Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Heidelberger Wohnbautrend hält an. Das zeigt der aktuelle Bautätigkeitsbericht der Stadt Heidelberg, der am 16. September 2015 im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt wurde. Demnach wurden 2014 in Heidelberg insgesamt 909 Wohnungen fertiggestellt. Zieht man die 34 Wohnungen ab, die durch Wohnungsabrisse entfallen sind, ergibt sich immer noch ein Plus von 875 Wohnungen in 2014. Damit liegt Heidelberg zum dritten Mal in Folge klar über dem Ziel des städtischen Wohnungsentwicklungsprogrammes (WEP) von 500 neuen Wohnungen pro Jahr.
„875 neue Wohnungen in 2014 sind ein wunderbares Ergebnis“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Damit knüpfen wir nahtlos an die hohen Werte von 2012 und 2013 an. Viele neue Wohnungen sind die beste Antwort auf die große Nachfrage nach Wohnraum, wir sind da auf einem guten Weg. Schon heute steht fest, dass wir dieses hohe Niveau in den nächsten Jahren halten werden. Mit der Bahnstadt und den Konversionsflächen kommen nochmals mehrere tausend Wohnungen dazu.“
Bereits in den Vorjahren hatte sich der starke Wohnbautrend in Heidelberg abgezeichnet: 2012 kamen im Saldo 868 Wohnungen, 2013 im Saldo 630 Wohnungen dazu. Rechnet man die 337 Wohnungen heraus, die vor allem im Kirchheimer Quartier Höllenstein entfallen sind, wurden 2013 sogar 967 neue Wohnungen fertiggestellt.
Viel neuer Wohnraum in der Bahnstadt und in Kirchheim
Mit 503 Neubauwohnungen in 2014 führt Heidelbergs jüngster Stadtteil Bahnstadt die Baustatistik klar an. Besonders für Studierende ist hier viel neuer Wohnraum entstanden: 206 Studentenwohnungen wurden im Campus an der Nightingalestraße fertiggestellt. Den zweiten Platz belegt Kirchheim mit 95 neu errichteten Wohnungen – 76 davon im Neubaugebiet „Im Bieth“. Hier sind in den vergangenen Jahren insgesamt 116 Wohnungen fertiggestellt worden. Die weiteren Baufertigstellungen 2014 verteilen sich vor allem auf die Stadtteile Weststadt, Wieblingen und Handschuhsheim. Rund 40 Prozent der 2014 fertiggestellten Wohnungen sind Ein- und Zweiraumwohnungen. Drei oder vier Räume haben rund 43 Prozent der fertiggestellten Wohnungen, rund 19 Prozent haben fünf Räume und mehr.
Baugenehmigungen für rund 1.400 Wohnungen
Auch in den kommenden Jahren wird die Wohnbautätigkeit in Heidelberg voraussichtlich auf einem hohen Niveau bleiben. Dies lässt die Zahl der erteilten Baugenehmigungen erwarten: So lagen für Heidelberg zum Ende des letzten Jahres Baugenehmigungen für rund 1.400 Wohnungen vor, rund die Hälfte davon in der Bahnstadt. In Kirchheim sollen rund 300 Wohnungen entstehen, 250 davon im Quartier Höllenstein, das die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) derzeit neu entwickelt: Die Arbeiten werden abschnittsweise ausgeführt und sollen nacheinander 2015, 2016 und 2017 abgeschlossen sein. Weitere rund 160 Wohnungen sollen in Rohrbach entstehen, davon circa 90 Wohnungen im Bereich Am Rohrbach / Brechtelstraße.
Weitere 1.400 Wohnungen in Mark Twain Village
Auch auf den Konversionsflächen wird in den kommenden Jahren viel neuer Wohnraum entstehen. In der Südstadt werden auf dem ehemaligen Mark Twain Village in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis für Konversionsflächen“ rund 1.400 Wohnungen gebaut, für die allerdings derzeit noch keine Baugenehmigungen vorliegen. Der Masterplan Südstadt sieht vor, dass 70 Prozent dieser Wohnungen als preiswerte Angebote für verschiedene Nutzergruppen zur Verfügung stehen sollen. Auf dem ehemaligen US Hospital in Rohrbach sollen zudem rund 600 neue Wohnungen entstehen.
Neuer Wohnraum für Studierende
Besonders großer Bedarf besteht in Heidelberg traditionell nach studentischem Wohnraum. Insgesamt wurden in den letzten Jahren über tausend neue Wohnungen für Studierende geschaffen – darunter rund 260 Wohnungen, die vom Studierendenwerk Heidelberg auf den Konversionsflächen im Holbeinring und an der Römerstraße angemietet wurden, sowie rund 440 neue Wohnungen im Neuenheimer Feld und rund 560 in der Bahnstadt. Damit wurde seit 2008 Wohnraum für mehr als 2.000 Studierende geschaffen.
Rund 75.000 Wohnungen im Gesamtbestand
Insgesamt gab es Ende 2014 in Heidelberg 19.634 Wohngebäude mit 75.120 Wohnungen. Der größte Vermieter in Heidelberg ist die GGH: Sie ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt Heidelberg und unterhält rund 7.200 Wohnungen – fast 15 Prozent aller Mietwohnungen in Heidelberg. Rund die Hälfte aller GGH-Wohnungen wird derzeit zu Mieten unter 5,75 Euro pro Quadratmeter angeboten.
An die Redaktionen: Der aktuelle Bautätigkeitsbericht 2014 des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik ist dem heutigen Pressedienst als PDF-Datei beigefügt.
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