Neustadt / Metropolregion Rhein-Neckar – „Ich glaube, ich spreche allen aus der Seele, wenn ich sage: Ich bin froh, dass es geschafft ist und der Verkehr wieder normal fließt“, sagte Oberbürgermeister am heutigen Montag, 7. Mai, bei der offiziellen Verkehrsfreigabe der Maximilianstraße. Sicher sei die Ruhe während der Sperrung für die Anwohner zum Schlafen und Denken angenehm gewesen, aber auch schwierig für jene, die eine Firma leiten. Immerhin: zum gestrigen verkaufsoffenen Sonntag konnten Besucher die Straße bereits nutzen.
Gebaut worden war auf einer Länge von 360 Metern zwischen Wiesenstraße und Rosengarten. Im August und September vergangenen Jahres war zunächst der Kreuzungsbereich Maximilianstraße und Wiesenstraße an der Reihe. Von September 2011 bis Mai 2012 dann der Abschnitt bis zur Hausnummer 39. Insgesamt lag die Bauzeit bei 250 Tagen. Die Baukosten werden auf rund 837.000 Euro beziffert.
Einst, so Löffler in einem kleinen historischen Rückblick, bauten viele wohlhabende Winzer und Schaumweinhändler ihre Wohnhäuser inklusive Kelterräume und Großkellern in der Maximilianstraße, die übrigens bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts noch Mannheimer Straße hieß. So stehe man auch heute auf umfangreichen unterirdischen Anlagen, zur Eröffnung war in den Hof der Heim´schen Sektkellerei geladen worden.
Zu den durchgeführten Arbeiten:
Die alte Straßenanlage bestand aus einem etwa 14 Zentimeter starken Asphaltüberbau, welcher auf das bestehende Kopfsteinpflaster aufgebracht wurde. Aufgrund der Verkehrsbedeutung und der veralteten Bauweise, sowie der Schäden im Straßenkörper war die Sanierung der Maximilianstraße erforderlich geworden. Der alte Straßenaufbau wurde bis zu einer Tiefe von rund 65 Zentimeter ausgekoffert und entsorgt. Anschließend wurden sowohl die Kanaltrasse für Schmutz- und Regenwasserkanal als auch die Anschlüsse der Hausentsorgung ausgekoffert, sowie die Rohre verlegt.
Nach Verlegung der Kanalleitung beziehungsweise teilweise zeitgleich wurden die Wasserleitung und auch die Stromleitung erneuert. Danach begann man, die Straßenoberfläche herzustellen.
Der Aufbau des Straßenkörpers besteht (von unten nach oben): 39 Zentimeter Frostschutzmaterial, 14 Zentimeter Asphalttragschicht, 8 Zentimeter Asphaltbinderschicht und 4 Zentimeter Asphaltdeckschicht. Die Gehwege wurden wie folgt aufgebaut (ebenfalls von unten nach oben): 27 Zentimeter Kiestragschicht, 3 Zentimeter Brechsand-Splitt und 10 Zentimeter Betonpflaster (Parkettstein, verlegt im Fischgrädverband, Farbe: betongrau)Auch die Erneuerung der Beleuchtungsanlage über die komplette Länge der Maßnahme, sowie die Erneuerung der Signalanlage Ecke Wiesenstraße standen auf der Liste. Ausführlich untersucht und diskutiert worden war von den Experten im Vorfeld der Bau eines Radweges. Dies war jedoch nicht zu realisieren, da die erforderlichen Normgrößen nicht erreicht werden konnten – auch deshalb, weil in den Kreuzungsbereichen drei Fahrspuren nötig sind. Es konnte zudem nicht, wie von Seiten der Stadt gewünscht, auf der Südseite ein Stück Gelände gekauft werden. Der Straßenzug steht darüber hinaus unter Denkmalschutz. Man werde, versicherte Oberbürgermeister Löffler, weitere Teilstücke der Maximilianstraße in Angriff nehmen, vorher aber eine „gewisse Beruhigung“ einkehren lassen. Einer der nächsten Schwerpunkte sei die Konrad-Adenauer-Straße.
Foto (Quelle Stadtverwaltung): Oberbürgermeister Hans Georg Löffler gibt die Maximilianstraße offiziell für den Verkehr frei.