Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar –
Durch die Forschungsinitiative werden seit Sommer 2008 die vier staatlichen rheinland-pfälzischen Universitäten und seit Herbst 2010 die sieben staatlichen Fachhochschulen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit um Personal, Investitionen und Drittmittel weiter gestärkt. Diese auf Strukturbildung angelegte Strategie des Wissenschafts-ministeriums zielt auf die autonome Profilbildung jeder Hochschule und setzt auf vorhandene Stärken. Die Forschungsförderung hat bis Ende 2013 ein Volumen von über 100 Mio. Euro erreicht. Für die Fortsetzung der Initiative bis 2016 ist ein Gesamtvolumen von rund 60 Mio. Euro fest eingeplant. Die Mittel der Forschungsinitiative stehen den Hochschulen außerhalb der Grundfinanzierung für ihre profilbildenden Forschungsschwerpunkte und -zentren zur Verfügung. Mit dem neu eingerichteten Strategiefonds hat die Hochschulleitung ein zentrales Steuerungsinstrument, um gezielt hochschulweite Maßnahmen beispielsweise zur Nachwuchsförderung, Gleichstellung, Qualitätssicherung, Forschungsinfrastruktur, zum Wissenstransfer und zur Internationalisierung anzustoßen.
Heute haben Wissenschaftsministerin Doris Ahnen und die Präsidenten der elf rheinland-pfälzischen Hochschulen neue Zielvereinbarungen für die Fortsetzung der Forschungsinitiative in Mainz unterzeichnet.
Doris Ahnen unterstrich dabei: „Die Universitäten und Fachhochschulen des Landes haben ihre Forschungsstärken in den vergangenen Jahren klar und erfolgreich herausgearbeitet und ausgebaut. Die Forschungsinitiative hat sich hierbei als Erfolgskatalysator bewährt und wichtige Impulse geliefert. Auch für die Hochschule Ludwigshafen, die auf einem guten Weg ist, ihr Profil als gefragter Kooperationspartner von Unternehmen und der öffentlichen Hand weiter auszubauen. Ablesen lässt sich das zum Beispiel an der intensiven Forschungsarbeit zu Fragen einer attraktiven Personalpolitik, die alle Phasen des Berufslebens im Blick be-hält.“
„Die Förderung im Rahmen der Forschungsinitiative hat an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein die Schwerpunktbildung in der Forschung beschleunigt“, betonte Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Mudra und ergänzte: „Dies hat unsere nationale und internationale Wett-bewerbsfähigkeit gestärkt und macht uns zu einem attraktiven Kooperationspartner für Wis-senschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.“ Ein exzellentes Beispiel hierfür seien die For-schungsaktivitäten im Forschungsschwerpunkt Employability. Auf Basis aktueller For-schungserkenntnisse erhielten Unternehmen beispielsweise praxisnahe und handlungsorien-tierte Umsetzungskonzepte und -strategien für eine Personalpolitik, die sich an verschiede-nen Lebensphasen orientiert. Ziel für die kommenden Jahre sei es, das Forschungsportfolio weiter auszubauen und die Forschungsschwerpunkte stärker intern sowie extern zu vernetzen, so Mudra.
Für den Förderzeitraum von 2014 bis 2016 stehen im Rahmen der Forschungsinitiative insgesamt 270.000 Euro zur Verfügung.
Die Hochschule Ludwigshafen am Rhein fokussiert im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz die folgenden drei Forschungsschwerpunkte: Employability-Forschung, Nachhaltige Unternehmensentwicklung sowie Neuroökonomie und Konsumentenverhalten.
Employability-Forschung
Unter Employability wird die Fähigkeit verstanden, fachliche, soziale und methodische Kom-petenzen unter sich wandelnden Rahmenbedingungen zielgerichtet anzupassen und einzu-setzen, um eine Beschäftigung zu erlangen oder zu erhalten. Im Forschungsschwerpunkt Employability stehen dabei die Dimensionen 1. Qualifikation / Kompetenz, 2. Motivation / Identifikation und 3. Gesundheit / Wohlbefinden gleichermaßen im Blickpunkt. Sie zu ge-währleisten, erfordert bestimmte Voraussetzungen auf Seiten der Unternehmen (Unterneh-mensverantwortung), aber auch des Einzelnen (Eigenverantwortung).
Nachhaltige Unternehmensentwicklung
Es stehen Ansätze im Mittelpunkt des Interesses, die es Unternehmen durch Berücksichti-gung der ökologischen und sozialen Implikationen ihres Handelns erlauben, leistungsfähiger und erfolgreicher zu werden, und gleichzeitig einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwick-lung der Gesellschaft zu leisten. Im Blickpunkt stehen beispielsweise Konsumenten und Ent-scheider. Es geht darum, besser zu verstehen, wie das Verhalten dieser Akteure bei Ent-scheidungssituationen mit Nachhaltigkeitsimplikationen zustande kommt. Dieses Wissen kann dazu dienen, Unternehmensleistungen bzw. die Darstellung der Leistungen so zu gestalten, dass Unternehmen durch eine höhere Attraktivität ihrer Angebote profitieren und andererseits insgesamt ein nachhaltigeres Konsumverhalten gefördert wird.
Neuroökonomie und Konsumentenverhalten
Merkmal des Forschungsgebiets Neuroökonomie ist die interdisziplinäre Verknüpfung der Neurowissenschaften, der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften. Im Rahmen des Forschungsgebiets wird z.B. mittels bildgebender Verfahren untersucht, welche neuronalen Prozesse und Bereiche des Gehirns bei impulsiven Kaufentscheidungen oder dem Kauf von Markenprodukten beteiligt sind. Das Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, einen wis-senschaftlich fundierten Beitrag zum besseren Verständnis des menschlichen Verhaltens im wirtschaftlichen Kontext, insbesondere des Konsumverhaltens und des Kapitalanlageverhal-tens zu leisten und mögliche Implikationen für Konsumenten, Verbraucherpolitik und Unter-nehmen aufzuzeigen.
Weitere Informationen zur Forschung sowie zu forschungsbasierten Transferangeboten der Hochschule Ludwigshafen am Rhein finden Sie auf der Homepage unter www.hs-lu.de.