Weinheim/Metropolregion Rhein-Neckar[RM] Kurz vor 23 Uhr wurde die Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt zu einem Zimmerbrand in den Breitwieserweg gerufen. Die Leitstelle Rhein Neckar teilte der Weinheimer Wehr mit, dass die Bewohner bereits Löschversuche unternommen und sich ins Freie gerettet hätten. Bereits fünf Minuten nach dem Alarm, war das erste Löschfahrzeug und die Drehleiter an der Einsatzstelle eingetroffen. Bei Ankunft der Feuerwehr hatte sich das Feuer schon rasant ausgedehnt und die Flammen schlugen bereits sichtbar aus dem Dachstuhl des Reihenhauses.
Drei Häuser, der vier Reihenhäuser, mit einem gemeinsamen Dachstuhl waren betroffen. In der Erstphase des Brandes war es auch zu einigen lauten Knallgeräuschen gekommen, die viele Anwohner auf den Brand aufmerksam machten und die dann die Löscharbeiten beobachteten. Einige unter ihnen, wurden wieder an ein ähnliches Feuer im März 2005 erinnert, als auch im Breitwieserweg etwas weiter vorne ebenfalls der Dachstuhl eines baugleichen Rheinhauses ausbrannte.
Ein Trupp des ersten Löschfahrzeugs ging unter Atemschutz mit der Wärmebildkamera und dem ersten Rohr ins Gebäude und begann mit einem Innenangriff. Zu diesem Zeitpunkt stand die Dachgeschosswohnung bereits im Vollbrand und hatte auf die benachbarten Dachgeschosse übergegriffen. Parallel dazu wurde die Drehleiter vor dem Gebäude mit einem Wenderohr in Stellung gebracht, um dem Trupp der innen gegen die Flammenwand kämpfte, aus der Luft mit weiteren Löschmaßnahmen zu unterstützen. Ein weiterer Trupp des nachrückenden Tanklöschfahrzeugs baute eine Riegelstellung hinter dem Haus auf um mit einer sogenannten Wasserwand den Flammenüberschlag auf die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Parallel dazu wurde die Wasserversorgung für die eingesetzten Fahrzeuge aufgebaut und die Einsatzstelle ausgeleuchtet, gesichert und durch die Beamten des Polizeirevier Weinheim weiträumig abgesperrt.
Nachdem ein weiteres Löschfahrzeug eingetroffen war, wurden zwei weitere Trupps unter Atemschutz über die zwei angrenzenden Häuser des Brandhauses mit jeweils einer Leitung zur Brandbekämpfung in den jeweiligen Dachstuhl geschickt. Während die Brandausbreitung auf der Ostseite (in Richtung Mannheimer Straße) verhindert werden konnte, musste der Trupp, der an der Westseite (Richtung Fichtestraße) eingesetzt war, Löscharbeiten durchführen. Durch den gezielten Löscheinsatz konnte die Wehr allerdings hier das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und somit eine weitere Ausbreitung verhindern. Ein größere Wasser und Rauchschaden konnte verhindert werden. Auf der Ostseite konnte zwar die Brandausbreitung verhindert werden, dafür machte hier aber die Rauchentwicklung Probleme. Dies löste die Wehr mit einem mobilen Rauchverschluss, der den Rauch im Dachgeschoss und so den Rest des Hauses rauchfrei hielt.
Neben der Abteilung Stadt, war auch die Abteilung Sulzbach in den Einsatz eingebunden. Die zwei Abteilungen bilden den Ausrückebereich 1 in dem die Einsatzstelle Breitwieserweg liegt. Neben Sicherungstrupps unter Atemschutz für die eingesetzten Kräfte, unterstützte die Abteilung Sulzbach die Löscharbeiten und kümmerte sich um die Ausleuchtung des Brandhauses. Hier war zuvor von den Einsatzkräften aus Sicherheitsgründen Strom und Gas abgestellt worden. Auf dem Gelände der Stadtwerke Weinheim konnte sich die Feuerwehr gut aufbauen und den Einsatz leiten. Neben der Einsatzleitung die hier aufgebaut und durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Axel Schuh unterstützt wurde, war auch der Rettungsdienst mit einem Großaufgebot vor Ort. Hier wurden auch der Gerätewagen Atemschutz aufgebaut, an dem die eingesetzten Atemschutzgeräteträger ihre Atemluftflaschen tauschen und verbrauchtes Material ablegen konnten. Außerdem wurde hier ein Bereitstellungsraum für weitere Fahrzeuge aufgebaut.
Während sich die meisten Bewohner unverletzt in Sicherheit bringen konnten, wurden die Bewohner des Brandhauses zur Kontrolle ins Weinheimer Krankenhaus gebracht. Während bei zwei Bewohnern eine Rauchvergiftung ausgeschlossen werden konnte, musste ein Bewohner vorsorglich im Krankenhaus bleiben. Vor Ort kümmerten sich zwei Feuerwehrangehörige der Psychosozialen Notfallversorgung sowie Axel Langel Geschäftsführer der Baugenossenschaft Weinheim um die betroffenen Bewohner.
Nach 45 Minuten war das Feuer soweit unter Kontrolle. Allerdings zogen sich die Nachlöscharbeiten bis in die frühen Morgenstunden, da immer wieder in dem engen Dachstuhl mit Spitzboden Glutnester aufflammten. Die Einsatzkräfte mussten das Brandgut teilweise aus dem Dachstuhl bringen um das Feuer endgültig löschen zu können. Gegen 1 Uhr konnte dann „Feuer schwarz“ gemeldet werden, was bei der Feuerwehr so viel wie Feuer gelöscht heißt. Die meisten der 50 Einsatzkräfte konnten mit den Fahrzeugen einrücken und diese im Feuerwehrzentrum Weinheim wieder bestücken. Ein Löschfahrzeug, die Drehleiter und der Rüstwagen blieben vor Ort um das Dach mit Planen zu verschließen. Gegen 2:30 Uhr konnte die Einsatzstelle dann verlassen werden. Aufgrund der hohen Brandintensität musste noch eine Brandnachschau durchgeführt werden, die in den frühen Morgenstunden von den Feuerwehrangehörigen der Abteilung Sulzbach durchgeführt wurde. Nach dem mit der Wärmebildkamera nichts mehr festgestellt werden konnte, konnte der Einsatz endgültig abgeschossen werden.
Foto David Kunerth / Text Ralf Mittelbach