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Neustadt – Der Ökumenische Dialog gleicht einer Paartherapie“ – Studientag Ökumene zum Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“

Neustadt/Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar (is). Zum zweiten Mal veranstalteten die Referate Ökumene und Räte im Bistum Speyer einen gemeinsamen Studientag. Im Mittelpunkt stand das Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, das der Päpstliche Einheitsrat und der Lutherische Weltbund 2013 gemeinsam veröffentlicht haben. Ökumenereferent Dr. Thomas Stubenrauch und Rätereferent Marius Wingerter konnten fast 50 ökumenisch Engagierte und Interessierte zu dem Studientag am Samstag im Herz-Jesu-Kloster Neustadt willkommen heißen.

„Manchmal erinnert mich das Miteinander von katholischer und evangelischer Kirche an die Situation eines Paares, das nach einer tiefen Beziehungskrise Wege der Versöhnung und des Neuanfangs sucht.“ Mit diesem Vergleich eröffnete Stubenrauch seinen Vortrag. Wie in einer guten Paartherapie gelte es auch in der Ökumene, die Vergangenheit nicht einfach unter den Teppich zu kehren, sondern konstruktiv zu bearbeiten. Dieser Herausforderung stelle sich das Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“. Eine Kernthese darin lautet: „Was in der Vergangenheit geschehen ist, kann nicht geändert werden. Was jedoch von der Vergangenheit erinnert wird und wie das geschieht, kann sich im Lauf der Zeit tatsächlich verändern.“ Stubenrauch verwies auf den tiefen Wandel auf beiden Seiten in der Beurteilung der Person Martin Luthers sowie des Reformationsgeschehens insgesamt. Zugleich seien in den vergangenen Jahren große Annäherungen geschehen in den Fragen, die vor 500 Jahren zur Kirchenspaltung geführt haben, etwa in der Rechtfertigungslehre oder in der Abendmahlsfrage. In der Diskussion brachten die Zuhörer vor allem die Diskrepanz zwischen einer „Ökumene an der Basis“ und einer „Ökumene von oben“ zur Sprache. Hierbei warb der Ökumenereferent dafür, beides nicht gegeneinander auszuspielen, sondern als fruchtbare Spannungseinheit zu begreifen. „Sich durch die Begegnung mit dem anderen verändern lassen!“ Dieser und vier weitere „Ökumenische Imperative“ mit Möglichkeiten der Umsetzung in den Gemeinden bildeten den Abschluss des Vormittags.

Im Praxisteil wurden Methoden vorgestellt, dem Wandel „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ im persönlichen Leben nachzuspüren. Walburga Wintergerst, Referentin für Seniorenpastoral, erläuterte dazu zunächst das Anliegen und den Nutzen von Biografiearbeit: „Es geht darum, eine heilende Erinnerung zu erfahren und den roten Faden im eigenen Leben zu entdecken.“ Im Anschluss hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, das Gehörte konkret auszuprobieren. In Kleingruppen und anhand von Bildern waren alle eingeladen, persönliche ökumenische Erfahrungen miteinander zu teilen. Gerade bei älteren Teilnehmern weckten die Bilder oft schmerzhafte Erinnerungen an eine Zeit, in der das Verhältnis der Konfessionen geprägt war von Kontaktverboten oder gegenseitigen Vorurteilen. Aber auch Dankbarkeit und Freude für positiv Erlebtes kamen zur Sprache. Beide Erfahrungen flossen ein in einen „Gottesdienst mit der Bitte um Heilung ökumenischer Verwundungen“. Das Gottesdienstmodell unter dem Psalmwort „Bei ihm ist Erlösung in Fülle“ (Ps 130,7) wurde von Liturgiereferent Clemens Schirmer erarbeitet und mit den Teilnehmern gefeiert. Besonders beeindruckend wurde die Zeichenhandlung erlebt, Scherben als Symbole für schmerzliche Erfahrungen im kirchlichen Miteinander zum Altar tragen und Gott um Heilung zu bitten.

„Sehr anregend und informativ!“ „Weiter so!“ „In der Praxis gut umsetzbar!“ Die Reflexion am Ende des Tages zeigte, dass die Referenten mit ihrem vielfältigen Programm den Nerv der Teilnehmer getroffen hatten. Zugleich versprachen Wingerter und Stubenrauch: „2015 wird es auf jeden Fall eine Neuauflage geben.“

Das Gottesdienstmodell und weitere Informationen zum Studientag können angefordert werden unter oekumene@bistum-speyer.de bzw. liturgie@bistum-speyer.de.

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