Rhein-Pfalz Kreis / Hochdorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Am Ende wurde es nochmal deutlich: Mit einem 29:22 bei der TGS Pforzheim hat der TV Hochdorf die Saison 2014/2015 beendet. Da der Zweitplatzierte aus Nußloch sein Spiel jedoch auch gewann, reichte es in der Tabelle nicht für mehr.
Benjamin Matschke und seine Jungs waren gewarnt. Die TGS Pforzheim verfügt über eine der besten Startformationen der Liga und ist immer für eine Überraschung gut. Besonderer Fokus lag auf den beiden Halben Florian Taafel und Nils Brandt, weshalb Matschke zu Beginn auch eine offensive 3:2:1-Deckung aufs Feld stellte. Die TGS nutzte jedoch das teilweise schlechte Verschieben aus und spielte immer wieder seinen Außen Marco Kikillus frei, der jedoch genauso viele Würfe daneben setzte, wie er traf. Ohne etatmäßigen Linksaußen angetreten, startete Tim Beutler auf dieser Position; Jonas Kupijai und Jan Claussen starteten im Rückraum neben Dominik Claus. Stefan Job begann am Kreis, weil Steffen Bühler Trainingsrückstand hatte. Claus war von Anfang an die prägende Figur dieses Spiels: In der Defensive hatte Pforzheims Top-Torschütze Florian Taafel kaum eine Chance und war nur zweimal aus dem Feld erfolgreich, offensiv brillierte er mit zehn eigenen Treffern und setzte so eine Bestmarke für dieses Spiel.
Dennoch schaffte es der TVH nicht, sich entscheidend abzusetzen. Teilweise war sogar die TGS in Führung. Doch je näher die Halbzeitpause rückte, desto besser spielten die Pfalzbiber. Jonas Kupijai erzielte in seinem letzten Spiel für die Hochdorfer einen seiner vier Treffer praktisch mit der Sirene zum 15:12.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich der Positivtrend der Grünhemden fortsetzen. Durch drei schnelle Tore erhöhten die Pfalzbiber auf sechs Treffer. Mittlerweile deckten die Pfalzbiber eine 6:0, doch damit kamen die Pforzheimer sogar noch weniger zurecht, als mit der offensiveren Variante. Der nach erzielten Toren schlechteste Angriff der Liga hatte den Hochdorfern, die nun das klar bessere Team auf dem Feld waren, nicht mehr viel entgegenzusetzen, und versteifte sich zusehends auf Einzelaktionen. Einziger Lichtblick war der wendige Mittelmann David Hoffmann, der die sonst stabile TVH-Defensive mehrmals schlecht aussehen ließ. Selbst wenn es die Gastgeber dann mal am Mittelblock vorbeigeschafft hatten, standen oft noch die überragenden Max Schneider und Sandro Sitter im Weg.
Vorne gelangen den Hochdorfern gegen die massive Abwehr der Pforzheimer viele einfache Tore, vor allem Dominik Claus war immer wieder erfolgreich, doch auch Jan Claussen konnte durch zwei Kracher aus rund zehn, elf Metern aus dem Stand in Unterzahl aufhorchen lassen. Es lief alles nach Plan, weshalb Matschke kurz vor Schluss die Spieler, die den Verein verlassen werden, unter Beifall der mitgereisten Anhänger auswechseln konnte.
Den Schlusspunkt zum 29:22 setzte in letzter Sekunde Rechtsaußen Jim Rüther. Danach feierten Spieler und Fans gemeinsam auf den Rängen und auf dem Feld. Es war – trotz der vielen Verletzten – wieder der dritte Platz in der 3. Liga Süd geworden. Ein Riesenerfolg!
Von Tobias Faller