Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.Prämierung bei Landeswettbewerb RegioWIN ist wichtiges Signal für den Standort
Die Signale für die Realisierung eines Business Development Centers Medizintechnologie (BDC Medizintechnologie) als erster Baustein und Herzstück des zukünftigen Medizintechnologie Campus (MMT-Campus) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitätsklinikum stehen auf grün: Heute schaffte es das BDC Medizintechnologie bei der Prämierung des Landeswettbewerbs RegioWIN “Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit” in Stuttgart auf die Siegertreppe. Somit können sieben Millionen EU-Strukturförderung in dieses „Leuchtturmprojekt“ fließen. Das Investitionsvolumen für den Bau des BDC beläuft sich insgesamt auf knapp 18 Millionen Euro. Innerhalb eines Jahres wird nun der konkrete Förderantrag gestellt.
„Der Zuschlag für das Medizintechnologie-Zentrum in Mannheim ist ein weiterer bedeutender Schritt im Rahmen unserer wirtschaftspolitischen Strategie. Die strategische Fokussierung auf ausgewählte Wirtschaftsbereiche und Projekte, die für das wirtschaftliche Wachstum und die Exzellenzförderung am Standort zunehmend wichtig sind und die Konsequenz bei der Umsetzung zahlen sich aus. Hier entstehen Arbeitsplätze der Zukunft“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Bei der Prämierung des Projekts in Stuttgart sagte das Landesjurymitglied und baden-württembergische DGB-Vorsitzende Nikolaus Landgraf: „Mannheim als Hotspot der Medizintechnologie wird um einen Edelstein reicher.“ Das BDC Medizintechnologie wird die zukünftige Heimat von Gründungen und Spin-offs der Medizintechnologie und durch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der Fraunhofer-Projektgrupppe PAMB und dem BMBF-Forschungscampus M²OLIE ist es dennoch mehr als ein Gründungszentrum. Vorhandene Innovationsstrukturen werden aufgenommen und konsequent fortgeführt.
Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch, der die Prämierung in der Landeshauptstadt heute entgegennahm, erklärt: „Mit der heutigen Prämierung würdigt das Land unser strategisches Handeln zur Stärkung der Medizintechnologie-Branche am Wirtschaftsstandort. Das Business Development Center Medizintechnologie ist ein herausragendes Projekt, das wichtige Voraussetzungen schafft, um die Wettbewerbsposition von Medizintechnologie-Unternehmen in Mannheim zu stärken und neue Unternehmen sowie Gründungen hier anzusiedeln.“
Insgesamt hatten elf Regionen mit insgesamt 100 Projektvorschlägen ihre Bewerbung um EU-Fördermittel in Höhe von zusammen 65 Millionen Euro im Herbst eingereicht. Mannheim hat gemeinsam mit der Stadt Heidelberg, den Landkreisen Rhein-Neckar und Neckar-Odenwald unter der Federführung des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN) an diesem Wettbewerbsverfahren teilgenommen. Das heute prämierte, gemeinsam erarbeitete Entwicklungskonzept „Smart Innovation – Smart Distribution – Smart Energy“ für die Metropolregion Rhein-Neckar bildete die Grundlage zur Auswahl des BDC Medizintechnologie als „Leuchtturmprojekt“. Das „Energieeffizienzzentrum Rhein-Neckar – Centre of regional energy (CORE)“ und der Beteiligungsfonds Rhein-Neckar wurden als sog. „Schlüsselprojekte“ gewertet. Alternative Förderperspektiven werden gemeinsam mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft geprüft.
Das BDC Medizintechnologie – passgenau auf Anforderungen der Branche zugeschnitten
Das Konzept des BDC Medizintechnologie sieht auf einer Fläche von rund 5.400 Quadratmetern Büro-, Werkstatt- und Laborräume für Unternehmensgründungen (Start-ups) und Ausgründungen (Spin-offs) sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Sektor Medizintechnologie vor. Die innerbetriebliche Wertschöpfungskette von Medizintechnologie-Unternehmen ist hochinterdisziplinär und reicht vom einfachen Bürostandard bis zur aufwendigen Laborumgebung. Sowohl baulich als auch funktional wird es daher passgenau auf diese besonderen Anforderungen der Branche zugeschnitten werden. Zudem kann mit einem differenzierten und zugleich flexiblen Raumprogramm auf sich verändernde Nutzungsprofile auf den Flächen für die experimentelle Forschung und Produktentwicklung im Zuge der Unternehmensentwicklung reagiert werden.
