Worms/Metropolregion Rhein-Neckar/Osterferienspiele vom 14. bis 17. April mit dem Motto „Leben im Tipi“
Einen Platz zu bekommen ist nicht leicht. Die Ferienspiele von „museum live“, dem museumspädagogischen Dienst der Wormser Museen, erfreuen sich enormer Beliebtheit. Dreimal im Jahr – in den Oster-, Sommer- und Herbstferien – dürfen Sechs- bis Zwölfjährige drei beziehungsweise vier oder fünf Tage zu spannenden Themen forschen, spielen und basteln. Die 36 Plätze, die es jedes Mal zu vergeben gibt, sind in der Regel schon kurz nach Anmeldestart vergeben. Viele Kids kommen immer wieder, und manche Jugendliche, die zu alt zum Mitmachen geworden sind, helfen später als Betreuer mit. Kurz vor Ostern nun feiert das Erfolgskonzept gleich zwei Geburtstage auf einmal: Wenn sich am 14. April die Osterferienkids treffen, geschieht das zum 30. Mal und bereits im zehnten Jahr. Das Motto der Jubiläumsveranstaltung lautet „Das Leben im Tipi“.
Nahmen an der Ferienspiel-Premiere 2004 mit dem Motto „Ritter, Mönch und Edelfräulein“ rund 20 Kinder teil, so sind es in diesem Jahr 36 Jungen und Mädchen. Diese tauchen vom 14. bis 17. April in die spannende Lebenswelt von Amerikas Ureinwohnern ein. Ausgewählt wurde dieses Thema von Isabell Schärf-Miehe, die seit dem Eröffnungsjahr im Nibelungenmuseum arbeitet. Seitdem betreut sie auch die Ferienspiele, welche dreimal im Jahr stattfinden und mittlerweile nicht nur Teilnehmer aus Worms, sondern der gesamten Region anziehen.
Insgesamt 916 Kinder haben seit der Premiere 2004 mit dem Team der Ferienspiele gebastelt, gespielt und viel Neues erlernt. Circa 80 Prozent der Jungen und Mädchen sogar schon mehr als einmal. „Deshalb sind die Veranstaltungen auch oft so schnell ausgebucht, da viele Teilnehmer auch beim nächsten Mal wieder mit dabei sein wollen“, erläutert Schärf-Miehe: „Wir achten aber auch darauf, dass immer mal wieder neue Kinder eine Chance bekommen mitzumachen.“
Insgesamt sechs Wochen Vorbereitungszeit liegen hinter dem Organisationsteam, bevor es überhaupt an die Umsetzung in die Praxis geht. Von der Themenfindung über Recherchen bis hin zum Konzipieren des finalen Programms muss alles gut vorbereitet sein. Schärf-Miehe erläutert: „Getreu dem Motto „Geschichte hautnah erleben“ gehören bei den Ferienspielen neben der Vermittlung auch gemeinsames Basteln, Verkleiden, Theaterspielen und der Besuch geschichtsträchtiger Orte mit ins Programm. Die Themen greifen zum Teil Vorschläge der Teilnehmer auf oder richten sich häufig nach aktuellen Anlässen, wie zum Beispiel 2007, als sich die Spiele im Jahr des 850. Geburtstags von Richard Löwenherz mit dessen Leben beschäftigten.“ Pro Workshop kümmern sich dann übrigens drei erwachsene Betreuer und ein jugendlicher Helfer um die quirlige Schar.
Highlight im museumspädagogischen Angebot
„Die Veranstaltungsreihe ist mittlerweile das absolute Highlight im museumspädagogischen Angebot der Stadt“, freut sich Dr. Olaf Mückain, der als wissenschaftlicher Leiter der Wormser Museen die Veranstaltungsreihe dereinst initiierte: „Neuere Angebote wie Kindergeburtstage oder die regelmäßigen Treffen der Museumskids entwickelten sich später aus den Erfahrungen, die wir bei den Ferienspielen gemacht haben.“ Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek ergänzt: „Kinder und Jugendliche für Geschichte und Museen zu begeistern ist eine der wichtigsten Aufgaben, denen sich das Team um Dr. Mückain widmet und die Ferienspiele sind ein tolles Beispiel für eine gelungene Umsetzung.“
Das Leben im Tipi: Osterferienspiele vom 14. bis 17. April
Neben den Mitarbeitern des Nibelungenmuseums werden bei der Planung und Umsetzung der Ferienspiele auch immer wieder Experten von außerhalb mit ins Boot geholt, die sich mit dem jeweiligen Thema besonders gut auskennen. Bei den diesjährigen Osterferienspielen wird deshalb auch Klaus Susemichel mitwirken, den viele sicher als Marktmeister des Spectaculums kennen. Was hingegen kaum einer weiß: Susemichel war vor seiner Mittelalter-Faszination in der Wild-West-Szene unterwegs und hat sich daraus bis heute seine Leidenschaft für das Bogenschießen bewahrt. Er wird den Ferienspielkids den richtigen Umgang mit Pfeil und Bogen zeigen. Unterstützt wird er dabei von Joey Frosch, einem geborenen Geschichtenerzähler und Indianerfreund. Ein Höhepunkt der Spiele wird sicher der Besuch des stillgelegten und renaturierten Steinbruchs in Dossenheim sein. Auf diesem Gelände hat der Verein Lakota Post Trading e. V. nämlich unter dem Namen „Fort Rock Valley” mit viel Liebe zum Detail das Abbild eines Trapper- und Pelzhändlerforts aus dem späten 19. Jahrhundert geschaffen. Hier kann man – fernab von falscher Karl-May-Romantik – viel über das Zusammenleben zwischen europäischen Einwanderern und Indianern lernen. Peter Grüll, alias „Grauer Adler“ und Mitglied des Vereins, wird im Fort ein Tipi aufbauen und den Kindern Spannendes über die Indianer Nordamerikas erzählen. Die Ferienspielkinder werden im ehemaligen Steinbruch außerdem unter anderem Indianerschmuck herstellen, Gold waschen und auf Bärenjagd gehen.
Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 17. April
Ihren Abschluss finden die Osterferienspiele wie immer am letzten Tag mit einer kleinen Darbietung für Eltern, Geschwister und Freunde. Am Donnerstag, 17. April, präsentieren die Jungen und Mädchen um 15 Uhr, was sie in den drei Tagen gelernt haben. Natürlich sind zu diesem Termin auch alle eingeladen, die sich gerne einfach über das Ferienspiel-Angebot informieren möchten.
Ausblick: Sommerferienspiele vom 28. Juli bis 1. August
„Da die Kinder am liebsten in fremde Kulturen eintauchen, versuchen wir solche Wünsche natürlich zu berücksichtigen. Nach China, Ägypten und Indien geht es deshalb im Sommer auf eine Abenteuerreise nach Japan“, so Schärf-Miehe. Unterstützt wird die Museumsmitarbeiterin bei der Planung und Umsetzung von Emma Hebel. Sie absolviert im Museum derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr und ist selbst sehr begeistert von der Insel im Pazifischen Ozean. Vor kurzem flog sie privat nach Japan und durfte dort die Bräuche und Sitten der Menschen hautnah kennenlernen. Wer mehr über diese fremde Kultur erfahren und bei den „museum live“-Sommerferienspielen vom 28. Juli bis 1. August mitmachen möchte, kann sich ab dem 18. April unter 06241 853 41 20 oder museumsvermittlung@worms.de anmelden. Die Spiele richten sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.