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Mannheim – Medizinische Fakultät Heidelberg in Mannheim: Finanzielles Defizit macht strukturelle Veränderungen notwendig

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Ministerin Bauer: Probleme sind hausgemacht. Ein schlichtes „weiter so“ kann es nicht geben – 2006 hat in Baden-Württemberg den Ausbau der Fakultät Heidelberg in Mannheim zur Vollfakultät beschlossen und in diesem Zusammenhang den Aufbau der Vorklinik mit einmalig 10 Millionen Euro und einer sukzessiven Erhöhung des jährlichen Zuschusses um 10,3 Millionen Euro auf dann 59,55 Millionen finanziert. Dennoch konnte die Fakultät Mannheim ihren Haushalt in den letzten drei Jahren nur durch die Umwidmung von Investitionsmitteln in konsumtive Mittel ausgleichen. Wesentliche Ursachen dafür sind

• eine Fehlallokation der für den Ausbau der Vorklinik zur Verfügung gestellten Mittel
• hohe Belastung durch überdimensionierte Anmietungen
• hohe Kostenerstattung an das Klinikum Mannheim (2011: 16,59 Mio. Euro; lt. Rechnungshof um jährlich 4,8 Mio. Euro zu hoch).

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst weist nun zunächst die Medizinische Fakultät an, Zahlungen an das Klinikum Mannheim GmbH im Hinblick auf die Empfehlungen des Rechnungshofes nur unter Vorbehalt und unter Berücksichtigung eines Abschlages von jährlich 3,0 Mio. Euro zu leisten. Ein entsprechendes Schreiben des Ministeriums befindet sich auf dem Weg zur Universität Heidelberg.

Ministerin Bauer: „Das strukturelle Defizit liegt indes noch deutlich höher, als die vom Rechnungshof empfohlenen Entlastungen aus dem Kostenerstattungsvertrag mit dem Klinikum Mannheim.“ Im Vergleich mit anderen medizinischen Fakultäten werde ersichtlich, dass die gegenwärtige Mittelausstattung genügt, um eine vollwertige Fakultät der Größe Mannheims inklusive Vorklinik zu betreiben.

Die Fakultät beschreibt ihr Defizit selbst hingegen wie folgt: Sie benötigt zusätzlich einmalig 14 Millionen Euro, um den Investitionsstau zu beseitigen (Geräte und Forschungsausstattung), sowie eine Erhöhung des jährlichen Zuschusses um 7,7 auf dann 67,25 Millionen, um die nach wie vor vakanten Professuren im Bereich der Vorklinik zu besetzen und eine stabile Finanzsituation herzustellen.
Diese strukturelle Schieflage sei von der Vorgängerregierung entweder nicht erkannt, oder trotz besseren Wissens nicht angegangen worden. „Das bestehende Finanzvolumen reicht an anderen Fakultäten vergleichbarer Größe aus. Wieso in Mannheim nicht?“, fragt Bauer. Sie ergänzt: „Mehr Mittel für Mannheim bedeuten im Umkehrschluss weniger Landesmittel für andere Fakultäten.“ Es könne aber nicht sein, dass diese für die dortige Schieflage büßen müssten.

Es müsse deshalb jetzt darum gehen, innerhalb des bestehenden Finanzrahmens anderweitig tragfähige Lösungen zu finden. Andernfalls wäre die Mannheimer Fakultät binnen weniger Jahre handlungsunfähig. Das Ministerium steht deshalb in vollem Umfang hinter Dekan Prof. Bicker und dessen Bemühen um eine tragfähige Lösung.

Das strukturelle Defizit der Mannheimer müsse durch engere Zusammenarbeit und die Hebung von Synergien mit der Medizinischen Schwester-Fakultät Heidelberg behoben werden. In diesem Zusammenhang ist auch die Kostenerstattung gegenüber dem Klinikum Mannheim zu überprüfen. Wichtig sei, den herausragenden Medizinstandort Metropolregion Rhein-Neckar zu sichern und dabei die Stärken der jeweiligen Standorte zu nutzen.

„Gerade vor dem Hintergrund der Sorge der Studierenden geht es uns in besonderer Weise um die Qualität in Forschung und Lehre“, sagt Bauer. Sie werde den Wissenschaftsrat deshalb um eine Evaluation der Mannheimer Fakultät bitten: „Die Ergebnisse werden in die Lösungsfindung einfließen.“

Ein dauerhaftes und tragfähiges Ergebnis müsse allen Beteiligten gleichermaßen am Herzen liegen. Ein schlichtes „weiter so“ könne es angesichts des strukturellen Defizits aber nicht geben.

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