• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Hemsbach – Feuerwehr Hemsbach zu Gast im Landtag

Hemsbach/Metropolregion Rhein-Neckar – Auf Einladung der SPD-Landtagsfraktion fuhr eine Delegation der Hemsbacher Feuerwehr in unsere Landeshauptstadt. Dort fand im Landtag der „Tag des Katastrophenschutzes“ statt. Erklärtes Ziel der Veranstaltung war, die Beteiligung der Träger des Katastrophenschutzes (Feuerwehr und Rettungsdienstorganisationen), am künftigen Katastrophenschutz-Konzept des Landes Baden-Württemberg. Es sollten Ziele und Vorstellungen formuliert werden, um den Bereich Katastrophenschutz für die ehrenamtlichen Helfer attraktiver zu gestalten. Neben interessanten Fachvorträgen, bot der Tag vor allem Gelegenheit, mit den Verantwortlichen im Landtag Probleme des Katastrophenschutzes zu besprechen.
Dabei nutzte die Delegation die Gelegenheit, auf die schwierige Situation in der Feuerwehr Hemsbach hinzuweisen. Im Jahr 2000 erklärte sich die örtliche Feuerwehr bereit, neue Aufgaben im Katastrophenschutz zu übernehmen. Hierfür stationierte der Bund ein Dekontaminationsfahrzeug in Hemsbach. Mit Enthusiasmus engagierten sich die ehrenamtlichen Helfer in Hemsbach. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer absolvierten zeitaufwändige und anspruchsvolle Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. In vielen Stunden wurde, unter anderem, das Beladungskonzept angepasst und verfeinert. Mehrere Übungen im Jahr stellten sicher, dass im Ernstfall alles glatt läuft. Der Ernstfall trat auch ein. Während der Maul und Klauenseuche waren die Hemsbacher Dekontaminationsprofis im Einsatz. Auch während der Fußballweltmeisterschaft 2006 fuhr man zu jedem Spiel nach Stuttgart und stand dort für einen Ernstfall bereit. Zahlreiche Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker lobten das hohe Engagement, mit dem sich die Feuerwehr in Hemsbach aktiv für den Katastrophenschutz einsetzte.
Dann allerdings, kam ein harter Schnitt. Das Katastrophenkonzept des Bundes sah nur noch eine Dekontaminationseinheit pro Landkreis vor. Die Einheit Hemsbach wurde disloziert. Dies war ein Schock für alle, die unzählige Stunden ihrer Freizeit investiert hatten. „Damit wird ehrenamtliches Engagement und Motivation für’s Ehrenamt vernichtet und Vertrauen in die Konzepte zerstört.“, richtete Stadtbrandmeister Thomas Pohl am Samstag seinen Appell an den Landtagsabgeordneten Thomas Funk, Beauftragter für Rettungsdienste und Katastrophenschutz.
Alle guten Argumente und auch Protest seitens der Feuerwehr Hemsbach, konnten die Verlegung der Einheit in den Neckar-Odenwald-Kreis nicht verhindern. Allerdings konnte man erreichen, dass eine Landeseinheit gleicher Bauweise, künftig in Hemsbach stationiert wurde. Der Freude über die Stationierung, folgte die nächste herbe Enttäuschung. Die übernommene Einheit, war in nicht funktionstüchtigem Zustand. In zahlreichen Aufstellungen, mit rund 40 Bildern, wurden die Mängel an die übergeordneten Behörden gemeldet. Fahrzeug und Ausstattung waren für den Soforteinsatz ungeeignet. Trotz der Enttäuschung machten sich die ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr, an die teils sehr komplexen Reparaturen. Es mussten zahlreiche Haushalts- und Beschaffungsvorschriften beachtet werden. Das häufigste Problem war stets eine Kostenübernahme zu erreichen. Dieser nervenaufreibende Prozess zog sich über zwei Jahre hin. Nun war das Fahrzeug und seine Beladung wieder in einem einsatzbereiten Zustand.
Doch leider kam es noch schlimmer. Anfang des Jahres wurde die Feuerwehr angewiesen, die Schutzkleidung, welche seinerzeit mit dem Bundesfahrzeug ausgeliefert worden war, abzugeben. „Diese Ausstattung ist für ein Landesfahrzeug nicht vorgesehen“ so die unverständliche, aber verbindliche Antwort des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Die Einsatzbereiche decken sich allerdings, sowohl für Bundes- als auch für Landeseinheiten. Im Umgang mit gefährlichen Stoffen ist diese Schutzkleidung unbedingt erforderlich. Dies führte erneut zur unausvermeidlichen „außer Dienst Stellung“ der Dekontaminationseinheit in Hemsbach. Ohne adäquate Schutzkleidung kann kein Feuerwehrangehöriger in einen Einsatz gehen. Da es sich um eine Katastrophenschutzeinheit des Landes handelt, ist es nicht möglich, die fehlende Ausstattung aus Haushaltsmitteln der Stadt Hemsbach zu finanzieren.
Genau diese Problematik konnten die ehrenamtlichen Helfer aus Hemsbach direkt mit den Verantwortlichen besprechen. Das Problem war in der gesamten Dimension so nicht bekannt. Sowohl der Beauftragte für Katastrophenschutz, als auch der Innenminister Reinhold Gall und Landesbranddirektor Schröder sicherten eine baldige Lösung der Problematik zu. Insbesondere Innenminister Reinhold Gall, hatte als aktiver Feuerwehrangehörige Verständnis für die „katastrophalen Auswirkungen“ der bisherigen Maßnahmen, auf die Motivation der Katastrophenschutzeinheit in Hemsbach.
In einem waren sich alle Gesprächspartner einig – eine Beschaffung der Schutzkleidung in Hemsbach ist schnellstmöglich notwendig. Denn eine nicht einsatzbereite Einheit, kann man sich schon gar nicht leisten.
Mit vielen interessanten Eindrücken aus den Fachvorträgen und dem guten Gefühl etwas erreicht zu haben, fuhr man zurück nach Hemsbach.
Text: Lukas Polzin / Bild: Feuerwehr Hemsbach) – www.feuerwehr-hemsbach.de
Bild: Die Delegation rund um Stadtbrandmeister Thomas Pohl im Gespräch mit Innenminister Gall im Landtag
v.l.n.r.: Lukas Polzin, Thomas Pohl, Reinhold Gall, Joachim Steilen, Thorsten Rheinfrank

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



///MRN-News.de