Nach weiteren Schritten wie einem Realisierungswettbewerb und der Erschließung des Baufeldes soll 2017/18 die Bauphase folgen. Die Fertigstellung des BDC ist für 2019 geplant.
Medizintechnologie am Standort Mannheim – Stadt setzt Strategie konsequent um
Die Stadt Mannheim hat in ihrer wirtschaftspolitischen Strategie 2011 einen Schwerpunkt auf den Bereich Medizintechnologie gelegt. Dazu hat sie bereits entsprechende Clusterstrukturen aufgebaut und Förderprogramme entwickelt. Mit dem Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie CUBEX41, das am 11. März eingeweiht wird, führt sie diese Strategie fort. Dort werden die Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMP) der Fraunhofer-Gesellschaft und die Partner des BMBF-Forschungscampus Mannheim Molecular Intervention Environment (M²OLIE) mit einem Experimental-OP sowie verschiedene Start-ups gemeinsam arbeiten. Im Herbst 2014 hat die Stadt außerdem ein rund 10.000 Quadratmeter großes Grundstück in direkter Nachbarschaft zum Universitätsklinikum erworben. Die dort geplante Entwicklung eines Medizintechnologie-Campus (Mannheim Medical Technology Campus – MMT-Campus) mit dem BDC-Medizintechnologie als Herzstück bilden die nächsten Schritte im Ausbau der Medizintechnologie-Branche am Standort Mannheim. Der MMT-Campus bietet Platz für die Ansiedlung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich Medizintechnologie. Nach Schätzungen werden auf dem Campus rund 450 Arbeitsplätze entstehen, davon bis zu 220 im BDC-Medizintechnologie. Durch die konzentrierte räumliche Anordnung eröffnen sich einzigartige Chancen zur effizienten Verzahnung von Forschung, Klinik und Medizintechnologie-Unternehmen.
RegioWIN-Wettbewerb – Fortsetzung erfolgreicher EU-Strukturförderung in Mannheim
Die Stadt Mannheim hat in zwei Förderphasen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung – EFRE (Ziel-2 2000-2006 und RWB 2007-2013) außergewöhnlich von der EU-Strukturförderung profitiert. In beiden Förderphasen konnten 19 Projekte mit insgesamt rund 45 Millionen Euro EU- und Landesmitteln gefördert und damit ein Investitionsvolumen von über 82 Millionen Euro in Mannheim umgesetzt werden. Das Mafinex-Technologiezentrum, das Glücksteinquartier, die Erweiterung der Popakademie Baden-Württemberg, das stadtteilorientierte Kreativwirtschaftszentrum Altes Volksbad, das Clustermanagement Musikwirtschaft, das Kreativwirtschaftszentrum C-HUB oder das Gründungs- und Kompetenzzentrum Medizintechnologie CUBEX41 stehen hier beispielhaft für erfolgreiche Förderungen.
Die regionale Fördermittelzuteilung für die neue – aktuelle – Förderperiode von 2014 bis 2020 erfolgt in Baden-Württemberg im Rahmen des RegioWIN-Wettbewerbes. RegioWIN ist ein zweistufiger landesweiter Wettbewerb um die besten Zukunftsprojekte. Regionen, Landkreise, Städte und Gemeinden wurden mit dem Landeswettbewerb RegioWIN im Februar 2013 aufgefordert, sich zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Verwaltung mit den Stärken und Schwächen ihrer Region auseinanderzusetzen. Dabei sollten Entwicklungschancen in den Bereichen Innovationen, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung identifiziert und eine gemeinsame Zukunftsstrategie erarbeitet werden. Anfang 2014 wurden in einer ersten Phase die regionalen Strategiekonzepte ausgewählt. Die in der ersten Phase erfolgreichen Teilnehmer hatten bis Ende September 2014 regionale Entwicklungskonzepte mit Leuchtturmprojekten vorzulegen.