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Heidelberg – erforschen, entdecken und experimentieren „Expedition Moor“-Projekt als UN-Dekade ausgezeichnet

Heidelberg / Metropolregion Rhein Neckar – Schülerinnen und Schüler durch Experimente vor Ort und mittels neuer Medien für die Natur zu begeistern, das ist das Ziel des Projektes „Expedition Moor“ unter der Leitung von Professor Dr. Ulrich Michel (Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg). Für seine Bemühung, junge Menschen für die Belange des Moorschutzes zu sensibilisieren, wurde das Konzept jetzt als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet. Die Arbeit von Professor Michel setze ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland und trage darüber hinaus dazu bei, mehr Menschen für deren Erhalt zu motivieren, erklärte die Jury.
„Moore sind einzigartige Ökosysteme mit einer erstaunlichen biologischen Vielfalt“, so Justin Müller, UN-Dekade Jugendbotschafter. „Ich finde es deshalb wichtig, dass schon junge Menschen für ihre Bedeutung sensibilisiert werden. Den Einsatz neuer Medien, wie zum Beispiel Smartphones in Kombination mit einer Expedition ins Moor, finde ich einen tollen und innovativen Ansatz, um Schülerinnen und Schüler an das Thema heranzuführen und für die freie Natur zu begeistern.“ Für diese Kombination habe man sich bewusst entschieden, sagt Michel: „Wir wollen sowohl in der schulischen Vorbereitung als auch bei dem Geländeaufenthalt Hemmschwellen abbauen, das Interesse der Schüler wecken und ihnen eine Plattform zum Erleben der Natur bieten.“
Dr. Michel ist an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Professor für Geoinformatik; seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Umweltbildung mit neuen Medien sowie dem Einsatz von Geoinformationssystemen im Schulunterricht. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt „Expedition Moor“ verbindet diese Ansätze: Die jungen Forscher können sich zunächst auf einer interaktiven Lernplattform einen thematischen Überblick über die verschiedenen Aspekte des Großthemas „Moor“ beschaffen und sich so auf die originale Begegnung vor Ort vorbereiten.
„Unsere primäre Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und zwischen 12 bzw. 18 Jahren“, erläutert Michel. Die Struktur der Lernplattform wurde daher so gewählt, dass die Themen nach Schwierigkeits- und Komplexitätsgrad in drei Lernstufen eingeteilt sind. „Die Schülerinnen und Schülern können je nach Interesse, Geschwindigkeit, Abstraktionsniveau und gewünschtem
Vertiefungsgrad selbstständig mit den Lernmodulen arbeiten“, so der Geographiedidaktiker weiter.
Nach der schulischen Vorbereitungsphase gehen die Jugendlichen in das Huvenhoopsmoor oder das Lauenbrücker Moor (Niedersachsen): Mit Hilfe eines „Moorforscherrucksacks“ werden vor Ort kleine Forschungsarbeiten, Beobachtungen, Kartierungen und Experimente durchgeführt. Bei der Arbeit im Gelände kommen dann auch neue Medien in Form eines Smartphones mit integriertem Digitalen Moorbuch sowie GPS-Geräte zum Auffinden der verschiedenen Lernstationen zum Einsatz.
„Beim ‚Digitalen Moorbuch‘ handelt es sich um eine Mini-Website, die wir speziell für Smartphones entworfen haben und die offline auf den Geräten betrieben wird“, veranschaulicht Michel. „Darauf enthalten sind allgemeine Informationen über die Moore sowie Informationen zu den Stationen bzw. den Pflanzen und Tieren.“
Ihre Forschungsergebnisse beispielsweise zum Säuregehalte im Moorwasser halten die Schülerinnern und Schüler in einem interaktiven Expeditionsbericht fest, den sie ebenfalls online abrufen können. „Die Jugendlichen können somit ihre Ergebnisse miteinander vergleichen und wir erhalten Erkenntnisse darüber, wie sich die Moorlandschaft über die Jahre verändert“, sagt der Geograph.
Über die Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt freut sich Professor Michel sehr: „Wir wollen dazu beitragen, die biologische Vielfalt – die immerhin unsere natürliche Lebensgrundlage ist – zu beschützen. Dafür müssen wir insbesondere bei den jungen Menschen ein nachhaltiges Bewusstsein für ihren Wert vermitteln. Die Auszeichnung zeigt, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind!“
Weitere Informationen finden Sie unter www.expedition-moor.de.
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Die Dekade soll die Umsetzung des UN-Übereinkommens von 1992 unterstützen. Ziel ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein gefördert werden. Genau hier setzt die deutsche UN-Dekade an: Sie möchte mehr Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt gewinnen. Ein Schwerpunkt ist daher die Auszeichnung von vorbildlichen Projekten.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden rund 4.300 Studierende von etwa 200 fest angestellten ProfessorInnen bzw. Lehrenden sowie zahlreichen zusätzlichen Lehrbeauftragten unterrichtet. Kernaufgabe der Hochschule ist die Bildung von Lehrerinnen und Lehrern für das Lehramt an Grundschulen, Werkreal-/ Haupt- und Realschulen sowie für das Lehramt Sonderpädagogik. Als bildungs-wissenschaftliche Hochschule ist sie außerdem mit der Qualifikation anderer pädagogischer Berufsgruppen, insbesondere in den Bereichen Frühpädagogik, Gesundheitsförderung, Inklusion und Medienbildung, beauftragt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die bildungswissenschaftliche Forschung sowie die Qualifizierung von DoktorandInnen und PostdoktorandInnen.

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