Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar – Herbst-Konjunkturbericht der IHK Pfalz: Unternehmen melden bessere Geschäfte
Geschäftsaussichten bleiben stabil
Nach mehr als einem Jahr melden die Unternehmen in der Pfalz wieder bessere Geschäfte. Und die Geschäftsaussichten lassen einen konstanten Konjunkturtrend erwarten, so die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz. Daran hat auch das Ergebnis der Bundestagswahl nichts geändert. Die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Betriebe lassen ebenfalls insgesamt auf eine stabile Entwicklung schließen. Allerdings fehlen im Herbst 2013 Impulse für eine konjunkturelle Belebung, die bisher überwiegend aus dem Ausland kamen. Der Export hat aber im Jahresverlauf merklich an Schwung verloren. Wie schon in den letzten Konjunkturumfragen sehen die Unternehmen den Aufwärtstrend bei den Energie- und Rohstoffpreisen sowie die Entwicklung der Binnenkonjunktur als Hauptrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung.
Industrie
Das aktuelle Geschäftsklima in der Industrie bewerten die Unternehmen günstiger als im Frühsommer. 55% der Befragten (Frühsommer: 49%) beurteilen ihre geschäftliche Situation als zufriedenstellend. Gut 30% (Frühsommer: 26%) bezeichnen die Lage als gut. Bei der geschäftlichen Perspektive rechnen zwei Drittel (Frühsommer: 60%) mit einer konstanten Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten. Zugleich geht knapp ein Viertel (23%) der befragten Hersteller von einer Belebung der Konjunktur aus, nur noch 10% (Frühsommer: 15%) sind pessimistisch. Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Industrieunternehmen wie schon in den letzten Monaten die hohen Energie- und Rohstoffpreise (58%; Mehrfachnennungen möglich), danach folgt die Befürchtung, dass die Nachfrage im Inland (46%) bzw. im Ausland (39%) nachlässt. Die Entwicklung der Arbeitskosten sehen 46% der Betriebe als Risiko. Probleme, Fachkräfte zu finden, haben 34% (Frühsommer: 28%). Beim Export sind die Erwartungen weiter gesunken: Inzwischen gehen rund 70% (Frühsommer: 57%) von einer konstanten Auslandsnachfrage in den nächsten zwölf Monaten aus, nur noch knapp 20% rechnen mit einer dynamischen Entwicklung. Die Investitionsplanungen der Hersteller sind von Vorsicht geprägt. Nur 17% (Frühsommer: 18%) planen eine Aufstockung des Etats, die Mehrheit der Befragten (54%; 56%) wollen ihre Ausgaben konstant halten. Hauptmotiv der geplanten Investitionen bleibt die Ersatzbeschaffung. Dies melden 79% der Hersteller (Mehrfachnennungen). Danach folgen Maßnahmen zur Rationalisierung (44%). Den aktuellen Personalstand halten wollen zwei Drittel der befragten Industrieunternehmen. Gleichzeitig denken mehr Unternehmen über eine Personalreduzierung (19%; Frühsommer: 20%) als über eine Aufstockung (14%; 13%) nach.
Handel
Nach einem flauen Frühjahr, an dem vor allem das Wetter schuld war, meldet der Handel nun eine leichte Erholung. So bewerten 60% (Frühsommer: 55%) der Befragten ihre geschäftliche Situation als befriedigend und 20% der Händler (13%) sprechen von einem guten Geschäftsklima. Dabei ist die Lage im Einzelhandel besser als Kfz- bzw. Großhandel. Für die nächsten zwölf Monate gehen die Unternehmen mehrheitlich (knapp 60%, Frühsommer: 54%) von einem konstanten Geschäftstrend aus, 27% (31%) der befragten rechnen mit einer spürbaren Erholung. Als Hauptrisikofaktoren sieht der Handel die Entwicklung der Binnenkonjunktur (65%; Mehrfachnennungen), an zweiter Stelle steht die Sorge um steigende Energiepreise (55%; Mehrfachnennungen). Die Investitionsbereitschaft im Handel bewegt sich auf einem gleichbleibendem Niveau: 17% der Händler wollen ihre Investitionsausgaben senken (Frühsommer: 38%) und 27% (16%) wollen verstärkt investieren. Investiert wird hauptsächlich zur Ersatzbeschaffung (70%; Mehrfachantworten). Vor allem Großhändler planen Investitionen, meist aber auch für Ersatzbeschaffungen und Rationalisierungsmaßnahmen. Über 60% der Unternehmen (Frühsommer 63%) wollen ihren Personalstand halten und 13% (Frühsommer: 10%) ziehen eine Aufstockung in Betracht.
Dienstleistungen
Im Vergleich zu Industrie und Handel bewerten die Dienstleistungsunternehmen das derzeitige Geschäftsklima weiterhin als überdurchschnittlich günstig. Dabei hat sich die Lage seit dem Frühsommer weiter verbessert So sprechen 39% der Betriebe von einem guten Geschäftsverlauf (Frühsommer 35%), 11% der Betriebe (21%) haben Grund zur Klage, vor allem im Transportgewerbe. Dort spricht ein Drittel der Unternehmen von einer schwachen Situation. 55% der befragten Dienstleistungsunternehmen gehen von einem konstanten Geschäftstrend für die nächsten zwölf Monate aus (Frühsommer: 66%), 23% (20%) rechnen mit einem Aufwärtstrend. Die größten Risiken sehen die Befragten bei den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (51%; Mehrfachnennungen) und der Inlandsnachfrage (46%), aber auch in puncto Fachkräftemangel (49%). Auch bei den Dienstleistern ist die Investitionsbereitschaft nicht sehr ausgeprägt. Sechs von zehn Betrieben (Frühsommer: 42%) wollen ihre Investitionsausgaben auf dem bisherigen Niveau halten, bei 14% (34%) sind höhere Ausgaben geplant, zumeist für Ersatzbeschaffungen (68%; Mehrfachnennungen). Das Beschäftigungsniveau halten will die Mehrheit der Unternehmen (63%, Frühsommer: 58%). Bei 25% (29%) steht ein Personalabbau im Raum, vor allem im Transportgewerbe. Im Gegensatz dazu erwägen viele unternehmensorientierte Dienstleister eine Aufstockung ihrer Belegschaft.
Der Konjunkturbericht der IHK Pfalz beruht auf der regelmäßigen Befragung von rund 1.500 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen. Sie repräsentieren rund 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pfalz. Die Ergebnisse sind nach Beschäftigtengrößenklassen gewichtet. Die Konjunkturberichte der IHK Pfalz finden Sie im Internet unter MailScanner hat einen möglichen Täuschungsversuch durch “www.pfalz.ihk24.de” festgestellt. www.pfalz.ihk24.de, Dokument-Nummer 417.