Ludwigshafen (kahy) / Metropolregion Rhein-Neckar – Interviewpartner zum Thema und besondere Aktion im Perinatalzentrum des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus – Am 21. März ist der Welt-Down-Tag, ein Tag an dem sich besonders Eltern von Kindern mit Down-Syndrom besonders für das Verständnis und die Akzeptanz dieser Behinderung einsetzen. In diesem Jahr gibt es gezielte Informationen des Deutschen Down-Syndrom InfoCenter in Lauf auch in Geburtskliniken, die sich vor allem an die Mitarbeiter dort richten sollen: Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte. Auch das Perinatalzentrum im St. Marienkrankenhaus wird von einer Mutter mit ihrer vierjährigen Tochter mit Down-Syndrom besucht. Sie kommen aus organisatorischen Gründen bereits am Donnerstag, den 20. März um 14 Uhr. Die Mutter wird einen kurzen Vortrag halten, in dem sie das „medizinische Problem“ Down-Syndrom (DS) von seiner persönlichen, emotionalen Seite darstellt, und im Anschluss dann gemeinsam mit ihrer kleinen Botschafterin für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.
„Mein Ziel ist es, Ärzte, Schwestern und Hebammen aus der Geburtshilflichen Klinik und Geburtshilflichen Klinik zu treffen, um bei allen, die mit der Diagnose in Berührung kommen, die emotionale Seite des Themas darstellen zu können und Berührungsängste mit der Behinderung abzubauen“, erklärt Verena W., 38, die im Rhein-Pfalz-Kreis wohnt. Sie will darstellen, wie es den Eltern geht, die die Diagnose erhalten. Wie Ärzte, Schwestern und Hebammen dazu beitragen können, dass es trotz der Diagnose ein guter Start wird (wenn die Diagnose bei Geburt gestellt wird), oder wie Ärzte neutral aufklären und Hilfestellung geben können, wenn ein Down-Syndrom noch in der Schwangerschaft diagnostiziert wird.
„Unglaublich, aber wahr: Es gibt kaum ein Gespräch mit Eltern von Neugeborenen, in dem wir nicht erfahren, dass die Aufklärung nach der Entbindung sehr unglücklich gelaufen ist. Und das trotz der seit vielen Jahren und von unzähligen Familien und Vereinen geleisteten Arbeit“, geben die Initiatoren vom Deutschen Down-Syndrom InfoCenter in Lauf als Hintergrund für die Aktionen an.
Zur Person: Verena W. hat eine Tochter, vier Jahre (DS), und einen Sohn, zwei Jahre. Im September erwartet die Familie weiteren Nachwuchs. Die Tochter wurde im Universitätskrankenhaus in Heidelberg geboren, da die Diagnose DS schon während der Schwangerschaft bekannt war und die Möglichkeit eines Herzfehlers bestand. Zudem ist die Kleine am Ende der Schwangerschaft nicht mehr richtig gewachsen und wurde in der 38. Woche per Kaiserschnitt geholt. „Wir waren anschließend vier Wochen auf der Frühchenstation der Universitätsklinik, da sie mit nur 2000 Gramm und 43 Zentimeter Größe nicht selbstständig Nahrung zu sich nehmen konnte“, erinnert sich die Mutter an die erste Zeit mit ihrer Tochter. Die 38-Jährige arbeitet im Rohstoffeinkauf der BASF als globale Leiterin einer Materialkategorie. Nach der Geburt ihres ersten Kindes ist die Familie von Mannheim in den Rhein-Pfalz-Kreis in ein kleines Reihenhaus mit Garten gezogen. „Auch mit diesem besonderen Kind werdet Ihr alle Ängste und Sorgen erleben, die man mit jedem Kind erlebt, doch Eure Hoffnung, die Freude an Eurem Sonnenschein und das Glücksgefühl bei allen neuen Erfolgen wird noch viel größer sein, weil Ihr alle Erwartungen mit dem Tag der Diagnose begraben habt. Ihr werdet mit diesem Kind über Euch hinauswachsen und erkennen, was wirklich wichtig ist in Eurem Leben. Kein anderes Kind wird Euch diesen Dienst erweisen“, sagt Verena W. anderen Eltern, die erfahren, das sie ein Kind mit Down-Syndrom erwarten werden.
Gerne sind Sie eingeladen den Termin zu begleiten. Frau W. ist auch gerne bereit für eine Reportage zum Thema. Weitere Informationen unter www.st-marienkrankenhaus.de und www.ds-infocenter.de