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Mannheim – Deichrückverlegung Kirschgartshausen verläuft planmäßig

mannheim-deichMannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Im April 2013 konnte mit der Umsetzung des letzten Bauabschnitts für die Deichrückverlegung Kirschgartshausen begonnen werden. Im Laufe des Jahres 2014 soll die Großmaßnahme abgeschlossen sein. Mit der Deichrückverlegung erhält der Rhein auf Mannheimer und auf hessischer Gemarkung eine große Fläche (circa 75 Hektar) seiner früheren Überflutungsauen wieder zurück, die im Zuge der Rheinbegradigung zwischen 1817 und 1876 durch Johann Gottfried Tulla vom Rhein abgeschnitten worden waren. So wird der Hochwasserschutz verbessert und der gesamte Bereich wird ökologisch aufgewertet. Der Startschuss für das länderübergreifende Projekt fiel im Jahr 2007.

Im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen werden Rheinhaupt- und Sommerdeich neu gebaut werden. Es soll eine neue Aue entstehen, die an den Überflutungsbereich des hessischen Naturschutzgebietes „Biedensand“ angeschlossen wird. Schluten – das sind flache Wasserrinnen – sollen in die Überschwemmungsfläche eingebaut und das Wegenetz entsprechend angepasst werden. Ein Drainagesystem wird für die Entwässerung entlang des „Hohen Weges zum Rhein“ sorgen. Außerdem sollen zwei neue Schöpfwerke entstehen, die zusammen mit zwei neuen Grundwasserteichen dazu dienen, den Grundwasserstand auf dem notwendigen Höhenniveau zu halten.

Aktueller Stand der Baumaßnahmen

Der aktuelle Schwerpunkt der Bauarbeiten liegt in der Wiederherstellung des Schlutensystems. Aber eine Reihe von Maßnahmen sind bereits umgesetzt. So wurde hinter dem bestehenden Rheinhauptdeich bereits ein neuer Hochwasserschutzdeich errichtet und der alte Deich ist bereits teilweise abgetragen. Die verbleibenden Deichreste dienen als Wildrettungshügel im Überflutungsfall. Der Hochwasserdeich am Zuflussbereich des Rheines bei Rheinkilometer 436 muss noch auf Geländehöhe gelegt werden, damit die entsprechende Überflutungsfläche entsteht. Das Wasser wird dann durch die Überflutungsfläche mit den Schluten nach Norden in den östlichen Arm des Lampertheimer Altrheins und über diesen wieder in den Rhein zurückgeführt werden. Die beiden Schöpfwerke sind ebenfalls fertiggestellt.

Ökologische Aufwertung

Die Rückverlegung des Deichs bei Kirschgartshausen verbessert den Hochwasserschutz und ist zugleich gut für die Natur, denn durch die regelmäßigen Flutungen werden wertvolle ökologische Ausgleichsflächen geschaffen. Bedrohte auetypische Tiere wie Amphibien, zum Beispiel Laubfrosch oder Vögel, wie zum Beispiel Schilf- und Teichrohrsänger sowie Pflanzengesellschaften der Feuchtgebiete, die bislang nur kleinflächig in diesem Naturschutzgebiet vorkommen, finden zukünftig einen großflächigen Lebensraum, zum Beispiel auch in dem – als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen – unterhalb des Hohen Weges zum Rhein gepflanzten Auenwald.

Hintergrundinformationen zum Projekt Deichrückverlegung Kirschgartshausen

Das Projekt Deichrückverlegung Kirschgartshausen erfüllt die Ziele des EU-Projektes INTERREG III B -die nachhaltige Entwicklung von Überflutungsflächen und die Auenrenaturierung. Im Rahmen des „Sustainable Development of Floodplains (SDF) unterstützt die EU dieses Projekt finanziell. Die Maßnahme erfüllt außerdem die Zielvorgaben des Rahmenkonzeptes II im Integrierten Rheinprogramm (IRP). Das Integrierte Rheinprogramm ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg und geht auf eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Republik Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland zurück. Im Rahmen des Projektes werden 13 Hochwasserrückhalteräume geschaffen und die Oberrheinaue soll weitestgehend erhalten, beziehungsweise wiederhergestellt werden. Im Bereich des Rheinvorlandes sollen Auengebiete renaturiert werden, z.B. durch die Wiederanbindung von Altrheinarmen an den Rhein.

Um diese länderübergreifende Maßnahme verfahrensrechtlich in Gang bringen zu können, musste eine Verwaltungsvereinbarung zwischen den Ländern Baden-Württemberg und Hessen abgeschlossen werden. Hierbei wurde die untere Wasserbehörde des Fachbereichs Grünflächen und Umwelt der Stadt Mannheim zur zuständigen Behörde für das Planfeststellungsverfahren bestimmt. Um einen zügigen Ablauf des Planfeststellungsverfahrens zu gewährleisten, hat sich der Fachbereich mit den Regierungspräsidien Karlsruhe, Darmstadt und der Stadt Lampertheim eng abgestimmt und dies auch während der Bauphase kontinuierlich fortgeführt.

Im Planfeststellungsverfahren wurde – unter Einbeziehung der in das Verfahren eingebrachten Stellungnahmen und der Ergebnisse eines Erörterungstermins – die Planung systematisch weiterentwickelt: So wurde zum Beispiel die Lage der neuen Deiche mehrfach angepasst, um möglichst wenig landwirtschaftliche Flächen in Anspruch nehmen zu müssen. Außerdem konnten an der Landesgrenze der Erhalt von zwei kulturhistorisch wertvollen Wasserbauwerken (regulierbare Durchlässe), die früher dem Hochwasserschutz dienten, sichergestellt werden. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Großraum Mannheim ergibt sich hauptsächlich aus der Beseitigung des Deichknicks bei Rheinkilometer 436. Der Rückstau im Rhein – in Folge der ungünstig verlaufenden alten Deichtrasse – verringert sich. Der Abfluss verteilt sich zukünftig auf das Rheinbett, die neue Aue und den Altrhein bei Lampertheim

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