Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar – Die FWG-Fraktion hatte von Anfang an keine Zweifel daran, dass die wirtschaftlichen Interessen des weltgrößten Chemiekonzerns BASF SE Vorrang vor dem Denkmalschutz haben werden. Insofern ist die Entscheidung der Stadt als untere Denkmalschutzbehörde zugunsten des Abriss’ des 1957 errichteten BASF-Hochhauses, damals das größte Verwaltungsgebäude Deutschlands, für die FWG-Fraktion auch keinesfalls überraschend. Es stellt sich jedoch dabei für die FWG die Frage, wie man künftig in Ludwigshafen – und darüber hinaus – mit anderen, gleichfalls unter Denkmalschutz stehenden typischen Gebäuden der 50er- und 60er-Jahre verfährt. Zum Beispiel in LU mit der 1951 errichteten Neuapostolischen Kirche in der Hohenzollernstraße, wenn dort einmal die Frage teuere Sanierung oder Abriss zur Entscheidung anstehen sollte; oder bei dem 1956 erbauten Hallenbad Nord in der Pettenkoferstraße; oder auch bei der Friedrich-Eberthalle, die 1965 ihren Betrieb aufnahm. Alle drei Gebäude “schützt” zur Zeit noch der Denkmalschutz. Dem Hallenbad Nord wurde aber schon Ende der 90er-Jahre von der selben “Deutschen Gesellschaft für das Badewesen”, die aktuell das für das Bliesbad negative Gutachten erstellt hat, bescheinigt, dass jegliche Investitionen sinnlos wären. Und das Beispiel des Pfalzbaus, der 1968 seinen Betrieb aufgenommen hatte und für dessen Sanierungskosten von über 40 Millionen Euro man durchaus auch hätte einen modernen Neubau erstellen können, zeigt, vor welcher Entscheidung – Wirtschaftlichkeit vs. Denkmalschutz – man bei einer schon heute absehbaren Generalsanierung der Eberthalle stehen wird. Mit Verweis auf das BASF-Hochhaus lässt sich in Zukunft fast jeder Abriss begründen. Mit welchem Recht, fragt die FWG-Fraktion ferner, kann das Landesamt für Denkmalpflege bei Anlegung gleicher Maßstäbe einen Abriss verbieten und privaten Hausbesitzern
Vorschriften / Auflagen bezüglich deren Umgang mit ihrem unter Denkmalschutz stehenden Eigentum machen. Vor dem Gesetz sind doch bekanntlich alle gleich!