Ludwigshafen/ Metropolregion Rhein-Neckar. Der Arbeitskreis “Ludwigshafen setzt Stolpersteine” informiert:
Sendetermine im OK-TV Ludwigshafen für den Dokumentarfilm „Koffer gepackt und überlebt“
von Christian Schega und Kristina Förtsch
Am 26. Januar hatte der Film „Koffer gepackt und überlebt. Die Geschichte der Ursula Michel“ Premiere. Der Zuspruch zur Uraufführung war so enorm, dass viele Interessenten aus sicherheitstechnischen Gründen nicht mehr in den Vortragssaal der Volkshochschule eingelassen werden konnten. Deshalb wurde der Dokumentarfilm für das Programm im Offenen Kanal Ludwigshafen zur Sendung angemeldet. Folgende Termine für den Film wurden vereinbart:
Montag, 10.02.2014 18:30:00 Uhr
Freitag, 14.02.2014 15:00:00 Uhr
Montag, 17.02.2014 20:00:00 Uhr
Mittwoch, 19.02.2014 15:00:00 Uhr
Freitag, 21.02.2014 17:00:00 Uhr
Dienstag, 25.02.2014 19:00:00 Uhr
Freitag, 28.02.2014 17:00:00 Uhr
Der Film:
Der Dokumentarfilm „Koffer gepackt und überlebt“ erzählt von Ursula Michel, die mit einem der letzten Kindertransporte 1939 nach England ausreisen konnte.
Die Verfolgung von Ursula Michel und ihrer Familie beginnt in Ludwigshafen am Rhein. Ihre Rettung ist ein Kindertransport, der sie zur Liverpool Station in London in Sicherheit bringt: sie überlebt, ihre Eltern Heinrich und Gertrud und ihre kleine Schwester Lilli, werden in Lagern der Nazis ermordet. Der Film von Christian Schega und Kristina Förtsch entstand nach einer Idee des Arbeitskreises Ludwigshafen setzt Stolpersteine. Er erzählt die Geschichte der Ursula Michel, die durch den Kontakt zu Pfarrer Hermann Maas, der von Heidelberg aus einen Kindertransport nach England organisierte, gerettet werden konnte.
Ursula verlebt in der Pfalzgrafenstraße in Ludwigshafen eine weitgehend glückliche Kindheit. Nach der Reichspogromnacht 1938 wird alles anders. Ursula wird vom Schulbesuch am Mädchengymnasium, dem heutigen Geschwister-Scholl-Gymnasium, obwohl sie evangelisch getauft war ausgeschlossen. Ihr Vater Heinrich Michel wird, wie viele andere Ludwigshafener Juden, von November bis Dezember 1938 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Im Mai 1939 flieht die Familie nach Mannheim, wo sie in den H-Quadraten bis zur Deportation nach Polen am 24. April 1942 lebt. Ursula überlebt, weil sie Deutschland bereits am 25. August 1939 mit einem der letzten Kindertransporte nach England verlassen konnte.
Mit Parlamentsentscheid vom 22. November 1938 erlaubte die britische Regierung die Einreise von ca. 10.000 jüdischen und sog. nicht-arischen Kindern, sofern für deren finanzielle Unterstützung gesorgt war. Jedem Kind waren zur Mitnahme ein Koffer, ein Handgepäckstück und 10 Reichsmark erlaubt. Am 26. August 1939 erreicht Ursula Michel den Zielbahnhof Liverpool Street Station in London und wird von der Familie Hawthorn in Nord-Staffordshire aufgenommen. Dort lebt sie bis zu ihrer Hochzeit mit Harold Rhodes am 27. Juli 1946. Am 16. Januar 1953 wird ihre Tochter Judith geboren.
Dies sind auch die einzelnen Stationen, die der Dokumentarfilm an Hand von Bildern aufgreift, in Interviews analysiert und mit Kommentaren erläutert. „Koffer gepackt und überlebt“ erzählt von Ursula und ihrer christlich-jüdischen Familie, von ihren Ängsten, von der Flucht, dem Überleben und dem Leben danach ohne Familie in England.
Die Uraufführung des Films hatte der Arbeitskreis Ludwigshafen setzt Stolpersteine für den Vortag zum Auschwitz-Gedenktag terminiert, der in diesem Jahr die Verfolgung von Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus in den Mittelpunkt stellte.
Die Schirmherrschaft für diesen Film hat der britische Botschafter Simon McDonald übernommen. Bei der Premiere am Sonntag, 26. Januar 2014, 17.00 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule Ludwigshafen im Bürgerhof sprach auch die britische Generalkonsulin Susan Speller, in Anwesenheit von Judith Rhodes, Tochter von Ursula Michel,die zur Premiere nach Ludwigshafen anreiste.
OK-TV Ludwigshafen:
OK-TV Ludwigshafen ist den Kabelnetzen folgender Städte und Gemeinden auf dem Sonderkanal S20 analog zu empfangen:
Altrip
Mutterstadt
Hochdorf-Assenheim
Neuhofen
Birkenheide
Obersülzen
Bobenheim-Roxheim
Dannstadt-Schauernheim Limburgerhof
Röderheim-Gronau
Ludwigshafen
Frankenthal
Maxdorf
Fußgönheim
Mertesheim
Waldsee
Zusätzlich kann der OK-TV digital im Kabel auf Kanal 151 empfangen. Digital ist der OK-TV auch in den Kabelnetzen von Worms, Schifferstadt und Speyer zu sehen.
In diesen Kommunen können momentan ca. 144.000 Haushalte bzw. ca.360.000 mögliche Zuschauer den Offenen Kanal Ludwigshafen/Vorderpfalz empfangen.
„Arbeitskreis Ludwigshafen setzt Stolpersteine“
in der Initiative Lokale Agenda 21 Ludwigshafen e. V.
Agendabüro: Bismarckstr. 29, 67059 Ludwigshafen