Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar -„Die Unternehmen bewerten die allgemeinen Rahmenbedingungen am Wirtschaftsstandort Mannheim mit der Note „noch gut“, fasst Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer
(IHK) Rhein-Neckar, die Ergebnisse der Standortumfrage 2013 zusammen, an der sich 341 Mannheimer Unternehmen beteiligten. Die Umfrage fand nach 2009 nun zum zweiten Mal statt. „Fast zwei Drittel der Unternehmen bewerten die allgemeinen Rahmenbedingungen mit „gut“ oder „sehr gut“ so Nitschke. Die Zufriedenheit und positive Grundstimmung der Betriebe zeigt sich auch an den emotionalen Werten, wie „Wirtschafts- und Innovationskraft“ und „Zukunft“, die mit dem Standort verbunden werden.
Von Vorteil für die Unternehmen in Mannheim ist die geografische Lage der Stadt, inmitten der Rhein-Neckar Region. „Die Unternehmen profitieren ganz klar von der guten Anbindung an den Fernstraßen- und Schienennetzverkehr“, nennt Nitschke weitere wichtige Standort-faktoren für die Betriebe. „Gerade hinsichtlich des internationalen Wettbewerbs ist eine gute Verkehrsanbindung sehr wichtig“, so Nitschke. Dazu gehört aus Sicht der Mannheimer Betriebe auch der City-Airport Mannheim und eine regelmäßige Verbindung zwischen Berlin und Mannheim. „Wir haben dies als ein wichtiges Anliegen der Wirtschaft betont“, sagt Nitschke.
Kritisch sehen die Mannheimer Betriebe jedoch die Höhe der kommunalen Abgabenlast. „Angesichts von einem Haushaltsüberschuss der Stadt Mannheim in Höhe von 62,5 Mio. Euro im Jahr 2012, fordert die Wirtschaft die Stadt auf, umgehend wieder auf das frühere Hebesatzniveau von 415 Punkten zurückzukehren“, unterstreicht Nitschke die Kritik der Be-triebe an der städtischen Haushaltspolitik. Im Hinblick auf die Arbeit der Wirtschaftsförderung und Verwaltung moniert rund ein Drittel der Betriebe die Transparenz von Verwaltungsentscheidungen, die Reaktionsgeschwindigkeit der Verwaltung, sowie die Bearbeitungsdauer von Anliegen und Verfahren.
Hier sind die Noten gerade noch befriedigend.
Ein weiterer wichtiger Standortfaktor für die Betriebe ist die Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften. „Ganz besondere Relevanz hat sie für die Industrie“, berichtet Nitschke zu den Ergebnissen. Die Stadt kann im Wettbewerb um die zukünftigen Fach- und Führungskräfte die Betriebe unterstützen, indem sie für ein ausreichendes Betreuungsangebot für Kinder und Kleinkinder sorgt und damit den Betrieben und ihren Angestellten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert. „Die Wirtschaft erkennt die Anstrengungen der Stadt in diesem Bereich an, sieht aber weiterhin Verbesserungspotential“, berichtet Nitschke von den Erwartungen der Firmen an die Stadt im Zuge der Standortumfrage.
Auch „weiche“ Standortfaktoren wie die Wohnqualität sowie die Umwelt- und Lebensqualität spielen für die Unternehmerinnen und Unternehmer eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu 2009 haben diese Faktoren an Bedeutung gewonnen. Die Noten hierfür liegen im befriedi-genden Bereich, „für Fach- und Führungskräfte und deren Familien sind diese sogenannten „weichen“ Standortfaktoren aber wichtig“, ist sich Nitschke der Bedeutung bewusst.
Positiv von den Betrieben gesehen und mit gut bewertet werden die städtische Gesundheitsversor-gung und das Schulangebot. „Im Hinblick insbesondere auf die Berufsschulen fordert die Wirtschaft jedoch eine intakte Infrastruktur“, gibt Nitschke die Kritik der Betriebe am baulichen Zustand mancher Schulen an die Stadt weiter.