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Speyer – Bischof Wiesemann: Gesellschaft und Kirche brauchen den Geist Gottes – Pfingsten weist den Weg der Liebe und des Vertrauens

Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar (is). Als Fest gegen den Ungeist in der Welt, gegen Mutlosigkeit, Verzweiflung und Zerstörung, bezeichnete Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Pfingstsonntag im Speyerer Dom das Pfingstfest. In der Gesellschaft wie auch in der Kirche werde der Geist Gottes gebraucht, der den befreienden Weg zwischen Fatalismus und Empörung weise: den Weg der Liebe und des Vertrauens.

In seiner Predigt im bis zum letzten Platz gefüllten Dom knüpfte der Bischof an das Epos “Reineke Fuchs” von Goethe an, das als bitter-ironischer Gesellschaftsspiegel auch in der modernen Welt nichts an Aktualität eingebüßt habe. “Es handelt sich um die Weltgeschichte im scharf ironischen Gegensatz zur göttlichen Heilsgeschichte, sozusagen um die unheilige Fügung des Weltgeschehens, die den rücksichtslos Cleveren immer wieder nach oben spült.” Der Skandal dieser Art von Weltordnung, die sich für Goethe immer wiederhole, scheine in der Natur des Menschen begründet zu sein, die nur allzu bereit sei, sich moralisch korrumpieren zu lassen und es mit den Siegreichen, Erfolgreichen zu halten.

Wiesemann widersprach jedoch dieser zynischen und pessimistischen These. Der Auffassung, dass der Mensch dem andern gegenüber wie ein Wolf sei – also ein Rivale und Feind -, stellte er die Einsicht des heiligen Thomas von Aquin gegenüber, von Natur her sei der Mensch eigentlich dem Menschen ein Freund. „Im tiefsten Inneren der Schöpfung ist dem Menschen ein guter Geist eingehaucht – und so zwar so weitgehend, dass er gegebenenfalls sogar bereit ist, sein Leben für den anderen einzusetzen: die Mutter etwa von Anfang an für ihr Kind.“ Nicht der Kampf, nicht der Krieg, sei der Vater aller Dinge, sondern der Schöpfergeist, der Geist der Liebe. Dieser Schöpfungsoptimismus macht nicht blind für die Macht des Bösen. „Er ist keine rosarote Brille, die uns von allem Bösen freispricht – sondern im Gegenteil: Er schärft den Blick für das Kranke, das Kaputtmachende, das in Wurzel Zerstörerische, Misstrauen Säende, Lebensmut tödlich Verletzende.“

Musikalisch festlich gestaltet wurde das Pontifikalamt unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori von der Jugendkantorei am Dom zu Speyer, dem Domchor, den Dombläsern sowie Domorganist Markus Eichenlaub unter anderem mit Charles Villiers Stanfords “Mass in B”.

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