Weinheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Für ein Gefühl des Willkommenseins
Weinheimer Wachenburg hat mit der neuen Gastronomie-Pächterin Juliane Wasser große Pläne – Ausbau bis Mai 2013
Weinheim. Hochzeiten und Hochzeitsmessen, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Bälle, Partys, Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt, der Burghof als Biergarten und die Schenke mit regionalen Spezialitäten – die Weinheimer Wachenburg soll künftig, wie es auch topographisch der Fall ist – bei den gastronomischen Einrichtungen ganz oben sein. Vertreter des Weinheimer Corpsstudentenverbandes WVAC stellten gestern im Rathaus für Oberbürgermeister Heiner Bernhard die künftige Pächterin der Wachenburg-Gastronomie vor: Sie heißt Juliane Wasser und hat durchaus Referenzen von markanten und herrschaftlichen gastronomischen Einrichtungen der Region: Die letzten 14 Jahre führte die gebürtige Speyerin in Heidelberg das Palais Prinz Carl. Weil das Anwesen grundlegend saniert wird, hat sich die Gastronomie-Chefin in der Region umgesehen. „Gastronomie ist meine Leidenschaft und die Wachenburg bietet genau das, was wir umsetzen wollen“, beschrieb sie gestern. Um das alte Burggemäuer als moderne gastronomische Einrichtung mit passender Logistik zu versorgen, investiert der Verband bis nächsten Mai rund 750 000 Euro in Gebäude und Technik.
Frank Eversz, Vize-Vorsitzender des WVAC und wohnhaft in Weinheim, sprach davon, dass Juliane Wasser schnell zur Wunschkandidaten geworden war. Zehn Interessenten hatten sich gleich nach Bekanntgabe der Pächtersuche gemeldet, drei waren in die engere Auswahl gekommen. „Dann war es schnell klar“, berichtete er. Was den Ausschlag gab: „Sie ist jemand, der personlich viel Wärme ausstrahlt und das Gefühl des Willkommenseins verbreitet.“ In der Tat: Die Frau sprüht vor Ideen, was Oberbürgermeister Heiner Bernhard und Stadt- und Tourismusmanagerin Maria Zimmermann gleich begeisterte. Jazzfrühstück, Krimi-Dinner, Kabarett, Open-Air-Kino, Gesellschaften aller Art, dafür sei die Burganlage mit ihrem grandiosen Blick über die Ebene ideal, findet die neue Wirtin. Ausflügler und Odenwald-Wanderer sollen ebenso zufrieden sein wie Feinschmecker am Abend. „Unsere Karte wird das landestypische Flair der Burg aufnehmen“, so Juliane Wasser.
Am 1. Mai 2013 wird die Burg als modernes Gastronomie-Ensemble neu eröffnet. Zwei neue Küchen stehen dann zur Verfügung. Eine in der Burgschenke, die zweite direkt im Palas-Gebäude, um von dort größere Gesellschaften bekochen zu können. Außerdem kündigte Steffen Seiferheld, Weinheimer Architekt und Vorsitzender des Wachenberg-Ausschusses im WVAC, an, dass zwei Warenaufzüge die Versorgung gerade großer Gruppen schnell abzuwickeln helfen. Zu den weiteren baulichen Verbesserungen zählt auch die Sanierung der Toiletten und die Ergänzung um eine Behindertentoilette. Die Bauarbeiten haben gerade begonnen – der 1. Mai ist als Wiedereröffnung gesetzt, weil die Corpsstudenten Mitte des Wonnemonats ein ganz besonderes Jahr beginnen. Es ist das 50-jährige Bestehen des Verbandes und der 100. Jahrestag der Fertigstellung der Wachenburg, die sich so lange im Besitz der Studenten befindet.
Bislang war die Stadt als Verpächter der Gastronomie eingesetzt, obwohl die Burganlage dem Studentenverband gehört. Seit April dieses Jahres tragen die Verbände auch die unternehmerische Verantwortung für die Bewirtschaftung der Burg. OB Bernhard jedenfalls freut sich auf den frischen Wind auf dem Weinheimer Hausberg. „Wir sind die Zweiburgenstadt, das sind unsere Wahrzeichen und wir geben einfach gerne damit an.“
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