Heidelberg/ Metropolregion Rhein-Neckar. Die Auszubildenden von heute sind die Fach-kräfte von morgen
„Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen“ – unter diesem Motto star-tet die Bundesagentur für Arbeit von 7. bis 11. April eine bundesweite Woche der Ausbil-dung. Mit der Aktionswoche soll die Bedeutung der beruflichen Ausbildung – sowohl für junge Menschen als auch für Arbeitgeber – in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wer-den.
Die Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt ist eine völlig andere, als noch vor eini-gen Jahren: „Der Markt hat sich mittlerweile zu einem Bewerbermarkt gewandelt. Rückläufige Schülerzahlen, der anhaltende Trend zu höheren Schulabschlüssen und der wachsende Fachkräftebedarf werden auch künftig die Situation auf dem Ausbildungsmarkt prägen. Vor diesem Hintergrund richten wir unseren Fokus während der Aktionswoche auf den Perso-nenkreis der jungen Erwachsenen, die bisher keinen qualifizierten Berufsabschluss aufzei-gen können“, sagt Christine Groß-Herick, Leiterin der Landauer Arbeitsagentur.
Derzeit sind mehr als 2.650 junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren in den Landkreisen Bad Dürkheim, Germersheim und Südliche Weinstraße sowie den Städten Landau und Neustadt bei der Arbeitsagentur sowie den Jobcentern arbeitslos gemeldet, darunter über 1.200 ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Von ihnen können 70 Prozent einen abge-schlossenen Hauptschul- oder höheren Schulabschluss vorweisen, der sie grundsätzlich zu einer beruflichen Ausbildung befähigt.
„Diese Personengruppe ohne Berufsabschluss wollen wir ermutigen, doch noch den Start in eine Ausbildung zu wagen. Es ist sicherlich nicht einfach, wenn die Schulzeit schon einige Jahre zurückliegt, wieder mit dem Lernen anzufangen, denn die Berufsschule muss besucht werden und auch die Abschlussprüfung soll erfolgreich sein. Aber viele Studien zeigen, dass kaum etwas so gut vor einer wiederkehrenden Arbeitslosigkeit schützt wie eine abge-schlossene Berufsausbildung“, so Groß-Herick weiter.
In der Aktionswoche werden die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagentur und der Jobcen-ter diesen Personenkreis in den Blickpunkt ihrer Arbeit rücken und Arbeitgeber auf diese alternative Rekrutierungsstrategie für ihre Nachwuchskräfte hinweisen. „Wir wollen die be-troffenen jungen Erwachsenen motivieren, ihre Fähigkeiten zu nutzen und sie durch eine Aus- oder Weiterbildung auszubauen. Zum einen weil ihnen noch ein Erwerbsleben von 30 bis 40 Jahren bevorsteht und zum anderen, weil die Wirtschaft händeringend nach Fach-kräften sucht.
Angesichts des demografischen Wandels und der sich bereits in vielen Wirtschaftsberei-chen abzeichnenden Fachkräftebedarfe zeigt sich gesellschaftlich eine große Chance und Notwendigkeit, diese „Noch“ Ungelernten zu unterstützen bzw. einen beruflichen Abschluss zu erwerben,“ so Groß-Herick und appelliert deshalb eindringlich an die Betriebe, Chancen-geber für diese Gruppe von Menschen zu werden und so langfristig negative Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft zu vermeiden.
An der Initiative „Erstausbildung junger Erwachsener“ können Arbeitslose sowie Beschäftig-te ohne Berufsabschluss, aber auch Berufsrückkehrer/innen teilnehmen. Gefördert werden Qualifizierung in Voll – oder Teilzeit, die auf einen anerkannten Berufsabschluss ausgerich-tet sind. Interessierte junge Erwachsene sowie Arbeitgeber können sich bei der Agentur für Arbeit oder bei den Jobcentern beraten lassen.
Weitere Informationen gibt es unter www.arbeitsagentur.de in der Rubrik „Bürgerinnen & Bürger/Weiterbildung/Spätstarter.
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