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Mannheim – Mit der IHK in die Zukunft

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – IHK Rhein-Neckar baut Programm zur Fachkräftesicherung aus

Mannheim, 18. Juli 2013. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar baut ihr Programm zur Fachkräftesicherung aus. Ziel ist es, die Firmen in der Region fit für den Wandel auf dem Arbeitsmarkt zu machen.
„Bis 2030 werden allein in unserem Kammerbezirk bis zu 46.000 beruflich Qualifizierte fehlen. Einzelne Unternehmen, vor allem aus dem Mittelstand, können bereits jetzt aus eigener Kraft ihre Lehrstellen nicht mehr besetzen, da sie im Wettbewerb mit den anderen nicht mithalten können“, erklärt IHK-Präsident Dr. Gerhard Vogel. „Vor diesem Hintergrund muss man zukunftsorientiert denken und handeln: Jeder ist ein potentieller Arbeitnehmer und daher wichtig für die Unternehmen – vom Schüler, der sich aktuell für praktische Inhalte interessiert, bis hin zum Ingenieur aus dem Ausland, der die eigene Belegschaft dringend unterstützen kann.“

Im neuen IHK-Fachkräfteprogramm, das die Vollversammlung der IHK mit 1,8 Millionen Euro ausgestattet hat, werden daher die bisherigen IHK-Aktivitäten in den Bereichen Aus- und Weiterbildung gebündelt und auf neue, für den Arbeitsmarkt wichtige Zielgruppen ausgerichtet. So werden zum Beispiel die IHK-Ausbildungsbotschafter ab diesem Sommer bei Sport- und Freizeitvereinen im Einsatz sein, um Jugendlichen persönliche Einblicke in die Berufswelt zu ermöglichen. Zusätzlich bietet die IHK im Rahmen dieser Kooperationen ihre individuellen Matching-Angebote an, mit denen Jugendliche und Firmen gezielt zusammengebracht werden. „Im Wettbewerb um die begehrten Nachwuchskräfte muss man diese direkt in ihrem privaten Umfeld ansprechen. Die persönliche Nähe spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Berufswahl, “ so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke.

Um bei Schülern versteckte Fähigkeiten in den technisch-gewerblichen und kaufmännischen Bereichen zu entdecken und gleichzeitig zu fördern, plant die IHK außerdem an allen allgemeinbildenden Schülern im Kammerbezirk den sogenannten „Online-Talenttest“ anzubieten. Schüler ab der siebten Klasse sollen damit ihre individuellen Stärken besser kennen lernen. Gleichzeitig wird ihnen ein Berufsbereich, der sie aufgrund der Auswertung interessieren könnte, empfohlen. Das Besondere am „IHK-Talenttest“ ist die Verknüpfung mit einem Online-Praktikumsportal. „Erfährt ein Mädchen zum Beispiel, dass der Beruf der Automechanikerin zu ihr passen könnte, kann sie gleich nach Firmen suchen, die hierfür in der Umgebung Praktika anbieten“, erläutert Nitschke. Gleichzeitig können Jugendliche selbst aktiv werden, in dem sie ihr Profil in das Portal einstellen und so von interessierten Unternehmen gefunden werden können.

Um individuelle Stärken und Schwächen von Schülern geht es auch im „Berufseignungstest“, der speziell für die Vorabgangsklasse der jeweiligen Schulart konzipiert wird. Jedem Jugendlichen wird nach der Teilnahme eine elektronische Auswertung, etwa als PDF-Dokument, zur Verfügung gestellt, das er für Bewerbungen verwenden kann. „Der Vorteil liegt auf der Hand:
Schwächere Jugendliche sollen nicht nur an ihren Noten gemessen werden; mit dem Ergebnis des Tests zeigen sie den Firmen, was in ihnen steckt und können von sich überzeugen“, so Nitschke. Zusätzlich wird der Berufseignungstest mit der IHK-Onlinelehrstellenbörse verknüpft sein, so dass die Jugendlichen individuell passende freie Ausbildungsplätze sehen.
Die IHK-Aktivitäten an den Schulen, zu denen bereits unter anderem die Bildungspartnerschaften und die Ausbildungsbotschafter zählen, werden ergänzt durch den „Tag der Berufsorientierung“, der ab 2014 flächendeckend allen allgemeinbildenden Schulen angeboten wird.

Ein wichtiges Potential für die Firmen birgt zeitgleich die große Zahl an Studienabbrechern. „Allein bei den Studienanfängern beenden rund 25 Prozent ihr Studium vorzeitig, weil sie vielleicht das falsche Studienfach gewählt haben. Was zunächst vielleicht als ein Bruch im Lebenslauf aussieht, kann der Start in eine erfolgreiche Karriere sein. Die wenigsten wissen, welche Chancen sich mit einer abgeschlossenen Aus- und Weiterbildung bieten: Vom ersten Tag an ist man fest im Unternehmen integriert und erhält so die verdiente Anerkennung, “ betont Nitschke. Mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim und Mosbach startet die IHK Rhein-Neckar daher zum Herbstsemester ein Pilotprojekt. Bei Studienabbruch werden hier junge Menschen zukünftig direkt über die Beratungsangebote der IHK in Sachen Ausbildung informiert. Und wenn sie sich für eine Ausbildung entscheiden, haben die ehemaligen Studienabbrecher einen großen Vorteil, da sich bei ihnen die Ausbildungszeit im besten Fall halbieren kann.

Um Fachkräfte für die regionalen Firmen zu rekrutieren, setzt die IHK auch beim Ausbildungspersonal an. Im Verbundprojekt „Stark für Ausbildung“, das von der Bildungs-GmbH des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
(DIHK) koordiniert wird, werden betriebliche Ausbilder gezielt im Umgang mit schwächeren Auszubildenden geschult.

Ein weiterer wichtiger Baustein des IHK-Fachkräftesicherungsprogrammes ist die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Deren Bildungsabschlüsse können nach dem 2012 verabschiedeten Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz in Deutschland anerkannt werden.
Hier engagiert sich die IHK Rhein-Neckar zusammen mit anderen Kammern bei der zentralen Anerkennungsstelle IHK FOSA (Foreign Skills Approval) mit Sitz in Nürnberg. In Heidelberg unterstützt die IHK bei einer Unternehmensinitiative zur Rekrutierung von spanischen Auszubildenden. „Ein Wirtschaftsstandort wird jedoch erst attraktiv, wenn auch das Lebensumfeld für die Angehörigen der Arbeitnehmer stimmt. Hierzu zählen zum Beispiel
Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten oder die Chance, sich ehrenamtlich zu engagieren“, so Nitschke. Die IHK Rhein-Neckar hat daher beschlossen, in der Region ein sogenanntes Partner-Support-Programm (PSP) zu etablieren, um dadurch verstärkt Arbeitnehmern aus dem Ausland und ihren Familien das Leben in der Metropolregion Rhein-Neckar zu erleichtern. Entwickelt wurde das Konzept in Zusammenarbeit von den Industrie- und Handelskammern in Deutschland mit den Auslandshandelskammern (AHK). Unternehmen, die internationale Fach- und Führungskräfte beschäftigen, sowie die Partnerinnen und Partner dieser Fach- und Führungskräfte werden durch diese Leistung von der IHK Rhein-Neckar unterstützt. Das Programm wird bereits weltweit an zehn AHK-Standorten und in Deutschland bei der IHK Lüneburg-Wolfsburg erfolgreich durchgeführt.

Bildquelle: IHK Rhein-Neckar

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