Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Das Thema Fachkräftemangel umtreibt die Pflegebranche. Experten rechnen damit, dass es in den kommenden Jahren immer schwerer werden wird, die Stellen in der Kranken- und Altenpflege mit gut ausgebildetem Personal zu besetzen. Um dieser Entwicklung rechtzeitig vorzubeugen, gab es Mitte Juli im Theresienkrankenhaus eine Konferenz der Bundesagentur für Arbeit und des IQ Netzwerks, an dem knapp 60 Krankenhaus- und Pflegedienstleitungen teilnahmen. Schwerpunkt dieser Veranstaltung war die mögliche Rekrutierung ausländischer Pflegefachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt.
Die Geschäftsführerin der Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik GmbH Dipl.-Kff. Abir Giacaman sowie der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ulrich Manz verliehen dem Thema besondere Bedeutung und lobten den Ansatz, rechtzeitig eine Weichenstellung vorzunehmen, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Fachlich führte Martina Gürkan von der Arbeitsagentur ein und zeigte, wie sich die Pflegebranche in der Metropolregion entwickelt: Der Anteil der dort Beschäftigten sei in den vergangenen Jahren um ein Fünftel gestiegen, auch die Zahl der Auszubildenden steige stetig. Dem gegenüber stehen zahlreiche Fachkräfte, die in den nächsten Jahren aus dem Beruf ausscheiden werden. Dieser Mangel werde aller Voraussicht nach nicht auszugleichen sein, sagte Gürkan.
Eine Möglichkeit, um dieser Diskrepanz zu entgegnen, sei die Qualifizierung ausländischer Fachkräfte. Das zeigten Teamleiterin Anja Brede, die über Angebote für Arbeitgeber seitens der Arbeitsagentur sprach, sowie Hüseyin Ertunc vom Netzwerk IQ Baden-Württemberg, der die Hürden des Berufsfeststellungsgesetzes erläuterte und auf die Beratungsstellen in der Region verwies. Christoph Schickle vom Regierungspräsidium Karlsruhe zeigte in seinem Vortrag, wie das Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte funktioniert und wie sich Interessenten nachqualifizieren können. Mit diesen Eindrücken kamen die Teilnehmer des Pflegeforums ins Gespräch und tauschten sich anschließend über Strategien gegen den Fachkräftemangel aus. (ckl)