Kirchheim / Weinstraße / Metropolregion Rhein Neckar -Im zweiten Konzert der Saison 2014/2015 des Kirchheimer Konzertwinters trifft am Sonntag 19.Oktober 2014, 17.00 Uhr, in der Prot. Kirche zu Kirchheim/Wstr. getreu dem diesjährigen Motto “Kontraste” die Kunst der Interpretation auf die Kunst der Improvisation. David Franke wird sich dieser reizvollen Aufgabe stellen. Der junge Künstler gilt bereits als anerkannter Meister des Orgelspiels – ist er doch seit 2008 Organist der Hildebrandtorgel an St.Wendel / Naumburg, eines Instrumentes mit mehr als 3000 Metallpfeifen und einer der wichtigsten europäischen Denkmalorgeln, an deren Konzeption und Abnahme Johann Sebastian Bach höchstpersönlich beteiligt war.
Franke studierte Kirchenmusik, Orgel und Orgelimprovisation in Stuttgart, Kopenhagen und Berlin. Seine Lehrer waren u.a. Ludger Lohmann, Jürgen Essl, Bine Katrine Bryndorf, Hans Fagius, Leo van Doeselaar und Wolfgang Seifen. Die Examina in Orgel und Orgelimprovisation legte er “mit Auszeichnung” ab. Er ist Gewinner der beiden weltweit wichtigsten Orgelimprovisationswettbewerbe, des legendären „Grand Prix d’Improvisation de Chartres/Frankreich“, der zuvor 12 Jahre lang nicht vergeben worden war, und des Publikumspreises beim Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Haarlem/Holland.
David Franke unterrichtet nach Lehraufträgen in Halle und Stuttgart seit 2010 hauptamtlich als Dozent für Orgelimprovisation an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Daneben hält er Meisterkurse für Interpretation und Improvisation ab.
Konzerte und Vorträge führen ihn regelmäßig an bedeutende Kirchen und Konzerthäuser sowie zu renommierten Orgelfestivals (z.B. Kathedralen von Chartres, Orléans, Bourges, Strasbourg, Laon sowie Ste Croix de Bordeaux (F), Internationales Orgelfestival Bergamo (I), ORF-Funkhaus Wien (Ö), Großmünster Zürich (CH), Dom zu Aarhus (DK), Orgelpark Amsterdam (NL), Internationale Orgelwoche Nürnberg, Berliner Dom, Frauenkirche Dresden, Gewandhaus Leipzig, Philharmonie Essen (D) u.v.a.m.). Zahlreiche Aufnahmen für Fernsehen, Rundfunk und CD dokumentieren sein außerordentliches Wirken als Interpret und Improvisator.
Sein Programm für die Kirchheimer Hartung-Orgel, die vermutlich in Bachs Todesjahr 1750 erbaut und 1993 durch die Orgelbaufirma Mönch/Überlingen rekonstruiert wurde, ist zweigeteilt. Im Literaturteil erklingen Werke des Thomaskantors (Fantasie und Fuge in g BWV 542, Kyrie, Gott Vater BWV 672, Christe, aller Welt Trost BWV 673, Kyrie Gott heiliger Geist BWV 673, Allein Gott in der Höh sei Ehr BWV 676), seines zweitältesten Sohnes Carl Philipp Emmanuel (Fantasie und Fuge in c Wq 119/7, Flötenuhrstücke; dessen 300. Geburtstag 2014 gefeiert wird) und seines vermutlich letzten Schülers Johann Gottfried Müthel (Fantasie in G), der ebenfalls Organist an der Bach-Orgel in Naumburg war. Danach mündet das Konzert in den Improvisationsteil mit Themen aus dem Publikum –Themenvorschläge können bei Konzerteinlass abgegeben werden – ein echtes Mitmachkonzert ! Dabei wird der Gastorganist David Franke buchstäblich alle Register der Kirchheimer Hartung-Orgel ziehen und sein großes improvisatorisches Können unter Beweis stellen.
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Über die Konzertreihe:
Der Kirchheimer Konzertwinter wird vom Freundeskreis für Kirchenmusik in Kirchheim/Weinstraße e.V. in Zusammenarbeit mit der Protestantischen Kirchengemeinde veranstaltet. Alte Musik steht regelmäßig im Mittelpunkt der 1990 gegründeten Konzertreihe in der Protestantischen Kirche St. Andreas. Der Themenschwerpunkt in der Saison 2014/2015 lautet: „Kontraste in der Musik”. Künstlerischer Leiter ist der Bassbariton und Bachpreisträger Dominik Wörner.