Landau / Metropolregion Rhein-Neckar –
Wie wichtig die neue Park&Ride-Anlage am Hauptbahnhof für Landauer Pendler ist, wird jeden Morgen offenbar: Die 90 Parkplätze des ersten Bauabschnitts reichen bei Weitem nicht aus, die Nachfrage zu decken. Denn rund 80 Fahrzeuge drückten sich außer auf den ausgewiesenen Parkflächen bisher auch noch dicht an dicht entlang der Zufahrt. Doch dieses „wilde Parken“ musste eingeschränkt werden: Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat in den vergangenen Wochen entlang der Zufahrtsstraße und auf dem Parkplatz Straßenlaternen installiert, Bäume und Sträucher gepflanzt sowie Trockenrasen gesät. Durch Bordsteine hat er das „Eidechsen-Schutzgebiet“ zwischen Bahngleisen und der Zufahrt geschützt; dort herrscht ab sofort Parkverbot. Weiterhin tolerieren will die Stadt das Parken auf der Sickermulde rechts der Zufahrt zwischen Fahrbahn und Radweg.
Seltene Tierarten brauchen Schutz
„Wir wissen um die Parkplatznot der Pendler“, bedauert Sascha Reinhard, Projektleiter des EWL, und ergänzt: „Dennoch mussten wir die Anlage vor dem Winter fertigmachen. Die Fläche zwischen Bahngleisen und Zufahrt ist ein Eidechsen-Habitat. Dahin müssen die Tiere im Frühjahr zurückkehren können.“ Dort hat der EWL eine Rasenmischung mit einem hohen Kräuteranteil eingesät und viele Blütensträucher gepflanzt, die Insekten anlocken: „Die Fläche ist Wohnung und Speisekammer für die seltenen Tiere“, erklärt er. Als eine Art Grenzwall hat der EWL deshalb entlang des Eidechsen-Wohngebiets jetzt hohe Granit-Bordsteine eingebaut. „Wir sind sicher, dass sich die Pendler auch bei großer Not an das Parkverbot halten und die Tiere nicht gefährden wollen.“ Weiterhin ein Auge zudrücken will die Stadt, wenn auf dem Schotterrasen zwischen Straße und Radweg auf der rechten Zufahrtsseite geparkt wird. Dort ist Platz für immerhin rund 40 Fahrzeuge.
Weitere 130 Parkplätze geplant
Stadt arbeitet an Entspannung: Der zweite Bauabschnitt mit 130 weiteren Parkplätzen soll kommen. „Wir bereiten den Fördermittelantrag dafür vor“, sagt Ralf Bernhard, Leiter der Straßenbauabteilung, „Anlagen dieser Art werden vom Land bezuschusst.“ Sascha Reinhard freut sich, dass die Anlage so gut angenommen wird und durch die abwechslungsreiche Bepflanzung das Areal am Hauptbahnhof auch optisch aufwertet. Zur Sicherheit der Benutzer trägt auch die moderne LED-Beleuchtung bei: „Sie ist äußerst sparsam und leuchtet die Fläche gut aus“, meint er.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
