Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Bereits das neunte Mal wird eine Sehstation vor einem Mannheimer Gebäude aufgestellt. Die roten Sitzwürfel zeichnen besonders gelungene Architektur im Stadtgebiet Mannheims aus. Ab 13. September lenkt eine solche Sehstation das Augenmerk vorbeigehender Fußgänger auf die Turnhalle Plus X, Werftstraße 10.
„Mit einer ungewöhnlich breiten Palette an Möglichkeiten, die Halle außen wie innen flexibel zu nutzen, wird der Bau zum lebendigen Zentrum eines Stadtteils“, freute sich Bau- und Sportbürgermeister Lothar Quast über die Auszeichnung. „Insbesondere die Dachfläche als einladender Sport- und Aufenthaltsbereich ist Beispiel für eine gelungene und attraktive Gestaltung öffentlichen Raums mit hoher Ausstrahlungskraft in die Umgebung“, so der Bürgermeister.
Die Halle wurde 2008 vom Architektenbüro scholl.balbach.walker, Stuttgart, unter der Bauherrschaft der Stadt Mannheim fertiggestellt. Der Neubau besteht aus mehreren Ebenen und dient sowohl als Schul- und Vereinssporthalle als auch als Stadtteilzentrum. Äußerlich markant ist dabei zweifellos die Krone, eine Netzkonstruktion, die sich als Einfassung des Bolzplatzes über das Dach des Hallenkörpers spannt. Abends zeugt eine eindrucksvoll Beleuchtung von der Aktivität und Lebendigkeit des Begegnungsortes.
„Das Zusammenspiel von Ästhetik und gelungener Nutzungskonzeption überzeugte die Jury“, erklärte Dr. Martina Kubanek, Leiterin des Baukompetenzzentrums. „Der Neubau gibt als Stadtteilzentrum seiner Umgebung eine ganz neue Wahrnehmung und Qualität. Er lädt zu Kommunikation und Interaktion ein und trägt zur Attraktivitätssteigerung des gesamten Stadtviertels bei.”
Bis Oktober werden alle zwei Wochen die roten Würfel aus Sichtbeton aufgestellt. Sie dienen als Sitzgelegenheit vor zwölf Objekten, die eine unabhängige Jury ausgesucht hat. Die Jury, bestehend aus externen Architekten und internen Fachleuten hat dabei Kriterien, wie die äußere Erscheinung, wie fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein, die Detailausbildung und Materialwahl in die Beurteilung einfließen lassen. Dabei reicht das Spektrum von Plätzen über Wohngebäude, Bürogebäude, Bildungsbauten bis hin zu Kirchen aus den verschiedensten Epochen. Die Projekte finden sich nicht nur in der Mannheimer Innenstadt. Auch in den Stadtteilen lässt sich vorbildliche Baukultur entdecken. Für jede Sehstation hat die Jury einen Begleittext geschrieben, der verdeutlichen soll, warum gerade diese Bauten besonders gelungen sind. Der Text wird auf der Sitzfläche des jeweiligen Betonwürfels zu lesen sein. Ebenso ist ein QR-Code geschaltet, mit dem Sie per Handy direkt auf die städtische Website kommen, um weitere Infos zu dem Projekt zu erhalten.
Die Stadt Mannheim möchte das Thema Baukultur verstärkt in das Stadtbild und daher in das Bewusstsein bringen. Daher wird darauf geachtet, dass Wettbewerbe durchgeführt werden, kompetente Planungsbüros für einzelne Planungs- und Bauaufgaben beauftragt werden. Ebenso wurde der Gestaltungsbeirat eingerichtet, der die Stadt Mannheim als unabhängiges Gremium berät. Das Baukompetenzzentrum begleitet das Thema Baukultur mit Vorträgen und verschiedenen Aktionen.
Die nächsten Standorte werden immer ein paar Tage vorher auf der Internetseite der Stadt Mannheim unter www.mannheim.de/stadt-gestalten/sehstationen und über einen Flyer bekannt gegeben. Tatkräftig unterstützt wird das Baukompetenzzentrum vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung, der die Würfel aufstellt. Am Ende der Aktion gibt es die Möglichkeit, das persönliche Lieblingsobjekt auszuwählen. Das Projekt mit den meisten Stimmen wird dann vom Baukompetenzzentrum mit dem Mannheimer Baukulturpreis 2013 ausgezeichnet.
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