Weinheim- Erstmals mehr als 44 000 Einwohner

Weinheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.

Die Große Kreisstadt Weinheim wächst vor allem durch das Neubaugebiet „Lützelsachsen Ebene“ – Marie und Alexander heißen die meisten Babys

Die Große Kreisstadt Weinheim hat erstmals mehr als 44 000 Einwohner und baut ihre Position als größte Stadt im Rhein-Neckar-Kreis weiter aus. Zum 31. Dezember 2014 zählte das Statistische Landesamt exakt 44 044 Einwohner. Das sind rund 320 mehr als vor einem Jahr. Seit dem Jahr 2002 wächst die Bevölkerungszahl Weinheims nach Rückgängen in den Vorjahren wieder an; 2010 wurde erstmals die 43 000-Einwohner-Marke geknackt.
Wie in den Vorjahren, so rührt das Wachstum auch aus einem Zuzug von neuen Bewohnern – diesmal sogar von Familien mit Kindern. Denn alleine das Neubaugebiet „Lützelsachsen Ebene“, das erstaunlich schnell bebaut und besiedelt wird, beschert der Stadt 327 neue Bürgerinnen und Bürger. Mit 4867 Einwohnern ist Lützelsachsen damit mit Abstand der größte Ortsteil vor Sulzbach (2683 und minus 29 gegenüber dem Vorjahr) und Hohensachsen (2568 und plus 13). Oberflockenbach gewinnt 20 Einwohner und liegt nun bei 2336 Einwohnern, Rippenweier gewinnt 16 Einwohner und meldet 1063, Ritschweier verliert neun Bürger und steht nun bei 304.
Die Entwicklung in der „Kernstadt“ ist stark unterschiedlich. Die Innenstadt legt mit 53 neuen Bürgern recht kräftig auf 4682 Bürger zu – offensichtlich wirken sich die neuen Wohnungen zum Beispiel am Schlossberg oder auch in der Leibnizstraße aus. Auch in der „Südstadt“ wohnen 30 Personen mehr als vor Jahresfrist. In den Stadtteilen, in denen in den vergangenen Jahren keine neuen Baugebiete entwickelt worden sind, ist die Bevölkerungszahl rückläufig oder weitgehend stagnierend. Am meisten in der Weststadt. Der mit 16 153 Einwohnern nach wie vor deutlich stärkste Stadtteil ist um 85 Personen geschrumpft. Das „Müll“ und die Nordstadt bleiben in etwa gleich.
Stark unterschiedlich in Weinheim ist der Ausländeranteil, der seit Jahren mit rund 13 Prozent auf die ganze Stadt gesehen ziemlich gleich ist. Er differiert von über 17 Prozent (Innenstadt, Weststadt und Nordstadt) bis unter fünf Prozent (in Oberflockenbach, Ritschweier und Hohensachsen).

Es besteht diesmal auch ein deutlicher Überschuss der Geburten gegenüber den Sterbefällen in der Stadt. Denn 502 Verstorbenen steht eine Zahl von 614 Neugeborenen entgegen – im Weinheimer Krankenhaus oder Zuhause in einem Weinheimer Haushalt. Das hängt in Weinheim am Standort der GRN-Klinik mit seiner renommierten Geburtenabteilung natürlich nicht unmittelbar mit der Bevölkerungsstatistik zusammen, denn der Einzugsbereich geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Aber 614 Babys, die in Weinheim das Licht der Welt entdecken – das ist im Vergleich der letzten zehn Jahre eine sehr hohe Zahl. Nur 2011 waren es vier Kinder mehr; meistens lag die Zahl zwischen 550 und 600. 242 Babys stammen aus Weinheimer Familien und wurden hier auch als neue Erdenbürger gemeldet.
Die beliebtesten Namen in Weinheim waren 2014 Marie (14 mal) und Alexander (11 mal). Marie wird gefolgt von Mia, Emilia, Sophia, Sophie, Lina, Leonie, Anna, Elisabeth und Emily. Hinter Alexander liegen Elias, Julian, Ben, Felix, Luca, Max, Vincent, Jonas und Luis.
Die Zahl der Eheschließungen ist in Weinheim, der „Hochburg des Heiratens“ wieder sehr hoch und liegt mit 408 Trauungen etwa im Durchschnitt der letzten 15 Jahre. Viele Paare reisten wieder von außerhalb in Weinheim zum Ja-Wort an, die meisten (41) aus Mannheim und Viernheim (15). Es gab aber auch Anmeldungen aus Hamburg und Berlin, eine sogar aus den USA.
Signifikant ist die Zahl der Kirchenaustritte, die im Standesamt im Jahr 2014 bearbeitet worden sind, nämlich 366. Das sind fast doppelt so viele wie beispielsweise in den Jahren 2011 oder 2012.
Quelle: Luftbild von Lützelsachsen-Ebene, Luftbild Wolf-Rüdiger Pfrang