Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar –
Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Jusos) Mannheim verstehen die aufflammende Kritik an den Plänen, die Bismarckstraße umzugestalten, nicht. Nach Meinung der Jusos muss umweltfreundliche Mobilität in Städten ein stärkeres Gewicht bekommen. Einen entsprechenden Antrag der Jusos hat die SPD-Fraktion bereits in den Gemeinderat eingebracht.
„Wir brauchen und wollen den Fahrradweg auf der Bismarckstraße“, fasst Christian Dristram, Kreisvorsitzender der Jusos, die Position der Jusos zusammen. Nach Meinung der Jusos ist die Stadt gefordert, der langen Diskussion um eine Verbesserung der Fahrradsituation endlich Taten folgen zu lassen. Es ist im vergangenen Jahr öfter zu Unfällen auf der Bismarckstraße gekommen, die laut Jusos durch eine bessere Radverkehrsführung verhindert hätten werden können.
Die deutliche Positionierung des Rektors der Universität Mannheim, Professor Dr. Ernst-Ludwig von Thadden, begrüßen die Jusos. „Vor der Universität wird die Bismarckstraße vor allem von vielen jungen Mannheimerinnen und Mannheimern frequentiert. Für sie sind sichere Fahrradstrecken ein Zugewinn für ein positives Lebensgefühl und mehr Sicherheit in ihrer Stadt“, konstatiert Dristram.
Einzelhändler und die CDU befürchten, dass Radwege negative Auswirkungen auf die Besucherzahlen in der Bismarckstraße haben können. Dieser Einschätzung stimmen die Jusos nicht zu. „Durch attraktiveren Nahverkehr und Fahrradstrecken werden eher mehr Bürgerinnen und Bürger CO2-arme Mobilitätsformen wählen und nach Mannheim kommen. Daher werden wir weiter mit der SPD-Fraktion das Thema Fahrradverkehr vorantreiben“, fügt Imke Buß, stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende, hinzu.
Die Jusos kritisieren zudem die Einschätzungen bezüglich zu hoher Kosten der CDU-Fraktion und Stadtrat Konrad Schlichter als sachlich falsch. Der Großteil der Investitionen in „den Radweg Bismarckstraße“ , die laut der CDU unverhältnismäßig teuer sind, werden für die notwendige Erneuerung der Ampelanlagen und nicht für den Fahrradweg verwendet. Die SPD-Jugendorganisation erhofft sich zudem eine stärkere Unterstützung von der Landesregierung und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Bisher sind 0,9 Millionen Euro Zuschuss für den Umbau der Bismarckstraße vorgesehen. Möglich sind bis zu zwei Millionen Euro, mit denen der Mannheimer Haushalt stärker entlastet werden könnte.
Auch die Bewertung der Verkehrssimulation, die von der Stadt erstellt wurde, seitens der CDU irritiert die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten. „Das Ergebnis der Simulation ist eine 30 Sekunden längere Fahrtzeit zwischen Eisstadion und Hauptbahnhof. 30 Sekunden sollten den Autofahrerinnen und Autofahrern die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden wert sein!“, schließt Buß.