche musikalische Gestaltung des Stundengebets am Festtag des Heiligen (Martin starb am 8. November 397 in Candes, als Festtag gilt aber sein Begräbnis am 11. November). Grundlage bildet hierbei ein Rituale des Kanonikers Péan Gatineau, das den Ablauf der Feierlichkeiten in der Kathedrale von Tours im 13. Jh. mit einstimmigem Choral und teilweise improvisierter Mehrstimmigkeit festhält.
Aus dieser Handschrift geht auch hervor, dass 1226 die Verbindung zwischen der Basilika Saint-Martin in Tours und dem Mainzer Dom erneuert wurde. Dies ist eine Erklärung für die große Popularität des hl. Martin besonders im Rheinland, aber auch im übrigen Deutschland, die sich in der Vielzahl von Sankt Martin geweihten Kirchen, Stiftskirchen, Prioraten und sogar Domen widerspiegelt. Im Mittelpunkt des Konzertes stehen die großen, feierlichen Responsorien (= Antwortgesänge) des Nachtgottesdienstes, zwischen denen Auszüge aus der Vita des hl. Martin
verlesen werden.
Donnerstag, 8.10., 20:00 Uhr: Kryptakonzert. Das Mandelring-Quartett bringt Josef Haydns „Kaiserquartett“, Schostakowitsch „Streichquartett Nr. 8“ und Mendelssohn Bartholdy „Streichquartett D-Dur op. 44/1“ zur Aufführung.
Markenzeichen des Mandelring-Quartetts sind seine Expressivität und phänomenale Homogenität. Die vier Individualisten Sebastian Schmidt (Violine), Nanette Schmidt (Violine) Roland Glassl (Viola), Bernhard Schmidt (Cello) eint der gemeinsame Wille, stets nach dem Kern der Musik zu suchen. So beschäftigen sie sich einerseits leidenschaftlich mit der Struktur und Faktur der Werke, andererseits besteht die große Lust, auf sinnliche Art mit der Musik zu leben. Der Gewinn großer Wettbewerbe – wie bei der ARD, in Evian oder in Reggio Emilia – war der Einstieg in die internationale Karriere. Konzertreisen führen das Ensemble in die wichtigsten europäische Musikzentren. Die Metropolen New York, Washington, Los Angeles, Vancouver und Tokio finden sich ebenso im Konzertkalender wie regelmäßige Tourneen nach Mittel- und Südamerika, in den Nahen Osten und nach Asien. Das Quartett ist zu Gast beim Schleswig-Holstein-Musik-Festival, dem Oleg-Kagan-Musikfest, den Festivals in Montpellier, Lockenhaus und Kuhmo, dem Enescu-Festival Bukarest und bei den Salzburger Festspielen.
Kartenvorverkauf:
Die Abendkasse öffnet 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Ermäßigte Eintrittskarten für Schüler, Studierende und Schwerbehinderte. Online-Buchung auf www.reservix.de, Ticket-Hotline: 01805/700733 (rund um die Uhr, 0,14 €/Minute aus dem deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz höchstens 0,42 €/Minute) bei der Tourist-Information der Stadt Speyer, Maximilianstr. 13, 67346 Speyer oder bundesweit bei allen ReserviX-Vorverkaufsstellen.
RHEINPFALZ TICKET SERVICE Tel. 0631/3701-6618 Konzerte in der Krypta des Doms und im Kaisersaal sind leider nicht geeignet für mobilitätseingeschränkte Gäste, da viele Stufen ohne Hilfen zu überwinden sind. Eintrittspreise alle Preise verstehen sich inkl. aller System- und Vorverkaufsgebühren ohne Versandkosten. An der Abend.-/ bzw. Tageskasse erheben wir einen Zuschlag in Höhe von 2 €. Sondertarif für Schüler und Studierende: Eintrittskarten, die zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn noch nicht verkauft worden sind, können von dieser Personengruppe zum Sonderpreis von fünf Euro erworben werden. Dies gilt für alle angebotenen Kategorien Preiskategorie I (freie Platzwahl in der Reihe)
A (Reihe 1-10): 40 €/ erm. 35 €
B (Reihe 11-19): 32 €/ erm. 27 €
C (Reihe 20-29): 25 €/ erm. 20 €
D (Reihe 30-37): 15 €/ erm. 10 €
Preiskategorie II (freie Platzwahl): 20 €/ erm. 14 €