Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – Als Pharmazeutin begrüße ich die Informationsinitiative vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD), Landesärztekammer (LÄK), Landesapothekerkammer (LAK) Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitspolitischen Arbeitskreis Mitte (GPA-Mitte) sehr! Den Internet-Versandhandel im Arzneimittelbereich sehe ich schon lange kritisch. Gerade hier ist die Sicherheit des Produkts entscheidend. Es gibt es im Internet natürlich auch viele seriöse Anbieter – aber wer weiß schon, dass er im DIMDI-Register nachsehen sollte, bevor er ein Medikament bestellt?
Es ist vielen Menschen nicht bewusst, in welchem Ausmaß Arzneimittelfälschungen mittlerweile auf den Markt gebracht werden. Dabei werden nicht mehr, wie früher, „nur“ Potenzmittel ohne Wirkstoff und Schlankheitsmittel mit in Deutschland verbotenen Substanzen gehandelt, sondern auch Standardmedikamente, vom Blutdrucksenker bis zum Krebsmittel, zu vermeintlich günstigen Preisen angeboten. Die Zollbehörden können unmöglich alle Einfuhren überprüfen, daher muss davon ausgegangen werden, dass viele illegale Importe unentdeckt bleiben. Über „virtuelle Apotheken“, deren professionelle Aufmachung Seriösität vortäuscht, werden diese Produkte vermarktet – bestenfalls wirkungslos, schlimmstenfalls mit gefährlichen Nebenwirkungen.
Der neu aufgelegte Flyer fasst Fakten und Handlungsanweisungen gut zusammen und liegt erfreulicherweise bereits in vielen Arztpraxen und Apotheken aus.
Einziger Wermutstropfen: es wäre noch hilfreich gewesen, das angesprochene DIMDI-Sicherheitslogo auch abzubilden. Aber das ist wirklich nur ein Tropfen – es ist hervorragend, dass das wichtige Thema von einem breiten Bündnis in die Öffentlichkeit getragen wird!