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Weinheim – Neujahrsempfang in Weinheim

brezel (2)Weinheim/ Metropolregion Rhein-Neckar.Auf dem Weg zur echten Willkommenskultur
Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard spricht beim Neujahrsempfang von Pluralität und Empathie – „NPD-Verbot wäre ein Segen“

Eine Stadt auf dem Weg zu einer echten Willkommenskultur: Mit klaren Worten hat Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard beim Neujahrsempfang der Stadt rechtspopulistischen Gruppen und Parteien eine Absage erteilt und Pluralität der Stadtgesellschaft, sowie eine „organisierte Empathie“ als Aufgabe der Politik benannt. Er betonte, dass er seine Stadt Weinheim dabei auf dem richtigen Weg sieht.
Bernhard äußerte sehr deutlich Kritik an „den Leuten, die sich unter dem Namen PEGIDA versammeln und `wir sind das Volk` skandieren“. Der OB nannte die Bürgermärsche in manchen Städten in einem Atemzug mit der NPD und erklärte: „Was von PEGIDA zu hören und zu lesen ist, gleicht doch sehr dem Denk- und Sprachmuster jener Partei, die auch weiterhin ihre Parteitage in Weinheim abhalten will.“ Und er betonte: „Ihr Verbot im anhängigen Verfahren beim Bundesverfassungsgericht wäre in vielerlei Hinsicht ein Segen.“
Er verwies aber auch darauf, dass sich in Weinheim unter dem Motto „Weinheim bleibt bunt“ eine breite bürgerschaftliche Bewegung für eine offene und integrative Stadtgesellschaft formiert. Bernhard: „Wir können stolz darauf sein, dass unsere Stadtgesellschaft diesen Rattenfängern nicht hinterher läuft, dass sie nicht nur bunt ist, sondern sich auch geschlossen zu dieser Pluralität bekennt.“
Er lud die Bürgerinnen und Bürger ein, sich am 5. Januar ab 17.30 Uhr am ersten „Bunten Spaziergang“ durch die Stadt zu beteiligen. Bernhard: „Ich unterstütze das ausdrücklich und wünsche mir viele Teilnehmer – es ist Weinheims konstruktive Antwort auf PEGIDA und die NPD.“
Diese Farbigkeit und Offenheit müsse sich nun auch gegenüber den Flüchtlingen, die auch in Weinheim erwartet werden, manifestieren: „In einer echten Willkommenskultur.“ Angesichts der Erfahrungen der letzten Jahre und Monate mit dem Arbeitskreis Asyl, ausgezeichnet mit dem Rolf-Engelbrecht-Preis, und dem neu formierten „NAWI“ sei er sich, so der OB, sehr sicher, dass dies gut gelingen wird.
Rückblickend auf die Ereignisse und Diskussionen des Jahres erinnerte Heiner Bernhard daran: „Im Sommer gab es nach einer zunächst wenig ersprießlichen Diskussion einen Perspektivwechsel. Danach ging es nicht mehr um die Frage, ob wir Flüchtlinge aufnehmen und an welchen Standorten, sondern wie wir es schaffen, sie, die Fremden, als Gäste willkommen zu heißen.“
In einem weiteren Schritt müsse es nun gelingen, Menschen aus anderen Nationen und Kulturkreisen noch mehr als Bereicherung wahrzunehmen. Der OB: „Ich bin davon überzeugt, sie werden es sein, auch wenn es anfangs mit Mühen und Anstrengungen verbunden sein wird.“ 2015 werde das Jahr sein, in dem sich Weinheim auf die Ankunft dieser Menschen gut vorbereiten kann und muss, am besten „mit organisierter Empathie“.

Das Jubiläumsjahr möge nachhallen

Heiner Bernhard ließ auch noch mal das gerade zu Ende gegangene Jubiläumsjahr „750 Jahre Stadt Weinheim“ Revue passieren. Und er äußerte den Wunsch, „dass wir es schaffen, das Jubiläumsjahr mit seinen positiven Aspekten nach innen und nach außen noch lange nachhallen zu lassen“. Nachdem angenehm unterhaltsamen Festakt in der Stadthalle, habe sich Jahr im Laufe der folgenden Monate zum Werbejahr für eine gastfreundliche und liebenswerte Stadt entwickelt. Die Veranstaltungen „SWR1 Pfännle“, die Historische Kutschenfahrt und der „Concours d’Elegance“ seien auch überregional stark wahrgenommen worden. „Wir haben das Jahr genutzt, um uns in der Region und darüber hinaus noch einmal ganz besonders zu positionieren“, so der Weinheimer Rathauschef.
Es wurde aber auch Bleibendes geschaffen: Das Buch „Illustrierte Chronik einer Stadt“, die neue Voliere im Schlosspark – ein Geschenk der Sparkasse Rhein-Neckar-Nord – und im November ein hochwertiger und multimedial einsetzbarer Imagefilm, überwiegend finanziert von der Unternehmensgruppe Freudenberg. Es seien im Jubiläumsjahr neue Kontakte entstanden, andere wurden intensiviert. „Das Jubiläum hat Weinheim gut getan. Es hat das, was eine Stadt ausmacht und zusammenhält, wachsen lassen.“

Die „Soziale Stadt“ hat ihren Preis

Auch im klassischen Sinne kommunalpolitisch stehe Weinheim 2015 vor großen Herausforderungen, denn es liegen „gewaltige Investitionspakete vor uns“. Bernhard: „Eine Kommune lebt von der Infrastruktur, die den Menschen ein sinnvolles Zusammenkommen ermöglicht, von Orten der Bildung und des Austauschs – denn dies sind die wichtigen gesellschaftlichen Integrationsfaktoren. Dennoch sollten die vergangenen wirtschaftlich vergleichsweise „fetten“ Jahre nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Gemeinschaft nur dauerhaft funktionieren kann, wenn sie nicht über ihre Verhältnisse lebt. Wir dürfen deshalb nicht aufhören, Investitionen an ihrer Zukunftsfähigkeit zu messen.“
In dieselbe Richtung wollte Bernhard auch seinen Appell verstanden wissen, bei den Gesprächen über die weitere Entwicklung von Gewerbegebieten offen, ehrlich und zielgerichtet miteinander umzugehen. Denn: „Wir sollten danach handeln, dass die Soziale Stadt, die wir immer weiter anstreben, auch ihren Preis hat.“
Im großen Ratssaal übergab er dann den symbolischen Rathausschlüssel an die amtierende Blütenprinzessin Samantha I., die ihrerseits die Gäste begrüßte. Das berühmte Blütenpaar „Bas Gret und Vetter Philpp“ überreichte eine riesige Neujahrsbrezel an den OB und seine Frau Dr. Gudrun Tichy-Bernhard – auf dass in der Stadt niemand Hunger leiden müsse. So verteilten auch die Weinheimer Innungsmeister ihre Gaben. Der Neujahrsempfang wurde außerdem von der Stadtkapelle und dem Gesangsduo „Martin und Chris“ mit traditionellen Weinheimer Volksliedern umrahmt.
Zuvor hatte die Bürgerwehr den OB das neue Jahr mit drei Böllerschüssen begrüßen lassen – wobei einer von einer kleinen „giftigen Babette“ kam, einer Miniatur der richtigen Kanone. Auch ein „Baby“ des Jubiläumsjahres.

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