Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar. Seit fünf Jahren führt man im Handwerkergarten Gespräche, knüpft Kontakte und begründet Traditionen
Zwei Schläge braucht Gerhard Höfler, Ehrenvizepräsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, dann fließt das Bier. An den Tischen im Handwerkergarten werden angeregte Gespräche geführt. Die Band „Happy Hour“ unterhält mit Hüftschwung und „handgemachter“ Rock’n’Roll-Musik. Der Fassbieranstich im Handwerkergarten am zweiten Maimarkt-Wochenende, vor einem Jahr zum 400-jährigen Bestehen des Maimarkts eingeführt, hat das Zeug, zur Tradition zu werden.
Der Handwerkergarten im Zentrum der Handwerkerhallen 27 und 28 ist ein Ort der Begeg-nung. Hier treffen sich Freunde und Förderer des Handwerks, hier werden Besucher aus Politik, Wirtschaft, Medien und Sport – z. B. die Rhein-Neckar-Löwen – empfangen, hier fin-den Freisprechungsfeiern statt, werden Aufträge angebahnt und Hintergründe erörtert. Oft kommen Kollegen aus anderen Kammerbezirken. Vor fünf Jahren auf Initiative von Hand-werkskammerpräsident Walter Tschischka eingerichtet, ist der Handwerkergarten heute das zentrale Forum der „Wirtschaftsmacht. Von nebenan“ auf dem Maimarkt.
Nebenan, an den Ständen, haben Besucherinnen und Besucher in der ersten Maimarktwoche schon bei über 2.500 „Fahrten“ im Rennwagensimulator Gas gegeben, knapp 1.000 Reifen gewechselt, bei den Bäckern und Schreinern den Kinderkaufladen bestaunt, der am Sonntag, 4. Mai, um 13.00 Uhr an einen Kindergarten verlost wird. Die Handwerkskammer und 16 Innungen sprechen auf dem Maimarkt junge Menschen an und wecken mit Mitmach-Puzzles das Interesse für eine Berufsausbildung. Viele Schüler, die allein oder mit ihren Eltern auf dem Maimarkt waren, haben sich auch schon nach einem Praktikum erkundigt. Insgesamt gehören der Handwerkskammer Mannheim 12.600 Betriebe mit 84.500 Mitarbeitern an. 4.800 Azubis werden derzeit ausgebildet.
Bei den Stuckateuren kämpfen Nachwuchstalente aus ganz Deutschland um die Teilnahme an der Europameisterschaft. Das hat auch schon manchen Schüler, der mit seinen Eltern in der Halle war, dazu angeregt, sich nach einem Praktikum zu erkundigen. Vier Stunden Zeit haben sie für die Aufgabe Trockenaufbau, zwei Stunden für die Dekoration, die auch bunte Freestyle-Elemente enthält. Am Maimarktdienstag fällt die Entscheidung, wer zur Europa-meisterschaft nach Frankreich fährt. Einer hat seine Arbeit schon mit dem Schlachtruf ge-krönt: „Wir rocken Lille!“
Auf dem Bild sehen Sie Gerhard Höfler, Vize-Ehrenobermeister der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, beim Fassbieranstich am 3. Mai.