Südliche Weinstraße/ Metropolregion Rhein-Neckar. Bei herrlichem Sommerwetter feierte der Landkreis Südliche Weinstraße am vergangenen Freitag seinen 45. Geburtstag. Rund 200 Gäste aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Weinbau, sowie Bürgerinnen und Bürger des Landkreises ehrten gemeinsam vor dem Kreishaus den Jubilar. Das Motto der diesjährigen Festrede von Landrätin Theresia Riedmaier lautete „Zeit der Veränderung“. Im Mittelpunkt standen dabei unter anderem die Europa- und Kommunalwahlen vom 25. Mai. „Zeit der Veränderung ist nach den Wahlen überall angesagt. Die Gemeinderäte, Stadträte, Verbandsgemeinderäte, auch der Kreistag, ändern sich in der personellen Zusammensetzung“,
resümierte die Landrätin. Rund ein Drittel neuer Ortsbürgermeister seien in den 75 Ortsgemeinden neu im Amt. „Ich danke alle ehrenamtlichen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern für ihr Engagement, ihren unverzichtbaren Dienst an unserer Gemeinschaft und in der demokratischen Gesellschaft“, so Riedmaier weiter. Dass der Landkreis SÜW bei der Wahlbeteiligung an den Europawahlen bundesweit an vierter Stelle lag, war für die Landrätin ein Beweis dafür, dass man hier in der ehemaligen Grenzregion den Wert guter Nachbarschaft und die Bedeutung von Europa für Frieden, Wohlstand und Sicherheit sehr gut einzuschätzen wisse. „Wir im Landkreis und in den Gemeinden entlang der Grenze haben schon lange eine lebendige und gute Beziehung zu unseren elsässischen Nachbarn“, sagte Riedmaier und verwies unter anderem auf das grenzüberschreitende Projekt der Kulturtage des vergangenen Jahres mit der „Galerie mobil“.
„Vieles wird sich tun in den Verwaltungen von Maikammer und Edenkoben, die schon in drei Wochen eine gemeinsame Verbandsgemeinde sein werden“, doch Riedmaier ist überzeugt „die Bürgerinnen und Bürger werden von dieser Verwaltungsfusion kaum Folgen zu spüren bekomme, die Bürgerdienste werden gemeindenah organisiert, viele Befürchtungen werden widerlegt und in nicht wenigen Jahren wird es eine starke Identifikation mit dieser dann größten Verbandsgemeinde im Landkreis geben“.
In ihrer Ansprache blickte Riedmaier auch auf die Schullandschaft und berichtete über die von europäischer, Bundes- und Landesebene vorgegebene Inklusion. Im Landkreis sei bereits ein erster Eckstein für eine gelungene Umsetzung mit dem Umzug der neunten Klasse der Altenbergschule Bad Bergzabern in die Berufsbildende Schule gesetzt worden. Auch sei der Kreis beim Ausbau der Kindertagesstätten Spitze, fast 90% der 2-3jährigen und 44% der 1-2jährigen hätten einen Kita-Platz berichtete die Kreischefin weiter. Besonders gelungen sei das landesweit einmalige Projekt des Wald-Bauernhof-Kindergartens auf Gut Hohenberg in Queichhambach.
Im Bereich der Feuerwehren brauche es zeitgemäße Strukturen – in Fahrzeuge, Ausstattung und Ausbildung wurde investiert. Vorbereitet werde außerdem bereits ein guter Übergang zur jüngeren Generation, indem seit November drei Stellvertreter des Kreisfeuerwehrinspekteurs Rudi Götz im Amt sind.
„Ein Grund zu feiern ist das kleine aber wichtige Jubiläum der Fusion unserer Krankenhäuser. In dieser Zeit ist uns die Zukunftssicherung durch Profilierung, Qualität und Investition gelungen“, machte Riedmaier im Hinblick auf das Klinikum Landau-Südliche Weinstraße deutlich. Vor zehn Jahren wurde die Fusion vollzogen, rund 25 Millionen bisher investiert.
Auch aus der WertstoffWirtschaft gebe es gute Nachrichten: „Die dritte Senkung der Müllgebühren innerhalb von 10 Jahren, die Neugestaltung bei einer hohen Investition von mehr als 4 Millionen Euro im Wertstoffhof Edesheim und die Nachsorge auf den Deponien“, so die Landrätin. Außerdem sei die Umwandlung des Eigenbetriebs in eine „Anstalt des öffentlichen Rechts“ in Vorbereitung, „damit wir mit einer neu gewonnenen Flexibilität vielleicht Beteiligungen auf dem Energiesektor eingehen könnten“, informierte Riedmaier.
Die Landrätin erinnerte auch an den Verlust von zwei Persönlichkeiten, „die großes für die Südliche Weinstraße geleistet haben“. Im Februar ist Karl Kuntz, „Kronenwirt“ von Hayna verstorben „der den Aufschwung unserer Gastronomie begründet und geprägt hat“. Vor wenigen Tagen musste der Landkreis von Dieter Hörner Abschied nehmen „unseren unverwechselbaren respektierten Präsidenten des Vereins SÜW“. „Beiden haben wir sehr viel zu danken – sie bleiben uns unvergessen“, sagte Riedmaier.
Musikalisch umrahmt wurde der Kreisempfang durch das Mittelstufenblasorchester der Kreismusikschule in Kooperation mit der „Wind-Band“ der Paul-Gillet-Realschule plus aus Edenkoben unter der Leitung von Dietmar Wiedmann.
Die komplette Rede von Landrätin Theresia Riedmaier ist auf der Internetseite unter www.suedliche-weinstrasse.de/Aktuelles abrufbar.