Speyer / metropolregion Rhein-Neckar – Kaum ein anderer deutscher Bischof des 20. Jahrhunderts kommt Michael von Faulhaber an Bekanntheit gleich. In rasch wechselnden sozio-politischen Konstellationen war er eine Persönlichkeit, die sich am Puls der Zeit orientierte und pointiert zu den jeweils aktuellen Anlässen Stellung bezog. Fast genau in die Mitte seiner Speyerer Amtszeit (1911-1917) fällt der Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
Das bischöfliche Wirken erfuhr in der Zeit des Krieges eine Ausweitung der Aufgaben auch dadurch, dass Faulhaber als stellvertretender Feldpropst der Bayerischen Armee (ab 1917 Feldpropst) eine Schlüsselposition innehatte. Nicht nur von Seiten der Diözesanen, sondern auch der Soldaten, wurde der Speyerer Bischof dazu herausgefordert, die Kriegssituation zu analysieren und Antworten auf drängende Zeitfragen bereitzuhalten.
Innovativ und engagiert erschien Faulhabers Wirken seinen Zeitgenossen, heute wird es zunehmend ambivalent bewertet und kritisch hinterfragt – vor allem im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg. Der Kriegsausbruch vor 100 Jahren ist der gegebene Anlass, Michael von Faulhaber als Bischof von Speyer zu betrachten, vor dem zeitgenössischen Hintergrund zu beleuchten, Fragen zu stellen und einen größeren Verständnishorizont zu eröffnen.
Zu dem Vortrag des Diplom-Theol. Dominik Schindler am Mittwoch, dem 10. September 2014, um 18:30 Uhr in der Bibliothek des Priesterseminars wird herzlich eingeladen. Wegen der begrenzten Anzahl der Plätze wird um Voranmeldung gebeten.
Bild: Historisches Museum der Pfalz, Speyer