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Neuwied/Worms/Zweibrücken – Landesregierung stolpert über halbherzige Einführung eines Zentralabiturs

Neuwied/Worms/Zweibrücken – Rheinland-Pfalz ist bislang das einzige Bundesland, das noch kein Zentralabitur eingeführt hat. Zum Schuljahr 2016/2017 soll dies nun zumindest in den Fächern Mathematik, Französisch, Englisch und Deutsch geändert werden: So geht es aus einem Beschluss der Landesregierung diese Woche hervor. Immerhin möchte Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) für einen gemeinsamen Aufgabenpool sorgen; das wird die Abschlüsse vergleichbarer machen, nicht aber vergleichbar.

Die Schüler Union macht sich seit Jahren stark für ein landesweites Zentralabitur und muss feststellen, dass vor Frau Ministerin Ahnen noch eine Menge Arbeit liegt. „Schulabschlüsse müssen bundesweit vergleichbar werden. Momentan ist es in Rheinland-Pfalz noch nicht einmal möglich die Abschlüsse einzelner Gymnasien miteinander zu vergleichen“, so Marco Schreiber, Landesvorsitzender der Schüler Union Rheinland-Pfalz. Durch einheitliche Prüfungsaufgaben werden Leistungsdifferenzen zwischen den Schüler und didaktische Mängel vieler Lehrer erkennbar gemacht und können behoben werden. Diese kann das Unterrichtsniveau erheblich steigern. Außerdem erhöht es die Chancengerechtigkeit bei der Studienplatzvergabe.

Jedoch versäumte es die rot-grüne Landesregierung, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, um dem Vorbild anderer Länder zu folgen. Längst schon gibt es ein richtiges Zentralabitur in anderen Bundesländern. Hinzu kommt, dass dieser so seltene Schritt in die richtige Richtung nicht einmal als Doris Ahnens Erfolg gesehen werden kann. „Frau Bildungsministerin setzt hier lediglich den Mindestbeschluss der Kultusministerkonferenz um“, erklärt der SU-Landesgeschäftsführer Christian Becker. „Den Rückstand zu den Bildungsländern Sachsen und Bayern will sie nicht aufholen. Das zeigt doch, dass Doris Ahnen und die SPD es nicht ernst meinen mit der Chancengerechtigkeit.“

„Der erste Schritt wird jetzt gemacht, darauf müssen weitere folgen“, kommentiert die Pressesprecherin Tizia Langenbach zu diesem Beschluss. Die vier Fächer, in denen nun jeweils eine Prüfungsaufgabe aus einem länderübergreifenden Aufgabenpool ausgewählt wird, reichen partout nicht aus, um einen durchgängigen Vergleich aufzustellen. Daher müssen zweifellos weitere Aufgabenbereiche hinzugefügt werden. Rheinland Pfalz sieht es für die kommenden Jahre vor, eine Kombination aus einem zentralen und dezentralen Prüfungssystem umzusetzen. So werden neben einer zentralen Aufgabe ein oder zwei eigene Aufgaben gestellt. Damit haben wir bei weitem noch kein Zentralabitur in Rheinland-Pfalz. Es handelt sich lediglich um einen Anfang für ein vollständiges, einheitliches und vor allem vergleichbares Abitur. „Die SPD macht halbe Sachen, und das wird für die Schüler bittere Folgen haben“, weiß die stellvertretende Vorsitzende, Caro Hostert, zu berichten.

Eine weitere Hürde, auf welche unsere rheinland-pfälzische Kultusministerin Doris Ahnen (SPD) nicht umfassend eingeht, ist die Vorbereitung der Schüler in der Oberstufe. Ein zentrales Abitur benötigt auch eine dementsprechende Vorbereitung. Es müssen Pläne zur Weiterbildung der Lehrkräfte und ein einheitlicher, auf die Prüfungen abgestimmter Lehrplan, geschaffen werden. Ein fragmentarisch erarbeitetes Konzept reicht hierbei einfach nicht aus, um die Qualität unserer Bildung zu sichern.

Letztendlich ist dies unweigerlich nur der äußerst holprige Anfang für ein langerhofftes zentral gesteuertes Abitur, den die SPD-geführte Landesregierung hier umsetzt. Noch ist es ein langer Weg, gepflastert mit Fehlern unserer Landesregierung, die auch nach jahrelangem Rückstand noch immer keinen absehbaren Weg zu einem zufriedenstellenden Schulsystem präsentieren kann.

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