Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar – Die Übergabe der „Charta der Vielfalt“ hat im Rahmen der Auftaktveranstaltung für das Projekt „Vielfalt – hier und jetzt“ des Interkulturellen Zentrums i. G. (IZ i.G.) stattgefunden. Die Stadt Heidelberg fördert seit Jahren Vielfalt, Offenheit und Toleranz, sowohl innerhalb der Stadtverwaltung als auch in der gesamten Stadtgesellschaft. Sie macht dies nun noch einmal in ihrer Rolle als Arbeitgeberin deutlich durch die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ durch Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Am Montag, 24. Februar 2014, hat ihm Urte Thölke, Senior Diversity Consultant der SAP und Mitglied der Charta der Vielfalt e. V., die Charta im Beisein der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney und zahlreicher Gäste überreicht.
Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen
Die Stadt Heidelberg verpflichtet sich mit der Charta, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist, also zur Wertschätzung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens beiträgt – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.
„Friedliches Neben- und Miteinander ist Grundlage für unser Wohlergehen“
Oberbürgermeister Dr. Würzner sagte: „In Heidelberg sind Menschen anderer Herkunft, Religion oder Kultur selbstverständliche Mitglieder unserer Gemeinschaft. Das friedliche Neben- und Miteinander dieser Menschen ist die entscheidende Grundlage für unser Wohlergehen und für eine erfolgreiche wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung. Wir unternehmen seitens der Stadtverwaltung etliches, um diese Vielfalt zu fördern.“
„Ein wichtiger Schritt in Richtung interkultureller Öffnung“
Integrationsbürgermeister Wolfgang Erichson betonte: „Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft setzen an diesem Abend gemeinsam ein Zeichen für ein vielfältiges Heidelberg. Durch das Projekt „Vielfalt – hier und jetzt“ und die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ fördern wir als Stadtverwaltung das internationale Zusammenleben und die interkulturelle Öffnung in allen Lebensbereichen.“
„Vernetzung der interkulturellen Akteure der Stadt schafft Zusammenhalt“
Jagoda Marinić, Leiterin des Interkulturellen Zentrums i. G. sagte: „Das Projekt Vielfalt – hier und jetzt“ wird die Heidelberger Öffentlichkeit verändern. In Zusammenarbeit mit interkulturellen Akteuren und etablierten Einrichtungen Heidelbergs werden die Themen Migration und Vielfalt in den öffentlichen Fokus gerückt. Durch die Netzwerkarbeit unterstützen wir die interkulturelle Arbeit etablierter Institutionen und sorgen für die Erschließung neuer Zielgruppen. Die gemeinsamen Projekte schaffen gegenseitiges Verständnis und gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer internationalen Stadt wie Heidelberg“.
Instrumente der Stadt zur Förderung der Vielfalt
Die Stadt Heidelberg ermuntert alle anderen Akteurinnen und Akteure in der Stadt, vergleichbare Ziele zu verfolgen, hat aber auch selbst verschiedene Instrumente entwickelt, mit denen sie Vielfalt fördert, unter anderem diese:
• Bereits 2007 hat die Stadt die „Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ unterzeichnet. Mit dem bereits zweiten Gleichstellungsaktionsplan arbeitet die Stadt daran, gleichwertige Lebensbedingungen und gleiche Teilhabe für Frauen und Männer in Heidelberg zu sichern.
• Im Februar 2011 hat der Gemeinderat den Heidelberger „Kommunalen Integrationsplan“ (KIP) auf den Weg gebracht, das Ergebnis einer breiten Bürgerbeteiligung. Ziel des KIP ist es, die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu fördern, in allen Bevölkerungsgruppen Verständnis für unterschiedliche Lebenswelten zu schaffen und damit ein Klima der Toleranz.
• Seit Juli 2012 bietet das „Interkulturelle Zentrum in Gründung“ (IZi.G.) den verschiedenen Kulturen und Vereinen in der Stadt einen Anlauf- und Vernetzungspunkt. Durch Angebote für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Akademiker und Nicht-Akademiker sowie Alt- und Neu-Heidelberger will es das gegenseitige kulturelle Verständnis verbessern und einen Beitrag zur Integration leisten.
• Innerhalb der Stadtverwaltung ist unter anderem ein Leitbild für Führungskräfte entwickelt worden. Die Stadt arbeitet an der Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungsverantwortung. Im jährlichen Fortbildungsprogramm sind Trainings zu Vielfalt und Antidiskriminierung, zu interkultureller Kompetenz und zur Verbesserung von Fremdsprachenkenntnissen verankert. Bei der Personalgewinnung wird auf die Integration von Zugewanderten geachtet. Die Stadt geht das Thema „Älter werden im Beruf“ aktiv an. Großen Stellenwert hat die Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie.
Das Projekt „Vielfalt – hier und jetzt“
Die Übergabe der „Charta der Vielfalt“ war gleichzeitig Auftaktveranstaltung des Projekts „Vielfalt – hier und jetzt“ des „Interkulturellen Zentrums in Gründung“ (IZ i.G.). Das Projekt wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über einen Zeitraum von drei Jahren mit 150.000 Euro gefördert. Zum Auftakt sprach Musa Okwonga, Journalist und Diversity-Experte der BBC, vor den zahlreichen Gästen zum Thema „The Power of Diversity – Die Kraft der Vielfalt“. Außerdem war in Kooperation mit „willi bender Projekte“ die Poster-Ausstellung „A Home for Everyone“ zu sehen, die Arbeiten verschiedener Grafiker zu diesem Thema zeigt.