Mannheim /Metropolregion Rhein-Neckar – Auszubildende lernen Pflege in Polen kennen – 2012 und 2013 verbringen jeweils zehn angehende Altenpfleger drei Wochen in Warschau
Eine besondere Ausbildungsstation steht für zehn angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger der Mannheimer Caritas auf dem Programm: Im Oktober fahren sie für drei Wochen nach Warschau und lernen dort die Pflege in einem polnischen Caritas-Pflegeheim kennen. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt kam durch den guten Kontakt zwischen dem Caritasverband Mannheim und dem Caritasverband der Erzdiözese Warschau zustande. Darüber hinaus verbringt eine Gruppe von Ausbildungsanleitern Anfang September eine Woche in Polen, um das polnische Pflegesystem kennen zu lernen. Auch 2013 werden eine Gruppe von Azubis und eine Gruppe von Fachkräften nach Warschau fahren.
Für den Auslandseinsatz mussten sich die Auszubildenden, die derzeit im zweiten Lehrjahr sind, mit einem Motivationsschreiben bewerben. Fünf der zehn arbeiten im Joseph-Bauer-Haus, zwei im SeniorenPflegeZentrum Seckenheim, eine im Maria-Scherer-Haus und zwei im Maria Frieden Pflegezentrum. „Ich möchte Auslandserfahrung sammeln und sehen, wie andere Leute pflegen“, sagt Alexandra Worster, Auszubildende im SeniorenPflegeZentrum Seckenheim. Selma Dad, Auszubildende im Jose¬¬ph-Bauer-Haus, möchte selbständiger werden: Sie sei zu Hause die Jüngste, erklärt sie. Die größte Sorge der beiden: Dass es Probleme in den Gastfamilien gibt. Dort wohnen sie in den drei Wochen.
In Warschau arbeiten die Deutschen zehn Tage lang in einem Pflegeheim. Dort machen sie die gleichen Schichten mit wie die Einheimischen: täglich von sieben bis 19 Uhr. Wegen dieser hohen Stundenzahl beschränkt sich der Pflegeanteil auf zehn Tage. In der restlichen Zeit gibt es zwei Fortbildungen zum Thema Hospizarbeit und Wachkoma – beides Bereiche, in denen sowohl die Mannheimer als auch die Warschauer Caritas tätig sind. In den Fortbildungen soll es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Arbeit gehen.
Außerdem sind eine Stadtführung, ein Abend der Begegnung und Programm mit den Pflegefamilien geplant. Daneben haben die Auszubildenden natürlich Zeit, Warschau zu entdecken. Alexandra Worster freut sich schon aufs Shoppen – und auf die Bewohner der Station sowie auf die Herausforderung, in der fremden Umgebung zu arbeiten. In drei Sprachtrainings lernen die Deutschen ein paar polnische Sätze, so dass sie die Pflegeheimbewohner begrüßen und sich ihnen vorstellen können. Ansonsten müssen sie sich mit Englisch durchschlagen. Inklusive der Sprachtrainings gibt es sieben Vorbereitungstreffen, in denen sie unter anderem mit dem Leben in Polen, der Geschichte des Landes und kulturellen Unterschieden vertraut gemacht werden. Fabian Kaspar aus Maria Frieden freut sich auf die andere Kultur: „Ich bin gespannt, wie es sich dort leben lässt“, sagt er. (juk)
BU: Gemeinsame Vorbereitung auf den Polen-Aufenthalt: Die Auszubildenden lernen unter anderem wichtige Sätze auf Polnisch. Foto: Koch