Ludwigshafen / Metropolregion Rhein Neckar -(gek) Die Ballwerfer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim setzten sich im Duell gegen den EHV Aue nach intensiven 60 Minuten mit 26:21 (13:10) durch und bauten ihre Serie auf nun 19:1 Punkte aus. Die topmotivierten Sachsen verlangten vor nahezu 1700 Zuschauern dem Tabellenführer freilich alles ab, der im Spielverlauf gleich mehrfach Vorsprünge von drei, vier und fünf Toren herauswerfen, aber erst in der Endphase den 13. Heimsieg unter Dach und Fach bringen konnte. Ein Osterspaziergang war das nun wirklich nicht. Die Partie prägten zwei starke Abwehrreihen, woran auch beide Keeper, hier Kevin Klier, da Radek Musil, ihren großen Anteil hatten. Highlights der Begegnung waren das 10:6, das Torjäger Philipp Grimm per Gegenstoß und Direktabnahme nach einem unglaublich präzisen Pass von Torwart Kevin Klier erzielte, sowie das 22:17, das “Kev” mit einem Flugball gleich selbst markierte, als der Gast seinen Keeper zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers aus dem Kasten genommen hatte. “Ich bin froh, dass wir gewonnen haben”, gestand Rechtsaußen Marco Hauk. “Es war ein schwieriges Spiel, in dem wir uns aber auch zu viele Fehler geleistet haben.” Eine Zusammenfassung der Begegnung ist am Sonntagabend im SWR-Fernsehen in der Sendung Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz zu sehen, Beginn der Sendung ist um 19:45 Uhr.
Da sich das Führungstrio am siebtletzten Spieltag keine Blöße gab, führt das Team von Thomas König weiterhin mit zwei Punkten Vorsprung auf den Zweiten HC Erlangen das Ranking an. Dritter ist die SG BBM Bietigheim, die das Verfolgerduell beim SC DHfK Leipzig gewann. Am kommenden Mittwoch, 23. April 2014, steigt in der Friedrich-Ebert-Halle (FEH) um 19:30 Uhr der nächste Kracher, wenn die Württemberger nach Ludwigshafen kommen.
Bereits im Vorfeld zu dieser Auseinandersetzung herrschte in Reihen der Rothemden die einhellige Meinung darüber, dass Aue kein einfach zu bespielender Gegner sein wird. Dabei spielte sicherlich auch das Hinspielergebnis eine Rolle, aber auch die früheren Resultate belegen eines – es gibt Teams, die liegen den Eulen einfach besser als die Sachsen um ihren Kapitän Eric Meinhardt.
Anwurf hatte die TSG, die auch durch Abwehrchef Gunnar Dietrich vorlegte. Der frühere Friesenheimer Arni Thor Sigtryggsson glich aus und ein erster Doppelschlag der König-Fraktion folgte. Regisseur Andrej Koguts gewaltiger Schlagwurf zischte ins EHV-Netz und “Phil” Grimm legte nach einem Zuspiel von “Günnes” nach. Das war ganz nach dem Geschmack der TSG-Fans, die aber in der kommenden Minute mitansehen mussten, wie Aue durch Eric Meinhardt und Arni Thor Sigtryggsson zum Ausgleich kam (6.). Jeweils ein Gleichstand war in der 10. – 5:5 – und 17. Minute – 6:6 – der Anzeigentafel zu entnehmen. Das Spiel über den Kreis wurde von der EHV-Abwehr immer wieder unterbunden, die Zentrale regelrecht dicht gemacht, was Tore über Erik Schmidt äußerst schwierig machte. So dauerte es bis zur 22. Minute, ehe es der Hüne das erste Mal schaffte und zum zwischenzeitlichen 8:6 traf. Eine folgende Zeitstrafe für Eric Meinhardt nutzte der Spitzenreiter konsequent: Stefan Lex schloss nach einem Pass von Andrej Kogut den anschließenden Gegenstoß zum 9:6 ab, und Philipp Grimm schmetterte noch in derselben Minute ein punktgenaues Zuspiel von Kevin Klier in artistischer Weise in die Auer Maschen. Die TSG-Fans waren verzückt, dieses spektakulären Treffers wegen und eines ersten 4-Tore-Vorsprungs. Doch gut zwei Minuten später führten die Pfälzer beim Stand von 11:9 nur noch mit zwei Goals und gingen schließlich mit einem 3-Tore-Polster in die Pause.
