Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Niedrige Datenübertragungsraten belasten die Wirtschaft in der Pfalz. In einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz bezeichnete rund ein Viertel (genau: 23 Prozent) der antwortenden Unternehmen die Geschwindigkeit ihrer Internetverbindung als gerade noch ausreichend, mangelhaft oder ungenügend.
Als sehr gut bis gut bewerteten nur rund die Hälfte (genau: 52 Prozent) der Befragten ihre derzeitige Anbindung. Ein weiteres Viertel betrachtet seine Versorgung als befriedigend.
Die IHK weist jedoch darauf hin, dass der Bedarf an Bandbreite in den letzten Jahren schnell gestiegen ist und weiter wachsen wird. Lediglich 14 Prozent der Unternehmen gaben an, mit FTTH (Fiber To The Home), also Glasfaser bis ins Haus, versorgt zu sein und damit praktisch über unbegrenzte Bandbreite zu verfügen.
Elf Prozent der teilnehmenden Unternehmen stehen Datenübertragungsraten von lediglich zwei Mbit/s zur Verfügung, weitere 19 Prozent arbeiten mit bis zu sieben Mbit/s. Bereits für komfortable Videokonferenzen werden jedoch Geschwindigkeiten von bis zu 16 Mbit/s benötigt. Für Arbeiten mit Cloud-Dateiaustausch sollte die Datenübertragungsrate bei 50 Mbit/s oder mehr liegen.
„Der Bedarf hierfür ist auch in der Pfalz enorm: Etwa zwei von drei Unternehmen brauchen schon heute 50 oder mehr Mbit/s. Die Bundesregierung möchte zwar bis 2018 flächendeckend eine Versorgung mit 50 Mbit/s erreichen. Bisher fehlt es aber an einer Strategie des Flächenlandes Rheinland-Pfalz, wie dieses Ziel in den Regionen erreicht werden soll“, so Nicole Rabold, Referentin für Telekommunikationspolitik bei der IHK Pfalz.
Für viele Unternehmen ist der Zugang zum Internet zudem zu instabil. Ein Drittel der Antwortenden berichtet von gelegentlichen Leistungseinbrüchen ihrer Verbindungen. Hierdurch werde effektives Arbeiten verhindert, warnt die IHK Pfalz.
Unzureichende Internetverbindungen benachteiligen Unternehmen im Wettbewerb. Dies hat teilweise gravierende wirtschaftliche Folgen, sowohl für das betroffene Unternehmen als auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Pfalz – bis hin zum Verlust von Arbeitsplätzen.
An der Umfrage der IHK Pfalz, die zum Jahresbeginn 2014 durchgeführt wurde, beteiligten sich rund 250 Unternehmen aller Branchen.
Die IHK Pfalz hat im September 2013 als erste Anlaufstelle für Unternehmen, die Schwierigkeiten mit ihrer Internetverbindung haben, ein neues Referat „Telekommunikationsrecht- und politik“ eingerichtet. Neben konkreter Unterstützung vor Ort durch Vermittlung von Kontakten und Initiierung von Netzwerken ist es das Ziel, politisch im Sinne der IHK-Mitgliedsunternehmen Einfluss auf die weitere Planung des Netzausbaus zu nehmen. Ihre Ansprechpartnerin ist Nicole Rabold, Tel. 0621 5904-1620, nicole.rabold@pfalz.ihk24.de.