Weinheim – Bildungsbüro und Stadtbibliothek bieten einmal im Monat eine zweisprachige Vorlesestunde an – Nächster Termin 4. April

Weinheim/ Metropolregion Rhein-Neckar – Denn Mehrsprachigkeit ist ein Schatz
„Für die Sprachentwicklung von mehrsprachig aufwachsenden Kindern ist es entscheidend, dass neben der Zweitsprache Deutsch die mitgebrachte Erstsprache gefördert wird. Gute Muttersprachenkenntnisse gehen in der Regel mit guten Deutschkenntnissen einher und umgekehrt.“ Das wissen Pädagoginnen wie Elke König vom Weinheimer Bildungsbüro. Sie begleitet ein neues Gemeinschaftsprojekt innerhalb der „Weinheimer Bildungskette“, die Kindern in der Stadt früh einen chancengleichen Zugang zur Bildung ermöglichen will. Bei diesem Projekt kooperiert das Bildungsbüro mit der Weinheimer Stadtbibliothek in der Luisenstraße. Dort, wo zwischen den Regalen und in gemütlichen Sesseln sowieso regelmäßig den Kindern vorgelesen wird, geschieht dies jetzt einmal im Monat in zwei Sprachen. „Für die Unterstützung der Sprachentwicklung eines jeden Kindes spielen Bücher eine große Rolle“, erklärt Elke König, „zweisprachige Bücher geben dem zweisprachig aufwachsenden Kind die Möglichkeit, beide Sprachen gut zu lernen“. Den ersten zweisprachigen Vorlesetermin nutzten einige türkische Mütter mit ihren Kindern; die meisten im Vorschulalter oder gerade in die Schule gekommen. Ayse Sölmez, eine zweisprachige türkische Weinheimerin, las den Kindern Geschichten in beiden Sprachen vor. Die Kleinen waren neugierig und sichtlich begeistert. „Bücher in der eigenen Muttersprache“, erklärte Elke König, „helfen auch dabei, sich ein eigenes Bild von der eigenen Kultur zu machen“. Für sie ist Mehrsprachigkeit ohnehin ein „Schatz, den es zu heben gilt“.
Das Bibliotheksteam um seine Chefin Elke Huber begleitete die Vorlesestunde mit eigenen Beiträgen und einem Büchertisch mit zweisprachiger Kinderbuchliteratur. Unter den Besuchern war übrigens keine Geringere als Maria Guererro Galago, die „Mutter“ der Integration in Weinheim. Die Spanierin ist die erste Preisträgerin des „Rolf-Engelbrecht-Preises“ für Integration in Weinheim. „Ich bin hier“, erklärte sie, „weil man so eine Aktion unterstützen muss“.
Die nächsten Termine werden noch deutsch-türkisch angeboten, dann werden aber auch Sprachen gewechselt, je nach Bedarf, versichern Elke Huber und Elke König. Zweisprachig vorgelesen in der Stadtbibliothek Weinheim wird jetzt jeden ersten Freitag im Monat, jeweils um 15 Uhr. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, der Eintritt ist immer frei. Beim nächsten Mal, am Freitag, 4. April, wird aus dem Buch gelesen: „Das kleine Wunder.“ Oder: „Kücük Mucize“.