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Heidelberg – Stadt will Schulsozialarbeit auf berufliche Schulen ausweiten

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Seit Jahren gilt Heidelberg landesweit als Vorreiter bei der Schulsozialarbeit. Jetzt möchte die Stadt das Angebot der präventiven Jugendhilfe nicht nur für weitere zwei Jahre fortführen, sondern zusätzlich auf die beruflichen Schulen ausweiten. Der Jugendhilfeausschuss berät darüber zum ersten Mal am 21. Oktober 2014. Für die Schulsozialarbeit investiert die Stadt Heidelberg jährlich knapp 900.000 Euro. Das Land beteiligt sich an der Finanzierung mit 225.000 Euro.

„Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler sich mit Unterstützung der Schulsozialarbeit zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten entwickeln können. Dafür engagieren wir uns seit vielen Jahren. Wenn der Gemeinderat bei seiner abschließenden Beratung am 13. November grünes Licht gibt, können wir diese erfolgreiche Arbeit sogar erweitern“, erklärt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.

Insgesamt arbeiten 21 sozialpädagogische Fachkräfte, angestellt bei sechs freien Trägern der Jugendhilfe, an 23 Heidelberger Schulen. Seit 2002 hat die Stadt das Angebot der präventiven Jugendhilfe flächendeckend zunächst an Heidelberger Haupt- und Förderschulen erfolgreich umgesetzt. Ab 2005 erfolgte die kontinuierliche Ausweitung auf alle Grundschulen sowie Realschulen. Jetzt sollen die fünf beruflichen Schulen ebenfalls vom Angebot der Jugendhilfe profitieren. Die Rektoren der Carl-Bosch-Schule, Johannes-Gutenberg-Schule, Marie-Baum-Schule, Julius-Springer-Schule und Willy-Hellpach-Schule hatten sozialpädagogischen Bedarf angemeldet.

Start zum Jahresbeginn 2015
In den fünf Schulen mit rund 6.800 Schülerinnen und Schülern soll am Jahresbeginn 2015 jeweils eine sozialpädagogische Fachkraft mit einer Halbtagsstelle eingesetzt werden. Für die Stadt Heidelberg bedeutet das abzüglich der Landesfördermittel noch Mehrkosten im Umfang von rund 160.000 Euro. Da ein hoher Anteil der Schülerinnen und Schüler aus dem Rhein-Neckar-Kreis kommt, laufen Verhandlungen mit dem Kreis zur Kostenbeteiligung. Mit der Einführung der Schulsozialarbeit an berufsbildendenden Schulen würde ein äußerst breites Spektrum unterschiedlicher Schultypen vom Vorqualifizierungsjahr für Arbeit und Beruf bis zum beruflichen Gymnasium versorgt. Die Schüler sind in der Regel über 16 Jahre alt.

Wissenschaftlich bestätigt: Schulsozialarbeit wirkt
Dass die Schulsozialarbeit in Heidelberg wirksam ist, haben Wissenschaftler der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg bestätigt: weniger unentschuldigte Fehlzeiten, weniger Nichtversetzungen, Abnahme der Gewaltbereitschaft, deutliche Entlastung der Lehrkräfte, Minderausgaben bei den Erziehungshilfen – so liest sich die bisherige Erfolgsbilanz. Die kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung der Schulsozialarbeit ist einzigartig im Land. „Sie belegt die positiven Effekte, unterstützt bei Fragen zu Quantität und Ausrichtung der Arbeit und ist ein Gütesiegel, das Heidelberg bundesweit Beachtung verschafft hat“, erläutert Bürgermeister Gerner.

 

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