Mannheim / Kaiserslautern (rbe) – Es war eine enttäuschende Leistung, die der SV Waldhof Mannheim bei der zweiten Mannschaft des Erzrivalen 1. FC Kaiserslautern am Dienstagabend ablieferte. Mit eklatanten Aussetzern in der Defensive und wenig Spielintelligenz nach vorne lief die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak und Co-Trainer Klaus Heitz ins Messer einer nicht unbedingt besser spielenden FCK-Elf.
Diese wusste ihre Chancen ein ums andere Mal zu nutzen und schickte die Waldhöfer mit einem etwas zu hoch ausgefallenen 4:0 nach Hause.
Dabei waren die Mannheimer deutlich in der Überzahl, zumindest was den Support der Fans anbelangt. Mehrere Hundert Waldhof-Fans waren mitgereisst und hatten große Hoffnungen in das rivalitätsreiche Duell gesteckt. Die Lauterer schauten währenddessen lieber der 1. Mannschaft im DFB-Pokal gegen Leverkusen zu und nur einige Dutzend fanden sich in der Lauterer Fan-Kurve.
Im Spiel begann es zäh. Ehe der erste wichtige Torschuss gefallen war, dauerte es bis zur 19. Minute. In der 26. Minute, als Lutz Radojewski den Ball von vor dem Strafraum knapp über das Tor dreschte, waren die Mannheimer noch voll im Spiel. Dann kam Lautern. Nicht oft, aber dafür eiskalt, kamen die Roten vor’s Tor des SVW und nutzten ihre überschaubare Anzahl an Torchancen in der 28., 58., 70. und in der Nachspielzeit durch Müller, Kwadwo, Pokar und Schultz.
Waldhof-Trainer Kenan Kocak war schon während des Spiels alles andere als angetan vom Auftreten seiner Mannschaft und wandte sich das ums andere Mal wütend vom Spiel ab, oder gestikulierte verzweifelt Anweisungen an seine Spieler. Die kamen aber offenbar nicht an oder wurden nicht entsprechend umgesetzt.
Vor den Gegentoren sah die Formation des SV Waldhof alles andere als glücklich aus. Im Sturm kam kaum Feuer rein, Ballverluste im Spielaufbau und zögerliches Abschlussverhalten strahlten nicht gerade Selbstvertrauen aus. Lediglich im Zweikampf waren gute Ballgewinne und engagiertes Spiel des SV Waldhof zu beobachten.
Viele Räume und eine enorme konteranfälligkeit bescherten dem Waldhof allerdings letztlich die zweite bittere Niederlage im neuen Jahr, nachdem man bereits zuvor gegen den Tabellenletzten Baunatal mit 0:2 verlor.
“Der Kenan weiss woran es liegt und wir werden daran arbeiten”, bekannte Co-Trainer Heitz, der sich als einziger Waldhöfer kurz nach dem Spiel zu einem Statement bereiterklärte.
“Wir haben eine gute Vorbereitung gehabt und vielleicht dachte da der ein oder andere, er kann sich ein bisschen ausruhen. Bis zum 2:0 haben wir eigentlich eine gute Partie gemacht und dann sind wir durch individuelle Fehler, die eigentlich nicht sein dürfen, plötzlich mit 3:0 hintengelegen.”
Das 4:0 war dann nur noch der i-Punkt auf einer Leistung, die man so schnell wie möglich verbessern muss. Das dürfte an diesem Tag jedem einzelnen Waldhöfer klar geworden sein.
Co-Trainer Heitz gab sich trotz der unrühmlichen Leistung zuversichtlich: “Wir wissen was zu tun ist und ich bin sicher, wir werden die drei Punkte im nächsten Spiel in Zweibrücken holen”, so Heitz, ohne genaue Details zu nennen.
Die Fans blieben trotz der bitteren Niederlage friedlich. Im FCK-Block gab es während des Spiels einen Pyrotechnik-Vorfall.
Die Fans waren genauso wie Trainer Kocak alles andere als einverstanden mit der Teamleistung im Spiel. Sie feuerten die Mannschaft schon früh an, nicht aufzugeben, was die Mannschaft an diesem Tage aber nicht umsetzen konnte.
Nach dem Spiel bestand dann in der Fankurve ordentlich Redebedarf zwischen Spielern und Fans. Die Spieler stellten sich minutenlang den Anhängern und dankten Ihnen für die Unterstützung und zeigten Verständnis für deren Enttäuschung. Auch sie waren mit dem Spielverlauf natürlich nicht zufrieden und trotteten hängenden Kopfes, nach einigen Minuten, in die Kabine.
Bleibt zu hoffen, dass dem Waldhof gegen Zweibrücken etwas mehr Konzentration und Zug zum Tor gelingt und so der dringend benötigte Dreier eingefahren wird, sonst droht dem SVW, in die Abstiegsregion der Regionalliga Südwest hineingezogen zu werden.