Mannheim / Metropolregion Rhein Neckar – MVV Energie untersucht mit Projektpartnern Betriebsmodelle eines Quartierspeichers / „Strombank“ testet neue Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien Die Menge von dezentral erzeugter Energie aus hocheffizienten oder erneuerbaren Anlagen wie Blockheizkraftwerken und Wind- oder Photovoltaikanlagen steigt stetig. Im Forschungsprojekt „Strombank“ untersucht ein Team unter der Federführung von MVV Energie ein neues Modell zur effizienten Nutzung von Strom aus lokaler Erzeugung. Das Herz des Vorhabens, die Strombank selbst, ist ein modernes Batteriesystem mit einer Speicherkapazität von 100 Kilowattstunden. Sie wurde heute im Süden Mannheims offiziell in Betrieb genommen.
„Technischer Fortschritt und die Energiewende führen dazu, dass Energieversorgung erneuerbarer, intelligenter und dezentraler wird“, sagte Dr. Werner Dub, Technikvorstand von MVV Energie. „Mit der Strombank erproben wir die lokale Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch. So schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass immer mehr erneuerbare Erzeugungsanlagen in die Netze eingebunden werden.“ Die Strombank zeige, wie vorhandene Speichertechnik mit dem passenden Betriebskonzept bereits heute im realen Einsatz diesen Zweck erfülle.
„Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir praktikable, neue Geschäfts- und Betreibermodelle wie die Strombank“, erklärte Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Umweltministerium Baden-Württemberg. „Ich finde es geradezu beispielhaft, dass hier nicht nur Unternehmen und Wissenschaft zusammen arbeiten, sondern auch die angeschlossenen Haushalte und Gewerbetreibenden als Energieproduzenten und Energiekonsumenten. Modelle wie die Strombank können dazu beitragen, die Umsetzung der Energiewende entscheidend zu unterstützen.“
Mannheims Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala lobte das Forschungsprojekt. „Instrumente zum intelligenten Energiemanagement wie der heute einge-weihte Stromspeicher spielen eine wichtige Rolle für die Energiewende und er-gänzen den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien“, so Kubala. „Ich begrüße daher sehr, dass MVV Energie hier in Mannheim energiewirtschaftliche Innovationen vorantreibt.“
Das Konzept eines Quartierspeichers sieht vor, dass Strom aus unterschiedlichen
lokalen Erzeugungsanlagen, der nicht sofort genutzt wird, in den Speicher
fließt. Sobald der Energiebedarf die Erzeugung wieder übersteigt, können die
angeschlossenen Haushalte und Gewerbebetriebe ihren gespeicherten Strom
einsetzen. Auf diese Weise steigt der Anteil der Eigennutzung der elektrischen
Energie. Gleichzeitig werden die lokalen Stromnetze entlastet und Leitungsverluste
vermieden. An die Strombank sind sowohl Photovoltaikanlagen wie auch
Blockheizkraftwerke angeschlossen.
Am Projekt „Strombank“ sind neben der Mannheimer MVV Energie auch die
Firma ads-tec aus Nürtingen, das Institut für Photovoltaik sowie das Zentrum für
interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) der Universität
Stuttgart und der Mannheimer Netzbetreiber Netrion GmbH beteiligt. Das Forschungsvorhaben
wird aus Mitteln des baden-württembergischen Umweltministeriums
gefördert. Seit dem Start der Strombank vor rund einem Jahr haben die
Entwickler verschiedene Arten des Speicherbetriebs simuliert. Die Ergebnisse
dieser Vorüberlegungen fließen in den Feldtest des Projektes ein.
Die 18 Teilnehmer am Projekt „Strombank“, darunter 14 private Haushalte und
vier Gewerbebetriebe, erzeugen Strom aus Photovoltaik- und hoch effizienten
Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Sie erhalten im Rahmen des Projektes
Zugang zu einem Internet-Portal, in dem sie tagesaktuell sowohl ihre Stromerzeugung
als auch den eigenen Verbrauch sowie ihren „Kontostand“ bei der
Strombank erfahren.
______________________________________________________________
MVV Energie im Portrait
Der börsennotierte MVV Energie Konzern gehört mit einem Jahresumsatz von
fast 4 Mrd Euro zu den führenden Energieunternehmen in Deutschland. Mit
rund 5.400 Beschäftigten besetzt unsere lokal und regional verankerte Unternehmensgruppe
alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette bei der
zuverlässigen Versorgung mit Strom, Wärme, Gas und Wasser – von der
Energieerzeugung über den Energiehandel, die Energieverteilung über eigene
Netze bis zum Vertrieb und zu Energiedienstleistungen. Darüber hinaus zählt
unsere Unternehmensgruppe in Deutschland zu den größten Betreibern von
thermischen Abfallverwertungs- und Biomasseanlagen. Unsere Unternehmensstrategie
ist auf mittel- und langfristiges, profitables Wachstum ausgerichtet;
dabei setzen wir auf Regionalität, Effizienz und Nachhaltigkeit.