Weinheim – „Bunter Spaziergang“ zwischen den Kulturen

Weinheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Am Montag, 2. März, in Weinheim zum dritten Mal, diesmal vom Mahnmal bis zur Moschee – Besichtigung der Moschee möglich

Es ist der dritte seiner Art, im dritten Monat des Jahres: Am Montag, 2. März, lädt das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“ wieder zu einem „Bunten Spaziergang“ ein. Damit ist die laufende Zusammenkunft von Menschen, die für eine offene und integrative Stadtgesellschaft auf die Straße gehen, schon zu einer kleinen Tradition geworden. Jeden ersten Montag im Monat, jeweils vom Mahnmal im Stadtpark ausgehend, begeben sich Weinheimerinnen und Weinheimer sowie immer mehr auch Gäste aus der Region zu einem gemeinsamen Spaziergang. Im Januar war die „Reiterin“ am Eingang zur Fußgängerzone das Ziel, im Februar der Marktplatz. Bunte Kleidung und Accessoires sind gerne gesehen, ebenso Kerzen. Bis jetzt waren es von Spaziergang zu Spaziergang immer mehr Menschen gewesen, die dem Aufruf gefolgt waren. Im Februar waren es fast 200 Teilnehmer, die sich auf diese Weise für Toleranz in der Stadtgesellschaft einsetzen – – und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Auch der nächste „turnusgemäße Bunte Spaziergang“ beginnt wieder um 18 Uhr am Mahnmal für die Verfolgten des Nazi-Regimes (an der Ecke Moltkestraße/Ehretstraße/Benderstraße), hat ein besonderes Ziel und ein bestimmtes Thema. Es lautet diesmal: „Spaziergang zwischen den Kulturen und Religionen.“ Denn der Weg führt vom Mahnmal die Ehretstraße hinab, dort ist eine Gedenktafel am Standort der früheren jüdischen Synagoge angebracht, die 1938 zerstört wurde. Ziel des Spaziergangs ist die Weinheimer Moschee in der Nordstadt. Der Weg führt von der Ehretstraße weiter auf der Luisenstraße und Schulstraße, überquert die Bahnhofstraße zur Bismarckstraße, setzt sich dann fort über die Friedrichstraße hinunter zur B3. Die Spaziergänger überqueren die Bundesstraße am „Scharfen Eck“ und setzen ihren von der Weinheimer Polizei begleiteten Weg fort auf der Werderstraße, um an den Bahnschienen rechts in die Kapellenstraße abzubiegen.
„Wir wissen, dass die ganze Strecke einigen Menschen zu weit und zu anstrengend sein wird“, heißt es im Bündnis „Weinheim bleibt bunt“, dafür gebe es entlang der Strecke, vor allem in der Werderstraße und in Bahnhofsnähe jederzeit die Möglichkeit, sich dem friedlichen Tross anzuschließen. Im Bahnhofsumfeld und an der Stadthalle stünden auch genügend Parkplätze zur Verfügung.
Der „Bunte Spaziergang“ hält an der Ecke Werderstraße/Kappellenstraße – das ist etwa die Hälfte des Weges – in jedem Fall inne, um nicht vor 18.30 Uhr seinen Weg in Richtung Moschee fortzusetzen. Dies geschieht auf der Kappelenstraße und auf der Alten Landstraße, die direkt auf das islamische Gotteshaus zuführt. Dort wird die Ankunft gegen 19 Uhr erwartet.
Dort wollen die Verantwortlichen des türkisch-islamischen Moscheevereins die Spaziergänger mit der gewohnten Gastfreundschaft und warmen Getränken empfangen. „Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit“, sagt Hasan Sarica, der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde. Es wird eine kurze Kundgebung geben – und im Anschluss das Angebot, an einer kostenlosen Führung durch die Moschee teilzunehmen.