Dass mit den Gästen nicht gut Kirschen essen war, zeigte die Anfangsphase des zweiten Abschnitts. Schnell kam die Auswahl von Runar Sigtryggsson durch Treffer von Bjarki Már Gunnarsson, Eric Meinhardt und Jan Faith zum Ausgleich, weil auf Seiten der TSG ein Fehler nach dem anderen produziert wurde. Und Marcel Schäfer gelang in der 36. Minute in Unterzahl ein weiterer Gleichstand, aber das umkämpfte Match kippte nicht. Aus einem 16:15 machten Marco Hauk per Konter und Philipp Grimm per Strafwurf ein 18:15 (42.). An der ersten 5-Tore-Differenz waren nach dem 19:17-Zwischenstand Andrej Kogut, Marco Hauk und schließlich Keeper Kevin Klier beteiligt. Letzterer bewies bei seinem Treffer nicht nur ein blitzschnelles Erkennen der Situation, dass der Gegner ohne Keeper agierte, sondern auch eine herausragende Präzision beim Wurf ins leere Tor. Die Stimmung konnte in der FEH nicht besser sein, durch die in der dritten EHV-Auszeit mehrfach eine La-Ola-Welle schwappte. In den letzten Minuten sahen die Zuschauer einen Kracher von Gunnar Dietrich, der zum 24:20 in den Winkel einschlug, ein letztes Gegentor durch Jan Faith sowie abschließend zwei erfolgreiche Konter durch Philipp Grimm und Stefan Lex, die das Ergebnis deutlicher machten als der Spielverlauf eigentlich gewesen war.
“Wir haben gewonnen, haben zwei Punkte, das ist das, was wir erreichen wollten”, sagte Trainer Thomas König. Sein Pendant, Runar Sigtryggsson, stellte heraus, dass eine Mannschaft “gut gekämpft” hat. “Vorne ist uns allerdings nicht viel gelungen”, kritisierte er seine Offensive und beklagte ob dreier Ausfälle “fehlende Alternativen”. “Das war ein knüppelhartes Spiel”, urteilte Erik Schmidt. “Ich bin überglücklich, dass wir gewonnen haben. Wir haben nun alle Trümpfe in der Hand.” Felix Kossler fand die Zuschauerunterstützung vom Feinsten: “Das Publikum war wieder super.” Und der Linkshänder blickt auch schon voraus: “Nun kommt Bietigheim zu uns. Da freue ich mich drauf.”
TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Klier (1), Bender; Klee, Grimm (6/3), Kogut (3), Dietrich (4), Lex (6), Just, Hauk (2), Claussen, Schwenzer, Schmidt (4), Kossler, Ulrich; Trainer: Thomas König
EHV Aue: Musil, Petursson; Schäfer (2), Meinhardt (5/1), Roch (5), Hansen, Sigtryggsson (5), Faith (2) Gunnarsson (2), Kempe, Duschek, Runarsson, Paraschiv; Trainer: Runar Sigtryggsson
SR: Thomas Hörath (Zirndorf) & Timo Hofmann (Münchberg) ◊ Zuschauer: 1680 ◊ Zeitstrafen (in Min.): 2:8, Lex (17.) – Meinhardt (22. und 35.), Sigtryggsson (37.), Gunnarsson (47.) ◊ Siebenmeter: 3/3 – 1/1 ◊ Team-Time-out: 43:20 – 20:33, 47:27 und 53:23
Spielfilm: 3:1 (5.), 5:4 (8.), 6:5 (12.), 7:6 (20.), 10:6 (23.), 11:9 (27.), 13:10 (HZ) – 13:13 (35.), 16:14 (39.), 19:16 (45.), 22:17 (50.), 23:20 (57.), 26:21 (EN)